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Gleich mehrere Lebensretter

Nach Beinahe-Tragödie in Rosenheimer Freibad: So geht es dem Bub (4) nach dem Badeunfall

Im Rosenheimer Freibad konnte ein Bub (4) dank der Hilfe von mehreren Badegästen vor dem Ertrinken gerettet werden.
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Im Rosenheimer Freibad konnte ein Bub (4) dank der Hilfe von mehreren Badegästen vor dem Ertrinken gerettet werden.

Dramatische Sekunden im Rosenheimer Freibad: Ein Bub (4) wäre bei seinem Ausflug in ein tieferes Becken fast ertrunken. Nur durch das schnelle Eingreifen anderer Badegäste konnte Schlimmeres verhindert werden. Warum die Polizei ermittelte, wie es dem Jungen geht und wie oft solche Unfälle passieren.

Rosenheim – Temperaturen von über 30 Grad, blauer Himmel und strahlender Sonnenschein – eigentlich perfekte Bedingungen für einen Badetag im Rosenheimer Freibad. Allerdings endete dieser am Donnerstag, 22. Juni, fast in einer Tragödie: Ein vierjähriger Bub aus Rosenheim überlebte einen Badeunfall nur knapp.

Verhängnisvoller Ausflug zur Rutsche

Wie die Polizeiinspektion Rosenheim mitteilte, befand sich der Junge mit seiner Mutter (28) im seichten Wasser des Familienbeckens, als er sich plötzlich von ihr losriss und in Richtung der gegenüberliegenden Rutsche lief. „Die ist er dann runtergerutscht und nicht mehr vollständig aufgetaucht“, sagt Johanna Heil, Medienbeauftragte der Rosenheimer Polizei. Das Wasser in diesem Bereich sei für das Kind viel zu tief gewesen.

Die Mutter sei ihrem Sohn zwar sofort nachgelaufen, jedoch gestaltete sich die Suche als schwierig, da das Freibad gut besucht und der Bub in der Menschenmasse verschwunden war. Zum Zeitpunkt des Unfall seien rund 1300 Badegäste im Schwimmbad gewesen, berichtet Ulrike Willenbrink, Pressesprecherin der Stadtwerke Rosenheim (SWRO). „Es war damit ein normaler Badetag“, sagt sie. Weniger Besucher kämen auch an anderen Tagen mit ähnlichem Wetter nicht. In den Bädern der SWRO seien zudem sechs Fachkräfte tätig, die sich die Aufgaben für die Wasser- und Betriebsaufsicht teilen. Während des Unfalls seien jeweils zwei Bademeister und Rettungsschwimmer im Dienst gewesen.

Im Bereich vor der Rutsche des Familienbeckens trieb der Junge leblos im Wasser.

12-jährige Mädchen entecken das Kind zuerst

Das Leben habe der Vierjährige wohl aber zunächst zwei zwölfjährigen Mädchen aus Rosenheim zu verdanken. „Die sind als erstes auf den im Wasser treibenden Jungen aufmerksam geworden, hoben ihn über Wasser als er nicht reagierte und riefen um Hilfe“, sagt Johanna Heil. Am Beckenrand half ein 18-Jähriger aus Rott am Inn, den Buben aus dem Wasser zu holen. Die beiden anwesenden Bademeister hätten dann unmittelbar mit der erfolgreichen Reanimation begonnen, sodass der Vierjährige bei Bewusstsein an den Notarzt übergeben werden konnte.

„Das lückenlose Zusammenwirken aller Beteiligten dürfte ihm das Leben gerettet haben“, sagt die Medienbeauftragte der Polizei. Um die genauen Abläufe des Vorfalls zu klären, sei auch ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Inzwischen sei der Gesundheitszustand den behandelnden Ärzten im Klinikum zufolge aber stabil. Weitere Folgeschäden seien vorerst nicht zu erwarten.

Wenig Badeunfälle im Rosenheimer Freibad

Badeunfälle im Rosenheimer Freibad seien zudem eine Seltenheit, berichtet Ulrike Willenbrink. Bisher habe es nur wenige gegeben. Der letzte Unfall dieser Art sei im Jahr 2010 passiert. Ansonsten stünden an den heißen Tagen in erster Linie „kleine Verletzungen und Erste-Hilfe-Leistungen auf der Tagesordnung“.

Damit es gar nicht erst zu Unfällen kommt, rät Michael Förster, Leiter der Verbandskommunikation des Landesverbands der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft, den Eltern, auf ein paar Dinge zu achten. „Kleine Kinder sollte man beim Baden, solange sie nicht schwimmen können, immer in Sichtweite, möglichst sogar in Griffweite haben.“ Dies sei wichtig, da ansonsten auch die Aufsichtspflicht verletzt sein könnte, was rechtliche Konsequenzen nach sich ziehe. „Und da reicht es nicht aus, wenn die große Schwester aufpasst“, sagt Förster.

Bei der Rettung zählt jede Sekunde

Wenn trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen etwas passiere, zähle bei der Rettung jede Sekunde. „Sobald das Kind mit dem Kopf unter Wasser gerät, verliert es sehr schnell das Bewusstsein“, sagt Förster. Zudem werde es dann schwieriger, das Kind zu entdecken, wenn es nicht an der Oberfläche strampelt und schreit. Und bereits nach rund drei Minuten unter Wasser träten schwere Hirnschäden ein, die irreversibel wären. Deshalb empfiehlt er allen Badegästen, besonders auf Kinder ein „beschützendes, fürsorgliches Auge“ zu haben. So wie die Lebensretter des Vierjährigen im Rosenheimer Freibad.

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