Großeinsatz auf Parkplatz im Aicherpark
Auto-Poser-Treffen in Rosenheim: Neue Erkenntnisse der Polizei und Erlebnisse der Anwohner
Großeinsatz mitten in Rosenheim: Am Samstagabend (16. Dezember) sorgten rund 3000 Auto-Poser auf einem Parkplatz im Rosenheimer Aicherpark für Chaos – mit Pyrotechnik und Schreckschusswaffen. Wie die Anwohner den Abend erlebten und welche neuen Erkenntnisse die Polizei hat.
Rosenheim – Zwei Tage nach dem Vorfall erinnert auf dem Parkplatz an der Grubholzerstraße im Aicherpark nicht mehr viel an die hektischen Szenen, die sich dort am Samstagabend (16. Dezember) abspielten. „Die Straße ist recht dreckig und es liegen viele Flaschen herum, aber sonst erkennt man gar nichts“, sagt die Filialleiterin einer Spielhalle, die direkt an dem Parkplatz liegt, am Telefon. Am Samstagabend gegen 22 Uhr (16. Dezember) sah das auf dem Gelände noch anders aus.
Rund 3000 Menschen auf Parkplatz im Aicherpark
Mehrere Tausend sogenannte Auto-Poser, größtenteils aus dem Raum Salzburg und Berchtesgaden, trafen sich mit ihren Fahrzeugen auf dem Parkplatz zweier Supermärkte sowie auf dem Parkplatz gegenüber eines asiatischen Restaurants und eines Möbelhauses. „Mit den Schaulustigen zusammen gehen wir von rund 3000 beteiligten Personen aus“, sagt Robert Maurer, erster Polizeihauptkommissar der Polizeiinspektion Rosenheim. Da die Situation – auch aufgrund des Einsatzes von Pyrotechnik und Schreckschusswaffen – zunehmend unübersichtlich wurde, schritt die Polizei mit rund 100 Beamten ein und räumte den Platz.
Inzwischen sind dem Hauptkommissar zufolge mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. „Wir stehen da noch am Anfang der Ermittlungen“, sagt er. Vor allem die Videoaufzeichnungen der eingesetzten Beamten sowie die Videos in den sozialen Medien müssten nun ausgewertet werden. Fest stehe jedoch, dass unter den kontrollierten Fahrzeugen nicht ausschließlich getunte oder neuwertige Autos gewesen sind. „Es waren viele klassische Winterautos mit saisonalen Zulassungen dabei“, berichtet Maurer.
Keine schweren Verletzung trotz Pyrotechnik
Trotz der Menschenmassen, der Pyrotechnik und der zwischenzeitlichen „aggressiven und gewaltbereiten Stimmung gegenüber den Polizeibeamten“ ist es dem Hauptkommissar zufolge zu keinen schwerwiegenden Verletzungen gekommen. „Zwei Beamte wurden verletzt, aber meines Wissens sind Folgeschäden nicht zu erwarten“, sagt Maurer. Teilnehmer seien hingegen nicht verletzt worden.
Genauso wenig gibt es Sachbeschädigungen auf und im Umfeld des Parkplatzes, sagt der Hauptkommissar. Außer drei oder vier Donuts – kreisförmige Reifenabriebspuren – hätten die Beamten am Sonntagmorgen (17. Dezember) nichts feststellen können. Das bestätigt auch die Filialleiterin der Spielhalle: „Ich war zwar an dem Wochenende nicht im Dienst, aber es gibt weder Schäden noch haben die Kollegen von dem Vorfall erzählt.“
Keine Probleme für Anwohner
Auch im China Restaurant „Cooking Zhang“ sei es trotz des Großeinsatzes der Polizei ein „eher ruhiger Abend“ gewesen. „Erst als die Gäste ans Fenster gelaufen sind, um Fotos zu machen, haben wir überhaupt etwas mitbekommen“, sagt eine Mitarbeiterin, die lieber anonym bleiben möchte. Zwar habe man zunächst gedacht, dass „etwas passiert ist, jedoch sei dann schnell klar gewesen, dass es ein Tuning-Event ist“. Besonders laut ist es der Mitarbeiterin zufolge auf dem Treffen auch nicht zugegangen. „Bis auf die Böller, das Feuerwerk und das Gegröle der Menschen beim Eingreifen der Polizei war nicht viel“, sagt die Mitarbeiterin.
Selbst die Gäste hätten beim Verlassen des Restaurants ohne Probleme vom Parkplatz fahren können. „Die Polizei hat dann versucht, die Leute auf einem Parkplatzteil einzukreisen und aufgefordert, den Platz zu räumen“, berichtet die „Cooking Zhang“- Mitarbeiterin. Danach habe sich der Parkplatz auch „nach und nach geleert“. Gegen 23.30 Uhr sei die Veranstaltung dann endgültig aufgelöst gewesen.
