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Vom BGL über Traunstein nach Rosenheim

Polizei greift bei „Auto-Poser“-Treffen rigoros durch - auch Schüsse aus Schreckschusswaffe fallen

„Auto-Poser“-Treffen in Rosenheim
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„Auto-Poser“-Treffen in Rosenheim

Ein groß angelegtes Treffen aus der sogenannten „Auto-Poser-Szene“ sorgte am Samstag (16. Dezember) für ein enormes Polizei-Aufgebot in weiten Teilen der Region. Unter anderem wurden dabei Beamte verletzt und Schüsse fielen aus einer Schreckschusswaffe

Rosenheim / Traunstein / BGL - Der Polizei lagen bereits im Voraus Erkenntnisse über ein Treffen der überörtlichen Auto-Poser-Szene für Samstag (16. Dezember) im Raum Traunstein vor, heißt es in einer Mitteilung der Beamten am Sonntag danach. Der genaue Treffpunkt der Szene lag für die Polizei allerdings zunächst noch im Verborgenen.

Die Ermittlungen ergaben schnell, dass auch viele Auto-Fanatiker aus Salzburg nach Deutschland reisen und an dem Treffen teilnehmen wollten. In der Vergangenheit kam es bei derartigen Treffen laut Polizei-Angaben bereits häufiger „zu erheblicher Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, teilweise zu waghalsigen Verkehrsmanövern aus der Szene heraus und weiteren Verkehrsverstößen durch die Poser. Unbeteiligte Fahrzeugführer wurden durch das verkehrsgefährdende Verhalten der Autoposer-Szene in Gefahr gebracht.“ So schildert die Rosenheimer Polizei die Sachlage und so sollten die Beamten auch entsprechend reagieren.

Anhand dieser Bewertung erfolgte nämlich ein Schwerpunkteinsatz der Verkehrspolizei Traunstein, um bereits frühzeitig Erkenntnisse zu den Fahrbewegungen der Autoposer-Szene zu erlangen und „Sicherheitsstörungen konsequent zu unterbinden und zu verfolgen.“ Zeitgleich sollten an den beteiligten Tuningfahrzeuge gezielten Kontrollen zugeführt werden. Die Teilnehmer aus Salzburg wurden deshalb bereits bei der Einreise nach Deutschland mit entsprechendem Fokus kontrolliert.

Vom BGL nach Rosenheim

Doch auch die Auto-Szene reagierte. Ab 19 Uhr lagen der Polizei schließlich Informationen zu neuen, verlagerten Treff- beziehungsweise Ansammlungspunkte vor. So konnten laut Polizeiangaben erste Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen in Freilassing und Ainring festgestellt werden. Gegen 19.30 Uhr verlagerte sich das Geschehen der Szene in den Landkreis Rosenheim. Die Anzahl der „Poser“ nahm dort stark zu und die Treffpunkte lagen schwerpunktmäßig in Bruckmühl sowie Feldkirchen-Westerham. Von dort fuhren die Fahrzeuge dann in das Rosenheimer Stadtgebiet. Die Polizei bezeichnet hier auch das Aicher-Gelände als „Brennpunkt“.

Im Landkreis Traunstein verliefen die zuvor gezielt durchgeführten polizeilichen Kontrollmaßnahmen problemlos, das sollte sich im Laufe des Abends allerdings noch ändern.

Aufgeheizte Stimmung in Rosenheim

Gegen 21 Uhr war die Stimmung mehr als aufgeheizt, vor allem gegenüber den Polizeikräften, die rigoros durchgriffen. So wurde Pyrotechnik gezündet und es fielen sogar Schüsse aus Schreckschusswaffen. Während sich gegen 19.30 Uhr noch 70 Fahrzeuge beteiligten, waren gegen 22 Uhr in Rosenheim mehrere hundert präsent. Die Teilnehmerzahl wird auch etwa 3000 geschätzt.

Unter Beteiligung fast aller umliegenden Dienststellen, sowie der Bereitschaftspolizei griffen die Beamten, angeführt von den Einsatzkräften aus Rosenheim, hart durch. Laut den Schilderungen der Polizisten versuchte man die Parkplätze zu räumen und das Treffen zu beenden. Es wurden auch mit Lautsprechern Platzverweise ausgesprochen. Das war allerdings keineswegs von Erfolg gekrönt und so kam die Szene den Aufforderungen nicht nach. In der Folge heizte sich die Stimmung daher weiter auf, bis der Platz schließlich durch die Polizeibeamten mit Nachdruck geräumt wurde.

Die Szene hatte anschließend das Vorhaben, das Treffen nach Feldkirchen-Westerham zu verlegen. Durch polizeiliche Maßnahmen, darunter auch die Sperrung der Staatsstraße, wurde dieses Vorhaben schnell unterbunden. Auf der Zufahrtsstrecke nach Feldkirchen-Westerham wurden eine Vielzahl der Teilnehmer einer polizeilichen Kontrolle unterzogen.

Durch die konsequenten Maßnahmen löste sich das Treffen im Laufe des späten Abends auf.

Beamte verletzt

Während Kontrollen im Aicher-Gelände von Rosenheim sowie während der Durchsetzung der Platzverweise erlitten zwei Beamte leichte Verletzungen in Form eines Knalltraumas durch gezündete Pyrotechnik. Der Verursacher konnte festgestellt werden, ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung wurde eingeleitet.

Polizeiliche Bilanz

Die Polizei stellte drei Fahrzeuge sicher, aufgrund erheblicher technischer Mängel wird ein Gutachten erstellt. Die Fahrer müssen mit einem Bußgeld sowie Punkten in Flensburg rechnen. Gegen neun Personen wurde ein Verfahren nach dem Sprengstoffgesetz eingeleitet, da sie verbotswidrig pyrotechnische Gegenstände in Besitz hatten bzw. zündeten. Mehrere Ermittlungsverfahren wegen eines verbotswidrigen Kraftfahrzeuges wurden gegen die Szene eingeleitet, auch hier erfolgte die Sicherstellung der Fahrzeuge der Beteiligten. Während der Durchsetzung von Platzverweisen kam es zu Beleidigungen der Einsatzkräfte sowie zu einem tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte. Ermittlungsverfahren wurden durch die Rosenheimer Polizei eingeleitet.

nt mit Material der Polizei Rosenheim

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