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Mit Fotos: Von Bernau bis Bad Feilnbach

5000 Hochwasser-Schutzbauwerke der Region waren voll: So läuft die Räumung

Eine Luftaufnahme des Hundsgrabens oberhalb der Burg Falkenstein in Flintsbach zeigt das Geröll, das die Geschiebesperre am 3. Juni innerhalb kürzester Zeit füllte. Etwa 50 Meter oberhalb brach der Bach aus seinem Bett aus und stürzte mitten durch die Burg Falkenstein bergab. Das Foto rechts zeigt die Geschiebesperre im „Normalzustand“.
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Eine Luftaufnahme des Hundsgrabens oberhalb der Burg Falkenstein in Flintsbach zeigt das Geröll, das die Geschiebesperre am 3. Juni innerhalb kürzester Zeit füllte. Etwa 50 Meter oberhalb brach der Bach aus seinem Bett aus und stürzte mitten durch die Burg Falkenstein bergab. Das Foto rechts zeigt die Geschiebesperre im „Normalzustand“.

An nur einem Tag (3. Juni) prallte eine Jahrhundertflut auf 5000 Schutzbauwerke. Sie haben standgehalten. Warum sie nun in Windeseile geräumt werden müssen.

Landkreis Rosenheim – 5000 Wildbachschutzbauwerke müssen nach dem Unwetter vom 3. Juni in den betroffenen Regionen von Bernau bis Bad Feilnbach beräumt werden. Tausende Kubikmeter Geröll und Wildholz wurden von den Wassermassen mitgerissen. Die Schutzanlagen haben funktioniert. Doch nach der Flut ist vor der Flut.

Nußdorf vor und nach dem Unwetter: So steht es um den Mühltalweg

Es wird noch gebaggert, um den Steinbach in Nußdorf wieder abzusichern.
Es wird noch gebaggert, um den Steinbach in Nußdorf wieder abzusichern.  © Re
Mittlerweile ist der Pegel des Steinbaches wieder gesunken.
Mittlerweile ist der Pegel des Steinbaches in Nußdorf wieder gesunken.  © Re
Nur noch wenig erinnert an die Wassermassen, die vor zwei Wochen über die Kreuzung Mühltalweg/ Neubeurerstraße hinwegschossen.
Nur noch wenig erinnert an die Wassermassen, die vor zwei Wochen über die Kreuzung Mühltalweg/ Neubeurerstraße hinwegschossen.  © Re
Vorher und nachher: Die Kreuzung des Mühltalwegs mit der Neubeurerstraße ist mittlerweile wieder problemlos passierbar.
Vorher und nachher: Die Kreuzung des Mühltalwegs mit der Neubeurerstraße ist mittlerweile wieder problemlos passierbar.  © Re
Kein Weg führt mehr durch das Mühltal zwischen Nußdorf und Samerberg.
Kein Weg führt mehr durch das Mühltal zwischen Nußdorf und Samerberg.  © Re
Jede Menge Wasser floss vom Mühltalweg am Steinbach auf die Straßen in Nußdorf
Jede Menge Wasser floss vom Mühltalweg am Steinbach auf die Straßen in Nußdorf © Re
Der Wildholzrechen am Oberlauf des Steinbachs bei Nußdorf hat den Ort vor Schlimmerem geschützt. So sah er nach dem Hochwasser am Montag (3. Juni) aus.
Der Wildholzrechen am Oberlauf des Steinbachs bei Nußdorf hat den Ort vor Schlimmerem geschützt. So sah er nach dem Hochwasser am Montag (3. Juni) aus. © Wasserwirtschaftsamt Rosenheim
Die Wucht des tobenden Steinbachs hat Uferböschungen abgetragen und die Ortsverbindungsstraße zwischen Nußdorf und Samerberg mit sich gerissen.
Die Wucht des tobenden Steinbachs hat Uferböschungen abgetragen und die Ortsverbindungsstraße zwischen Nußdorf und Samerberg mit sich gerissen. Am Dienstag (4. Juni) war hier kein Durchkommen mehr. Auch der Weg zum Wildholzrechen war kaum passierbar. © Wasserwirtschaftsamt Rosenheim
Eine provisorische Zufahrt musste errichtet werden.
Bevor die Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes überhaupt zum Wildholzrechen am Steinbach gelangen konnten, musste eine provisorische Zufahrt errichtet werden. © Wasserwirtschaftsamt Rosenheim
Inzwischen wurde das Treibholz aus dem Wildholzrechen entfernt.
Inzwischen wurde das Treibholz aus dem Wildholzrechen entfernt. Jetzt ist er bereit für den nächsten Einsatz. © Wasserwirtschaftsamt Rosenheim
Der Steinbach wütete auch in seinem Flussbett. Hier hat er einen Hang abgetragen (rechts).
Der Steinbach wütete auch in seinem Flussbett. Hier hat er einen Hang abgetragen (rechts). © Wasserwirtschaftsamt Rosenheim
Der Hang wurde mit einer Vorschüttung gestützt.
Der Hang wurde mit einer Vorschüttung gestützt, dadurch gleichzeitig der Steinbach vom Anbruch wegverlegt, um weitere Hanganbrüche zu verhindern. © Wasserwirtschaftsamt Rosenheim
Am Flussbett des Steinbachs in Nußdorf wurden beschädigte Uferböschungen „gestopft“.
Am Flussbett des Steinbachs in Nußdorf wurden beschädigte Uferböschungen „gestopft“. © Wasserwirtschaftsamt Rosenheim
Die Geschiebesperre am Hundsgraben oberhalb der Burg Falkenstein in Flintsbach hat enorme Mengen an Geröll, Wildholz und Schlamm zurückgehalten.
Zu den 5000 Wildbachschutzbauwerke im Krisengebiet gehört auch die Geschiebesperre am Hundsgraben oberhalb der Burg Falkenstein in Flintsbach. Sie hat enorme Mengen an Geröll, Wildholz und Schlamm zurückgehalten. Kaum vorstellbar, was passiert wäre, wenn diese durch die Burg Falkenstein bergab gestürzt wären.  © Wasserwirtschaftsamt Rosenheim

Am Wochenende 8. und 9. Juni 2024 drohen wieder heftige Gewitter mit Starkregen. Das Wasserwirtschaftsamt arbeitet seit Tagen und auch am Samstag (8. Juni) auf Hochtouren, um so viele Anlagen wie irgend möglich zu beräumen. „Ein riesengroßes Dankeschön an unsere Mitarbeiter, an alle Baufirmen, Einsatzkräfte und großartigen Baggerfahrer, die uns unermüdlich unterstützen“, sagt Dr. Tobias Hafner, der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim.

Priorität hatten dabei Schlüsselbauwerke im Schutzsystem an Brennpunkten der Katastrophennacht. Darunter nicht nur die schwer zugängliche Geschiebesperre am Hundsgraben oberhalb der Burg Falkenstein in Flintsbach, mit deren Beräumung sofort begonnen wurde. Auch der Widlholzrechen am Oberlauf des Steinbachs in Nußdorf ist wieder „einsatzbereit“. 

Das beschauliche Bächlein hatte sich am Montag (3. Juni) in einen reißenden Strom verwandelt, Uferböschungen beschädigt, die Ortsverbindungsstraße zwischen Nußdorf und Samerberg unterspült und mit sich gerissen. Weitere Erdrutsche und Geröllabgänge waren nicht unwahrscheinlich. Doch am Freitag (7. Juni) kam die erste Entwarnung vom Wasserwirtschaftsamt: „Eine provisorische Zufahrt zum Widlholzrechen am Oberlauf des Steinbachs wurde hergestellt, damit der Wildholzrechen geräumt werden konnte. Er ist wieder frei und einsatzbereit“, so Hafner. Auch ein Hanganbruch im Bachlauf konnte gesichert werden. „Er wurde mit einer Vorschüttung gestützt, dadurch gleichzeitig der Steinbach vom Anbruch wegverlegt, um weitere Hanganbrüche zu verhindern.“ Auch in Nußdorf wurden die Ufer gesichert und Anbrüche „gestopft“.

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