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Von Wasserburg ans Meer

Das Unmögliche möglich gemacht: Wem Rolli-Fahrer Tobias Haller die Erfüllung seines Traums verdankt

Trotz Rollstuhl am Strand der Ostsee: Tobias Haller aus Wasserburg war sogar für 15 Minuten im Wasser.
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Trotz Rollstuhl am Strand der Ostsee: Tobias Haller aus Wasserburg war sogar für 15 Minuten im Wasser.

Es war sein großer Lebenstraum: einmal im Leben an die Ostsee. Doch Tobias Haller aus Wasserburg sitzt im Rollstuhl und braucht rund um die Uhr Pflege und Unterstützung. Wie er es trotzdem geschafft und wem er das zu verdanken hat.

Wasserburg – Viele Wasserburger kennen Tobias Haller, den viele nur Tobi nennen: ein Rollstuhlfahrer und engagierter Bürger für die Inklusion, der früher viel in der Stadt unterwegs war. Vor 34 Jahren erkrankte er an Multipler Sklerose (MS), die schwere, unheilbare Krankheit schränkt mittlerweile sein Leben derart ein, dass er rund um die Uhr Hilfe benötigt.

Allein verreisen kann der 52-Jährige nicht. Deshalb schien sein Traum von einem Urlaub an der Ostsee unerfüllbar. Doch die Wasserburger, der BRK-Kreisverband Rosenheim und die Emmy-Schuster-Stiftung standen ihm zur Seite und machten das Unmögliche möglich: eine Reise in einem Spezialfahrzeug mit Begleitperson nach Potsdam und an die See.

Tränen der Rührung: So schön war die Reise an die Ostsee

Tobias Haller kommen die Tränen, wenn er an die dreitägige Tour im August zurückdenkt. Sein schönstes Erlebnis: „das Baden im Meer“, sagt er. 15 Minuten lang tauchte er mitsamt einem Spezial-Rollstuhl des DLRG ein in die Fluten der Ostsee. „Kalt war es“, erinnert er sich schmunzelnd, „und wunderschön“. Er hat außerdem Potsdam besucht, hier viele Sehenswürdigkeiten besichtigt, denn die Stadt sei vorbildlich in puncto Barrierefreiheit. Er war bummeln, hat Abendessen am Strand genossen. Es war wie zu seiner Zeit als Kind, als er mit seiner Mutter an der Nordsee oder in Italien Urlaub machte, berichtet er.

Elf Stunden Fahrt in einem Spezialfahrzeug: Tobias Haller vertrieb sich die Zeit mit Spielen.

Die An- und Abreise war zwar beschwerlich und sehr anstrengend für ihn: elf Stunden im Wagen, ebenfalls ein Spezialfahrzeug. Ihn begleitete Franz Ganslmaier, ein ausgebildeter Betreuer für schwerkranke Menschen. Vor Ort stieß dann noch Josie, eine frühere Betreuerin von Tobias Haller, zur Gruppe. Sie hatte ihn eingeladen zu sich nach Potsdam. Der Wasserburger war außerdem in einem Pflegeheim untergebracht, das auf Menschen mit schwerer Behinderung eingestellt ist.

Betreuer Franz Ganslmaier begleitete Tobi Haller an die Ostsee.

Spenden und Hilfe machen das Unmögliche möglich

All dies ermöglichten Spenden der Wasserburger und viele Helfer. Die Wunscherfüller vom BRK-Kreisverband Rosenheim beispielsweise, die auf seinen Traum aufmerksam geworden waren, weil die Wasserburger Zeitung und wasserburg24.de darüber berichtet hatten. Das BRK übernahm spontan die Kosten für die Fahrt und die Übernachtung, „das hat mich wahnsinnig gefreut“, betont Tobias Hallers Mutter, die den Sohn seit 30 Jahren betreut. Den Spezial-Bus für die Fahrt stellte die Emmy-Schuster-Stiftung. Aus den Spendenmitteln – unter anderem stand eine Box im Innkaufhaus – finanzierte die Familie die Rund-um-die-Uhr-Betreuung während der Fahrt.

Tobias Haller, eingerahmt von Gastgeber Josie (links), Betreuer Franz Ganslmaier und zwei Ehrenamtlichen vom DLRG.

Höhepunkt: Tobias Haller feierte an der Ostsee auch seinen 52. Geburtstag. Alle Helferinnen und Helfer richteten ihm einen tollen Festtag aus. „Ich danke allen, die uns geholfen haben, dass der Traum meines Sohnes wahr wurde“, sagt Magdalena Haller. Ihrem Sohn kommen dabei wieder die Tränen, auch sie muss sich erst einmal sammeln. „So viel Unterstützung, so viel Herzensliebe. Wir sind gerührt.“

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