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Rad- und Fußweg unter der Autobahn

Lebensgefährliche Autobahn-Unterführung entschärfen: Wie viel Geld ist das Rohrdorf wert?

Ein Kind fädelt sich zwischen den Autos durch die Unterführung unter der A8 zwischen Thansau und Rohrdorf.
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Ein Kind fädelt sich zwischen den Autos durch die Unterführung unter der A8 zwischen Thansau und Rohrdorf.

Das Bild ist seit Jahrzehnten dasselbe: ein Fahrradfahrer versucht, die Autobahnunterführung zwischen Rohrdorf und Thansau zu durchqueren, wird dabei von Autos oder Lastern geradezu an die Wand gedrückt. Lebensgefährlich. Jetzt scheint eine Lösung in Sicht.

Rohrdorf – Vor etwas mehr als einem Jahr schnappte sich Bürgermeister Simon Hausstetter (Bürgerblock) bei einem Termin am Kreisverkehr an der Autobahnausfahrt geistesgegenwärtig Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder, Verkehrsminister Christian Bernreiter und machte diesen auf die untragbare Situation aufmerksam. Ein ranghoher Beamter aus dem Verkehrsministerium kam dazu und die Sache ins Rollen.

Seit der letzten Gemeinderatsitzung ist Rohrdorf der Lösung, einer zusätzlichen Fußgänger- und Fahrradfahrerunterführung, einen entscheidenden Schritt nähergekommen. Das Gremium gab der Verwaltung einstimmig grünes Licht, die Planungsvereinbarung und die Sonderbaulastvereinbarung mit Autobahn GmbH und Staatlichem Bauamt Rosenheim zu unterzeichnen. 

Damit ist zwar noch nicht festgeschrieben, dass die Gemeinde die Unterführung auch tatsächlich bauen lassen kann. Es ist aber der Weg zu einer Entscheidung darüber geebnet:  es kann nun die konkrete Planung der Unterführung samt genauer Kostenaufstellung durchgeführt werden, auf deren Basis die Verwaltung dann einen Förderantrag für die Baumaßnahme bei der Regierung von Oberbayern stellen kann. Erst nach Bewilligung des Förderbescheids und dem nötigen Grunderwerb ist auch wirklich abzusehen, welche Kosten für die Gemeinde entstehen und ob das Gremium bereit ist, das Geld für die Sicherheit der Rohrdorfer auszugeben.

Kosten-Diskussion begann schon vor der Planung

Diese noch zu führende Diskussion warf ihre Schatten schon in der letzten Gemeinderatssitzung voraus. Einige Gemeinderäte waren skeptisch bezüglich diverser Punkte der beiden Vereinbarungen, die sich auch Bürgermeister Simon Hausstetter anders gewünscht hätte, wie er sagte. Er wies aber darauf hin, dass die Unterzeichnung dieser Vereinbarungen unabdingbar sei, um überhaupt die Planung beginnen und den Förderantrag stellen zu können.

Radfahrer leben in der A8-Unterführung zwischen Rohrdorf und Thansau gefährlich: Der Geh- und Radweg ist maximal 70 Zentimeter breit

Kritisch äußerte sich Sebastian Hauser (CSU): Ihm erschienen das Risiko von Folgekosten und die zu erwartende Bausumme in siebenstelliger Höhe zu groß. Vor allem der von der Autobahn GmbH geforderte Rückbau der neuen Unterführung im Falle des Autobahnausbaus und die damit eventuell einhergehende Rückzahlungsverpflichtung von Fördergeldern waren für ihn Faktoren, die Zustimmung zu den Vereinbarungen zumindest in Zweifel zu ziehen.

Helmut Wieshuber (SPD) verwies dagegen auf den Umstand, dass die Gemeinde jahrzehntelang vergeblich versucht habe, diese Maßnahme umzusetzen, nun könne man kurz vor dem Ziel nicht kleinbeigeben. Ähnlich äußerte sich auch Dr. Rupert Stocker (Bürgerblock): Er betonte, dass es zum jetzigen Zeitpunkt eben nicht um die Grundsatzfrage gehe, „Bauen oder nicht“, sondern nur darum, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, darüber entscheiden zu können. „Das ist ohne genaue Zahlen und eine konkrete Planung nicht zu machen“, sagte Hausstetter, „für diese Zahlen und die Planung ist aber eine unterschriebene Planungsvereinbarung Voraussetzung – ohne diese ist das Projekt von vornherein nicht realisierbar.“

Man sei, so die abschließende und einstimmige Meinung des Gemeinderats, in dem seit Jahrzehnten angestrebten Projekt, die Autobahnunterführung zu entschärfen, so weit gekommen wie noch nie. Es sei deshalb sinnvoll, die Vereinbarungen mit der Autobahn GmbH und dem Staatlichen Bauamt zu unterschreiben und die Planung bis zur Entscheidungsreife weiter zu führen. Per einstimmigem Beschluss wurde auch festgelegt, die dafür nötigen Planungskosten in Höhe von rund 250 000 Euro zu investieren.

Bürgermeister will mit voller Kraft voraus

Abschließend betonte Hausstetter nachdrücklich, dass die Errichtung einer eigenen Unterführung für einen Geh- und Radweg eine der wichtigsten Maßnahmen der Gemeinde Rohrdorf sei, es gehe hier um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Dafür müsse man Kompromisse eingehen, entsprechende Geldmittel aufbringen und nun mit voller Kraft an einer zeitnahen Realisierung der neuen Unterführung arbeiten.

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