Noch keine Entscheidung auf dem Sportplatz
Roboter oder Mensch? 1:1 im Rasenmäh-Streit von Stephanskirchen - Wer Chancen aufs „Siegtor“ hat
Soll ein Mensch den Fußballplatz mähen oder ein Roboter? Die Kicker wollten den Mensch, die Kommunalpolitiker eher den Roboter – aus Kostengründen. Jetzt gibt es Neuigkeiten.
Stephanskirchen – Es steht 1 : 1 zwischen Kickern und Kommunalpolitikern. Vor drei Monaten blitzten die Fußballer des SV Schloßberg-Stephanskirchen (SVS) mit ihrem Antrag ab, 10000 Euro pro Jahr von der Gemeinde für die Rasenpflege zu bekommen. Das erschien etlichen Gemeinderäten zu viel, Mähroboter wurden als Alternative ins Spiel gebracht. Die wiederum erschienen den Fußballern untauglich: Zu teuer in der Anschaffung, Diebstahlsgefahr, Aufsichtspflicht, Standorte der Ladestationen, Rasenschnitt absaugen, und und und. Die Gemeinderäte ordneten Hausaufgaben an und gingen mit 1 : 0 in Führung.
Mähroboter lassen zu viele Fragen offen
Das Ergebnis der Hausaufgaben präsentierte Geschäftsleiter Dr. Andreas Uhlig in der jüngsten Gemeinderatssitzung: Die nötigen Mähroboter kosteten zwischen 30- und 35 000 Euro, nach jedem dritten oder vierten Einsatz – etwa alle zwei Wochen – müsste der Schnitt abgesaugt werden.
Vor Spielbeginn, so Uhlig, müsste der Platz abgesucht werden, weil sich gezeigt hätte, dass gelegentlich Schneidblätter herausfliegen, wenn sie irgendwo hängen bleiben. Und dann sei die Frage nach den Ladestationen nicht geklärt und auch die Aufsichtspflicht nicht geregelt.
Mäher lieber kaufen als leasen
Den Frontdeckmäher könne der SVS alleine nicht stemmen, so Uhlig, zusammen mit der Gemeinde schon. Die ist eher für den Kauf eines Mähers für rund 33 000 Euro, die Fußballer wären auch für Leasing zu haben gewesen. Die Mäharbeiten soll weiter der Bauhof übernehmen. 1 : 1 – Ausgleich für die Fußballer.
Vernünftig gemähter Rasen ist Ziel
Gerhard Scheuerer (Parteifreie) stieß sich an den Kosten für die Mähroboter, die schienen ihm unrealistisch hoch. Petra Schnell (UF) hingegen fand es nicht gut, dass es nur um eine Bekanntgabe ging. So müsse sich der Rat noch ein drittes Mal mit dem Thema beschäftigen „und eigentlich wollen wir doch alle nur, dass der Rasen vernünftig gemäht wird.“ Was ihre Fraktionskollegin Petra Hofmann bestätigte. Zumal auch die Wirtin des Vereinsheims leide, wenn die erste Mannschaft immer auf dem Kunstrasenplatz spiele. Denn während des Spiels mache sie keinen Umsatz. Allerdings sei es für die Entscheidung schon wichtig zu wissen, mit welcher Summe sich der SVS am Kauf des Mähers beteiligen könne.
Die nächste Baustelle am Sportplatz
Ein ganz anderes Kapitel zum Thema Rasenpflege schlug Robert Zehetmaier (Bayernpartei) auf: Es könne nicht sein, dass der Sportplatz mit Trinkwasser gewässert werde. „Das sind Unmengen, dabei wird einem ja schwindelig!“ Da sei ja wohl eine Zisterne oder Vergleichbares zwingend nötig. Uwe Klützmann-Hoffmann, SVS-Vorsitzender und SPD-Gemeinderat stimmte zu, aber das sei eine größere Maßnahme und jetzt nicht übers Knie zu brechen.
Die Entscheidung, wie sich Gemeinde und SVS die Kosten für den Frontdeckrasenmäher aufteilen, soll so bald als möglich gefällt werden.
Warten auf den WC-Bauantrag
Vor gut einem Jahr hatte der Gemeinderat beschlossen, sich mit 50 Prozent an den Kosten für eine WC-Anlage am Kunstrasenplatz zu beteiligen. Denn dort trainieren die 16 Jugendmannschaften des SVS, Toiletten aber gibt es dort nur in Form von Dixi-Klos. Auf Dauer keine Lösung waren sich Fußballabteilung und Gemeinde einig. Der Weg über das insgesamt sechs Hektar große Vereinsgelände zum Sportheim ist aber gerade für die kleinsten Kicker zu weit – und nicht unbeaufsichtigt zu machen.
Für die WC-Anlage liegt bisher kein Bauantrag vor.
Bei der Jahresversammlung des Sportvereins habe sich gezeigt, so Hubert Lechner (Parteifreie), dass in der Angelegenheit wohl Fußballer, Tennisspieler und Leichtathleten miteinander ein Konzept erarbeiten müssten. Denn auch die Tennisabteilung habe Interesse an der Nutzung dieses Stücks Vereinsgelände. Bürgermeister Karl Mair (Parteifreie) sagte dazu, er wisse offiziell nur von der WC-Anlage, von der Tennisabteilung liege der Verwaltung nichts in Sachen Erweiterung vor.