„Es ist ein herber Nackenschlag“
Rasenmäh-Streit sorgt weiter für Wirbel: Stephanskirchner Kicker maßlos enttäuscht von Politikern
Die Fußballer des SV Schloßberg sind maßlos enttäuscht. Sie wollen ihren Platz selber mähen, ihn wieder bespielbar machen. Die Kommunalpolitiker versagten ihnen vorerst einen Zuschuss, brachten Mähroboter ins Spiel. Untauglich, sagen die Fußballer. Und die Tartanbahn verhindert die Stromzufuhr.
Stephanskirchen – „Es ist ein herber Nackenschlag“, sagt Kapitän Josef Hofmann im Gespräch mit unserer Redaktion. Er meint die Entscheidung des Haupt- und Finanzausschusses der Gemeinde, den Zuschussantrag der Fußballabteilung für die Mäharbeiten der drei Rasenplätze zu vertagen. „Die Euphorie ist im Eimer“ formuliert es der Sportvereinsvorsitzende Uwe Klützmann-Hoffmann.
Intensive Gespräche – auch zu Mährobotern
Auch Abteilungsleiter Markus Zwigl kann die Entscheidung nicht nachvollziehen. „Wir hatten im Vorfeld mehrere intensive und sehr produktive Gespräche mit dem Bürgermeister und Vertretern des Bauhofes. Auch das Thema Mähroboter wurde von uns natürlich beleuchtet – und am Ende als ungeeignet angesehen“.
Die Gemeinderäte des Haupt- und Finanzausschusses hatten den Antrag des SV Schloßberg über 10.000 Euro pro Jahr für Gerät und Personalkosten in der jüngsten Sitzung vertagt und eine Alternativlösung, wie zum Beispiel die Anschaffung von Mähroboter, ins Spiel gebracht. „Das macht aus unserer Sicht keinen Sinn. Wir bräuchten insgesamt für die drei Plätze fünf Geräte. Unser Gelände ist offen zugänglich und wir hatten in den letzten Jahren mehrfach mit Diebstählen und Sachbeschädigungen zu kämpfen. Auch wenn Mähroboter geschützt sind, bereitet uns dieser Punkt Bauchschmerzen“, so Zwigl.
Der Abteilungsleiter verweist auf weitere Schwierigkeiten: „Die Anschaffungskosten eines einzelnen, geeigneten Gerätes belaufen sich auf mindestens 6000 Euro.“ Und für die Installation der Ladeanlagen müsste man wohl die Tartanbahn aufreißen, um entsprechende Kabel verlegen zu können, vermutet Zwigl. Für die Stromversorgung hatte in der Ausschusssitzung Hubert Lechner (Parteifreie) Photovoltaik vorgeschlagen.
Einen Punkt hätten die Ausschussmitglieder aus Sicht der SV-Fußballer komplett vernachlässigt: „Der Bauhof hat uns in einem Gespräch ausführlich erklärt, dass das abgeschnittene Gras immer wieder abgesaugt werden müsse, damit der Platz nicht vermoost. Selbst bei sehr teuren Mährobotern, welche diese Funktion teilweise mit sich bringen, ist dies angesichts der Entsorgung ein schwerwiegendes Problem“, so der Abteilungsleiter.
Endlich wieder auf dem Hauptplatz spielen
„Uns ist es einfach wichtig, endlich wieder auf dem Hauptplatz spielen zu können“, sagt Helmut Faber, Trainer der 1. Mannschaft. Aufgrund der Spurrillen, die der schwere Mäher, mit dem der Bauhof den Rasen auf den Fußballfeldern bislang stutzen muss, verursacht, sei an Fußballspielen derzeit leider „unter keinen Umständen“ zu denken.
„Unsere Wirtin braucht auch schnelle Lösung“
„Wir sind sehr stolz auf unseren Kunstrasen, aber da fehlt doch ein wenig das Flair. Auch mit Blick auf unsere Wirtin, die seit Jahren unglaubliche Arbeit leistet und aufgrund der Infrastruktur ihre Speisen und Getränke am Kunstrasen nicht verkaufen kann, hoffen wir auf eine schnelle Lösung“, so Zwigl und ergänzt: „Wir würden dem Bauhof, der sich über Jahre super gekümmert hat, definitiv Arbeit abnehmen. Gedüngt und belüftet wird der Platz vielleicht etwa drei- bis viermal im Jahr, gemäht werden muss im Sommer zwei mal in der Woche.“
Hoffnung auf eine baldige Lösung
Auch wenn man einige Einwürfe nachvollziehen könne, sei der gesamte Sportverein von seinen Plänen überzeugt und hoffe, dass sich die Gemeinderäte bald zu einer Lösung durchringen. Denn sie würden in der nächsten Saison gerne auf dem Hauptplatz spielen, die Stephanskirchner Fußballer. Dafür müsste aber Vorarbeit geleistet werden.
„Wir freuen uns über jeden Cent, den uns die Gemeinde zur Verfügung stellen kann. Wir haben eine tolle Jugendarbeit, eine junge Herrenmannschaft, eine tolle Anlage, beste Voraussetzungen und wollen in Bezug auf die Rasenpflege weiter Eigeninitiative zeigen“, so Zwigl.