Freude bei 7-Jährigen aus Tuntenhausen
„Riesiger Zufall“: Zweitklässlerinnen verschicken Flaschenpost – und erhalten überraschende Antwort
Dass die Grundschülerinnen Maria und Katharina eine Antwort auf ihre Flaschenpost erhalten haben, kam überraschend. Wer aber der Absender der Nachricht war, konnten sie kaum glauben. Was hinter der kuriosen Geschichte aus Tuntenhausen steckt.
Tuntenhausen – Als Katharina Feller aus Biberg und Maria Daxenbichler aus Sindlhausen, zwei 7-jährige Grundschülerinnen, Post verschickten, hätten sie wohl nicht damit gerechnet, dass eine solche Antwort eines Tages zurückkommt. Die beiden Zweitklässlerinnen hatten sich im Frühling zum Spielen in Biberg getroffen und überlegt, an wen sie einen Brief schreiben könnten. Dabei entstand die Idee der Flaschenpost, wie sie sie aus einer Abenteuergeschichte kannten.
„Fon Kathi und Maria“, schrieben sie auf einem verzierten Zettel und richteten sich an Unbekannt. Es folgen Fragen wie „wie heißt du?“, „wo wohnst du?“ oder „Junge oder Mädchen?“. Sogar eine Fläche zum Aufkleben eines Fotos ist aufgemalt. Letztlich wird der potenzielle Finder aufgefordert, „schnell“ zurückzuschreiben. Und am Ende des bemalten Briefes noch der liebevolle Gruß: „Fon den 2 Hexen – nicht böse“. Die beiden Mädchen, die die Grundschule Schönau besuchen, packten ihre Nachricht in eine Flasche und überließen sie den Strömungen der Braunau – ohne zu wissen, ob ihre Post tatsächlich einen Adressaten findet oder ob die Flasche irgendwo in einem Gebüsch hängen bleibt und niemals gefunden wird.
Große Überraschung Monate später
Um so überraschter waren sie, als Monate später tatsächlich eine Antwort im Briefkasten lag. „Liebe Katharina, liebe Maria, mein Name ist Manuela Strobl und ich wohne in Rott am Inn“, heißt es in dem Antwortschreiben an die Mädchen, das kürzlich eintraf. Und schnell wird klar, dass sich hier ein „liebenswerter Zufall ereignet“ hat, wie die Grundschule Schönau dem OVB mitteilt. Denn jene Manuela Strobl war vor einigen Jahren als Schulleitung selbst an der Grundschule in Schönau tätig.
„Wie es der Zufall will, war der Finder der Ehemann von Frau Manuela Strobl“, sagt eine Mitarbeiterin der Grundschule. Wie Strobl im Brief an die beiden Zweitklässlerinnen erklärt, arbeite sie mittlerweile als Lehrerin an der Grund- und Mittelschule Rott. Sie habe sich sehr über die Flaschenpost gefreut und für sie gelte auch heute noch: „Schön, schöner, Schönau...“ Sie sei immer gerne in die Grundschule in Schönau gegangen, „und ich hoffe, ihr beiden auch“.
Welche Rolle das Hochwasser spielte
Ein „riesiger Zufall“, den vor allem auch Manuela Strobl überraschte und über den sie sich freute. Allerdings stellte sie klar, dass es die Flaschenpost nicht von Tuntenhausen bis nach Rott geschafft habe. „Mein Mann war beruflich bei einer Bachbegehung im Zuge der Hochwasserereignisse der letzten Wochen“, sagt die Schulleiterin der Grund- und Mittelschule Rott a. Inn gegenüber dem OVB. Somit sei die Botschaft nicht ganz so weit gekommen, sie sei noch im Gemeindegebiet von Tuntenhausen entdeckt worden, so Strobl.
Dass diese dann aber ausgerechnet bei ihr landete, sei doch ein großer Zufall und eine „tolle Geschichte“. Als ihr Mann die Flasche mit nach Hause gebracht hat, habe er ihr damit einen wunderschönen Abend bereitet. „Ich habe mich so gefreut und mich wirklich amüsiert.“ Nach einigen Tagen habe sie dann ein Antwortschreiben per Post an die Adresse zurückgeschickt, die auf dem Schreiben der Zweitklässlerinnen angegeben war.
Große Freude bei den 7-Jährigen
Strobl habe sich dann auch gleich bei ihrer alten Schule gemeldet. „Ich bin seit zehn Jahren nicht mehr dort und kenne die beiden Schülerinnen dementsprechend auch nicht persönlich“, sagt sie. Antworten wollte sie den beiden Mädchen aufgrund der tollen Aktion aber natürlich trotzdem. Und weil sich die beiden 7-jährigen Freundinnen so über Strobls Nachricht freuten, war eine erneute Antwort rasch verfasst.