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Wertstoffhof nimmt kostenlos Sperrmüll an

Wenn das Wasser über den Damm rauscht: Diese Schäden hat die Flut in Riedering angerichtet

Der Rothbach in Riedering trat nach Dauerregen am Montag, 3. Juni, über die Ufer.
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Die Bäche in Riedering, hier der Rothbach, verwandelten sich im Laufe des Montagnachmittags in Seen.

Es ging langsam los. Und am frühen Abend ging es dann doch ganz schnell, stiegen die Bäche in Riedering unablässig an. In einem gemeinsamen Kraftakt stemmte sich das Dorf gegen die Wassermassen. Nur zum Teil erfolgreich.

Riedering – Am Rothbach drohte das Wasser über den Damm zu kommen, in Niedermoosen liefen die Keller voll und das dortige Gewerbegebiet war kurz vor der Flutung. „Es war schon beängstigend und auch bedrückend, mit den vielen Einsatzlagen gleichzeitig“, sagt Bürgermeister Christoph Vodermaier am Tag danach. Da hatte in Riedering das große Aufräumen schon begonnen.

Am frühen Abend des Montags (3. Juni) haben sie dann doch noch bei der Kreisbrandinspektion um Hilfe gebeten, die Riederinger. Denn erst da ging es in der Gemeinde so richtig rund. Weil die größten Bäche ein großes Einzugsgebiet haben und es lange dauerte, bis dort das Wasser angekommen war, erklärt Vodermaier.

Der Hochwasserdamm am Rothbach, erst vor wenigen Jahren fertiggestellt, hielt lange durch. Er war, da sind sich Vodermaier und sein geschäftsleitender Beamter Johannes Lang einig, auch nie in Gefahr zu brechen. Nur irgendwann waren die Kapazitäten erschöpft und das Wasser lief über den Damm und rauschte durch den Wertstoffhof. Der nahm keinen Schaden, so Lang, und ist seit Dienstag früh geöffnet, nimmt derzeit kostenlos Sperrmüll an.

In Niedermoosen liefen einige Keller voll. Dennoch haben viele Anwohner tatkräftig mitgeholfen, den dortigen Damm mit Sandsäcken zu erhöhen, berichtet Lang. 60 bis 70 Freiwillige seien es sicher gewesen, so Vodermaier, die Unmengen Sandsäcke befüllten. Die Benachrichtigung über die Gemeinde-App und den Vereinsverteiler hatte gut funktioniert, freut sich der Bürgermeister. Und gemeinsam gelang es, das Gewerbegebiet Niedermoosen zu halten.

In Niedermoosen stand die Feuerwehr nicht auf so verlassenem Posten, wie dieses Foto es vermuten lässt. Im Gegenteil: Viele Anwohner packten an, füllten Sandsäcke.

Gefahr für Leib und Leben habe nicht bestanden, „Personenschäden hatten wir glücklicherweise überhaupt keine“, sagt Vodermaier erleichtert. Aber müde. Denn der Bürgermeister war bei der letzten Kontrollrunde durch die Gemeinde dabei, um 2.30 Uhr erst wieder in der Einsatzzentrale im Feuerwehrhaus. Dann ein paar Stunden Schlaf und am Dienstagmorgen ging es schon früh weiter. Im ganzen großen Gemeindegebiet von knapp 38 Quadratkilometern nachschauen, wo was getan werden muss und wo es am dringendsten ist. „Und die Hausaufgaben machen, damit bei den nächsten Regenmassen die Gräben frei sind, die Pumpwerke funktionieren und die Dämme gut dastehen“, sagt Vodermaier. Der natürlich hofft, dass bis zum nächsten großen Regen die vollgesaugten Böden so weit abgetrocknet sind, dass sie Wasser aufnehmen können.

Wer irgend konnte, packte in Riedering – hier in Niedermoosen – mit an, half die Wassermengen zu bändigen.

Im Moment ist er aber erst einmal erleichtert, dass dieses Hochwasser für Riedering verhältnismäßig glimpflich abging. Und am Tag nach den Wassermassen ist Vodermaier nicht mehr bedrückt, mittlerweile überwiegt die Begeisterung: „Es war einfach super, wie alle zusammengearbeitet haben – die Feuerwehren, die Bürger, die Landwirte mit ihren Maschinen, die Baggerfirmen. Ich bin richtig stolz auf meine Gemeinde.“

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