Wasserwacht Prien-Rimsting
„Es bleibt spannend“: Sorgen um Rettungsboot Rolf gehen weiter
Die Wasserwacht-Ortsgruppe Prien-Rimsting blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Besondere Aufmerksamkeit erhielt dabei das Rettungsboot „Rolf“, das nach umfangreichen Reparaturarbeiten und einer dreijährigen Auszeit im August 2023 endlich wieder in den Chiemsee eintauchen konnte. Doch es gibt neue Probleme.
Prien – Wann kommt Rolf zurück? Wie kann die Rückreise organisiert werden? Wird Rolf bald wieder im Chiemsee schwimmen können? Wird Rolf dann schnell wieder einsatzbereit sein? Wie teuer wird’s, Rolf weiterhin auf den neuesten technischen Stand zu bringen?
Viele Fragen zu Rettungsboot Rolf
Mit diesen und ähnlichen Fragen rund um ihr Rettungsboot „Rolf“ mussten sich die Verantwortlichen der Wasserwacht-Ortsgruppe Prien-Rimsting auch im vergangenen Jahr auseinandersetzen. Das Thema zog sich somit als roter Faden durch die gut besuchte Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe im Priener Schützenwirt.
„Nach dreijähriger Auszeit auf dem Trockenen hatte unser Boot gegen Ende August 2023 endlich wieder Chiemseewasser unterm Kiel“, erinnerte Vorsitzender Christian Frölich in seinem Jahresbericht. Rolf war nach aufwendigem Transport in den hohen Norden im Januar 2022 im Trockendock der Fassmer Werft bei Bremerhafen rundherum saniert und mit einem neuen Motorantrieb ausgestattet worden. Der Rücktransport sei ähnlich aufwendig und anstrengend gewesen, so Frölich. „Es dauerte allerdings noch etwas, bis wir die Bootsführer und Mannschaften auf die neuen Begebenheiten des Schiffes geschult hatten. Zudem mussten alle vor der Reparatur ausgebauten Materialien wieder zurückgebaut werden. Im Oktober war Rolf wieder einsatzbereit.“
Technischer Defekt
Was derzeit laut dem Vorsitzenden wohl nicht der Fall ist: „Im Moment gibt’s einen technischen Defekt an der Klappen-Hydraulik.“
Kurzer Blick zurück: Wie berichtet, hatte der Anlass für die umfassenden Werftarbeiten im Sommer 2020 für einen heftigen Schock bei den Wasserwachtlern gesorgt. Ende August waren sie damit konfrontiert worden, dass der Rumpf des Bootes wegen einer defekten Abdichtung an der Antriebswelle vollgelaufen war. „Rolf“ tauchte ab. Der Antrieb, die verbauten Aggregate und die Elektrik wurden dadurch zerstört.
„Es bleibt spannend“, sagte Vorsitzender Fröhlich. „Wie es mit unserem Boot weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Jahr.“
Für das Berichtsjahr 2023 präsentierte Technischer Leiter Otto Dauer beeindruckende Zahlen. Von den 354 Mitgliedern der Ortsgruppe Prien-Rimsting leisteten 118 insgesamt rund 3720 Stunden Einsatzstunden. „Alarmierbar über den Notruf 112, stehen unsere ehrenamtlich Aktiven an sieben Tagen die Woche, 24 Stunden am Tag bereit, um bei Notfällen in den Gewässern und Flüssen unserer Region unmittelbar Hilfe zu leisten“, betonte Dauer. Zuständig ist die Ortsgruppe für den westlichen Bereich des Sees von Prien bis zur Herreninsel und von der Schafwaschner Bucht bis nach Harras. Außerdem stellt sie die Versorgung der Herren- und Fraueninsel mit dem Rettungsdienst sicher. Unter anderem sei die „Schnelleinsatzgruppe“ (SEG) 38 Mal ausgerückt; zum Glück habe es keine Totenbergung gegeben, aber sechs Vermisstensuchen sowie 16 Inselrettungsalarme, 37 Personen seien auf dem See in Sicherheit gebracht worden. Seit April 2023 unterstützt die Ortsgruppe den BRK-Blutspendedienst bei Terminen in der Region (Bericht folgt).
Noch ein Blick in die Statistik: Knapp 100 Stunden setzten sich die ehrenamtlichen Helfer für den Naturschutz ein und investierten rund 500 Stunden, um für ihre Rettungsaufgaben fit zu bleiben. Wie die Einsatztaucher: Sie waren laut Tauchwart Werner Vietz im vergangenen Jahr 6130 Minuten unter Wasser, um Einsatz-Szenarien zu üben, Tauchanwärter auszubilden und Suchaktionen durchzuführen.
Was im Jahr 2023 bei den jungen Wasserwachtler abging, berichteten Jugendleiterin Katharina Krumrey und ihre Stellvertreterin, Ann-Kathrin Krumrey. In der Jugendgruppe seien derzeit 36 Mitglieder im Alter von zehn bis 16 Jahre aktiv, „aber neue ab zehn Jahre sind herzlichst willkommen“, betonte die Jugendleiterin. Neuaufnahme sei jeweils nach den Sommerferien beim ersten Training; Voraussetzung ist das Freischwimmer-Abzeichen.
Sachgebundene Spende
Für große Freude und Applaus sorgte eine Spendenübergabe des Rotary Clubs Chiemsee in Höhe von 3350 Euro durch Dr. Erwin Groß. Zwei Drittel des Betrags stellt er zur Verfügung: Das Club-Mitglied hatte seine Geburtstagsfeier für den guten Zweck ausgerichtet, der Rest stammt aus dem rotarischen Sozialfonds.
Die Spende ist sachgebunden für Fließwasser-Rettungsmittel, die die Wasserwacht für entsprechende Rescue-Sets einsetzen will, wie Vorsitzender Frölich erklärte.
