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„Wasser drang ein und der Rumpf lief voll“

Wasser unterm Kiel: Rettungsboot „Rolf“ der Wasserwacht Prien-Rimsting ist zurück

In der Stipplwerft wurde „Rolf“ nach dem Transport in den Chiemsee gekrant.
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In der Stipplwerft wurde „Rolf“ nach dem Transport in den Chiemsee gekrant.

Große Aufregung gab es dieser Tage bei der Wasserwacht Prien-Rimsting: Nach dreijähriger Auszeit auf dem „Trockenen“ hat ihr Motorrettungsboot „Rolf“ endlich wieder Chiemseewasser unterm Kiel. Das steckt dahinter.

Prien – Aufregung gab es dieser Tage bei der Wasserwacht Prien-Rimsting – aber im positiven Sinn: Nach dreijähriger Auszeit auf dem „Trockenen“ hat ihr Motorrettungsboot „Rolf“ endlich wieder Chiemseewasser unterm Kiel. Seit Januar 2022 lag der Acht-Tonner nach aufwendigem Transport in den hohen Norden bis vor Kurzem im Trockendock der Fassmer Werft bei Bremerhaven. Jetzt ging es für Rolf wieder zurück an den Chiemsee.

Der Rücktransport war ähnlich aufwendig und anstrengend: „Wir waren insgesamt 48 Stunden am Stück unterwegs“, berichtete Zweiter Vorsitzender Werner Vietz unserer Zeitung. „Der Spezialtransporter war morgens gegen 8 Uhr in München gestartet. Von Prien aus sind wir abends zu Viert im Versorgungsfahrzeug gefolgt, mit Werkzeugen, Unterbauten-Material und Sicherungsteilen.“ Angekommen seien sie am nächsten Tag morgens um 6 Uhr. „Dann wurde das Boot verladen, unser Begleitfahrzeug mit Aufschriften und Warnlampen präpariert und am Mittwochmorgen in der Früh waren wir zurück am Chiemsee“, so Vietz.

Fachgespräch vor dem ersten Ablegen auf dem Rettungsboot „Rolf“.

Liegt wieder in der Bootshütte der Wasserwacht

Mittlerweile wurde „Rolf“ in der Steppelwerft ins Wasser gekrant, jetzt liegt es wieder in der Bootshütte der Wasserwacht. Völlig einsatzbereit ist es noch nicht, es sind noch Restarbeiten fällig.

Blick zurück in den Sommer 2020: Es war ein Schock für die Wasserwachtler, als sie am 29. August entdeckten, dass ihr Rettungsboot gesunken war. Vietz: „Die Abdichtung von der Antriebswelle zum Schiff war defekt, Wasser drang ein und der Rumpf lief voll.“ Dadurch sei die Elektrik, der Antrieb und die verbauten Aggregate zerstört worden. Schon vor dieser Zeit gab es immer wieder Probleme mit Rolf, denn das in die Jahre gekommene Boot war zuletzt vermehrt wartungsanfällig. „Es hat uns in den vergangenen zehn Jahren rund 100.000 Euro Unterhalts- und Reparaturkosten verursacht“, so der Zweite Vorsitzende.

„Für uns ist es eine große Erleichterung, dass uns das Schiff nach drei Jahren endlich wieder zur Verfügung stehen wird“, freute sich Vorsitzender Christian Frölich. „Wir wollen sehen, dass wir schnellstmöglich den Innenausbau bewerkstelligen können. Zum Beispiel müssen die Navigationsgeräte auf den neuesten Stand gebracht werden.“ Aufgepeppt werde auch die Bordelektronik unter anderem mit GPS-Ortung und Wärmebildtechnik. Am Ende werde ihnen ein modernisiertes Schiff zur Verfügung stehen, „auf das wir uns verlassen können, denn schließlich geht es um die Sicherheit der Bootsführer und der Patienten, die wir zu betreuen haben“, sagte Frölich unserer Zeitung. Er sei sehr zuversichtlich, dass der Arbeitseinsatz der Mitglieder sehr groß sein werde, um das Boot wieder flott zu machen.

„Was im Betrieb für mehr Umweltschutz sorgen wird“

Laut Werner Vietz wurde das Flaggschiff der Wasserwacht für „die nächsten 25 Jahre“ ertüchtigt. So wurde ein moderner Motorantrieb verbaut, der auch die gegenwärtigen Abgasnormen einhält. „Was im Betrieb für mehr Umweltschutz sorgen wird“, so Vietz.

Völlig begeistert zeigte sich auch Wasserwachtler Florian Krempl bei einer ersten „Spritztour“ auf dem Chiemsee. „Ich bin von der Qualität des neuen Motorantriebs angenehm überrascht, weil er sehr viel leiser läuft als der Vorgänger“, schwärmte er. „Die Fahrtgeschwindigkeit und die Laufruhe sind wirklich überragend. Denn bislang mussten wir bei Einsatzfahrten darauf achten, zur Schonung der Patienten nicht zu schnell zu fahren, weil der Motor sonst zu laut gewesen wäre und das Boot zu unruhig auf dem Wasser.“

Dass der „Rolf“ wieder Chiemseewasser unterm Kiel hat, macht auch Benjamin Taitsch zufrieden. „Rolf ist eins der größten und leistungsstärksten Motorrettungsboote, die wir in Bayern stationiert haben“, so der stellvertretender Vorsitzende der Wasserwacht Bayern bei der kurzen Tour über den See. „Zudem bedient es ein Novum: Es ist deutschlandweit einmalig, dass bewohnte Inseln durch die Wasserwacht eine direkte Rettungsbindung zu einem Krankenhaus am See haben, wie in Prien.“

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