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Schutzkonzept bis Herbst 2024

„Kann die Leute verstehen”: Raublings Bürgermeister reagiert auf die Hochwasser-Vorwürfe

Raublings Bürgermeister Olaf Kalsperger äußert sich zum Thema Hochwasser.
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Raublings Bürgermeister Olaf Kalsperger äußert sich zum Thema Hochwasser.

Das Hochwasser am 3. Juni hat die Gemeinde Raubling schwer getroffen – „schon wieder!“, wie einige Anwohner mit Blick auf vergangene Unwetter betonen. Sie haben Fragen und stellen sie in einem offenen Brief an Bürgermeister Olaf Kalsperger. Wie der Rathauschef reagiert.

Raubling – Das Thema Hochwasser kommt in Raubling nicht zur Ruhe. Wie auch, wenn in vielen Gebäuden aktuell noch die Lüfter laufen, um Wände und Böden wieder einigermaßen zu trocknen. Es scheint daher auch nicht verwunderlich, dass einige Bürger deswegen nach der Katastrophe zusammenkamen, um sich über das Unwetter auszutauschen. Besonders die schwer getroffenen Anwohner aus Kirchdorf, Thalreit und Am Rohret hatten Fragen und stellten diese in einem offenen Brief an den Bürgermeister. 

Angst vor künftigen Katastrophen

Die Wichtigsten: Wie will sich die Gemeinde für kommende Unwetter rüsten? Was passiert mit der Engstelle des Durchlaufs an der Neubauer Straße und warum gibt es nach den Hochwassern von 2005, 2013 und 2020 immer noch kein Schutzkonzept? 

Mittlerweile hat sich der Bürgermeister Olaf Kalsperger mit dem Fragenkatalog befasst und auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitung eine Antwort. „Zunächst einmal kann ich die Leute verstehen”, betont Kalsperger, der selbst noch Lufttrockner in der Wohnung stehen hat. Das ständige Summen, wenn man nach Hause kommt, die Ungewissheit und der bange Blick Richtung Himmel, wenn die ersten Regentropfen fallen, seien eine Belastung.

Wasser in den Garagen und im Auto: Das Hochwasser hat am Kapellenweg in Kirchdorf zugeschlagen.

„Dementsprechend hoch ist verständlicherweise die Erwartungshaltung”, meint der Rathauschef und bittet im selben Atemzug um etwas Geduld. Denn die 2021 in Auftrag gegebene Hochwasserschutzanalyse soll bis Ende des Jahres vorliegen. Diese soll Aufschluss über mögliche Flutpolder, Pumpen, Kanäle oder Erweiterungen der Bäche liefern. 

Vom Hochwasser stark betroffen: Entlang des Litzldorfer und Ammerbachs kommt es bei extremen Regenfällen in Kirchdorf immer wieder zu Überflutungen.

Erst wenn diese Ergebnisse vorliegen, lassen sich laut Kalsperger die sinnvollsten Maßnahmen erkennen – und vor allem fördern. „Wenn wir das mit der Analyse nachweisen können, bekommen wir deutlich mehr finanziert und können dementsprechend mehr machen”, erklärt der Bürgermeister. Natürlich sagt ihm, wie vielen anderen Anwohnern, alleine schon der gesunde Menschenverstand, dass zum Beispiel der Durchlauf des Litzldorfer Baches rund um die Neubauer Straße vergrößert werden müsste. Aber jetzt aus Panik zu handeln, sei nicht sinnvoll. 

So sah es kurz nach dem Hochwasser in der Gemeinde Raubling aus. Viele Menschen konnten ihr Hab und Gut teilweise nur noch als Sperrmüll entsorgen.

Zumindest kleinere Projekte werden allerdings bereits umgesetzt, wie der Bürgermeister betont. Im Zuge der Arbeiten an der Kreuzung des Evangelischen Integrationskindergartens „Sonnenblume“ soll ein Entwässerungsrohr verlegt werden, um den Abwasserkanal zu entlasten. „Damit hoffen wir, den Abfluss bei starken Regen zu verbessern“, sagt Kalsperger. Allein dafür investiere die Gemeinde rund 80.000 Euro. 

Konzept im Herbst 2024

Auf die Frage, warum so ein Schutzkonzept erst 2021 in Auftrag gegeben wurde, meint der Bürgermeister, dass es vorher noch nicht so viele für nötig gehalten hätten. „Es schien bis zum Ereignis 2020 das Selbstbewusstsein auch im Gemeinderat sehr groß, dass wir selbst schon am besten wüssten, was hilft”, meint er. Dementsprechend fehlte es zunächst an der Bereitschaft, Geld für eine ausgiebige Analyse zu investieren. 

Nun bittet Kalsperger, die Ergebnisse abzuwarten. „Sobald die Analyse vorliegt, wird es eine weitere Sonderversammlung für alle Interessierten geben”, verspricht er. Spätestens im Herbst sollten somit die zahlreichen Fragen der Betroffenen beantwortet werden können.  

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