Unwetter schlägt Schneise durch Prutting
„Der war nicht mehr zu retten“: Sturmböen zerlegen Stadel in Bamham in Einzelteile
Gerade eine Woche ist es her, dass ein Unwetter über die Region zog. Jetzt war es ein Gewitter mit Sturmböen, die Kapriolen schlugen und eine Schneise durch Prutting zogen. Einen Stadel zerlegten die Böen in Einzelteile.
Prutting – Fortgerissene Blätter, abgebrochene Zweige und Äste, hier und da ein Häufchen Hagelkörner. Ja, die Gewitter in der Nacht zu Mittwoch, 19. Juli, haben in der Region Spuren hinterlassen. Oft überschaubar. Nicht so in Prutting. Da hat es einen Stadel in unzählige Teile zerlegt. „Der war nicht mehr zu retten“, sagt Stefan Huber vom THW.
Das Gewitter zog vor 4 Uhr eine relativ schmale, aber recht deutliche Schneise durch Prutting, sagt Bürgermeister Johannes Thusbaß. Angehobene Dächer und umgefallene Bäume seien vor allem in und um Bamham zu verzeichnen, aber nicht nur. Auf einem Maisfeld fehlten den Pflanzen sämtliche Blätter, im Wald Richtung Stephanskirchen und Richtung Hofstätter See hat es etliche Bäume erwischt.
Am schlimmsten aber den Stadel eines Hofes in Bamham. In dem ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäude waren jetzt Büro und Lager eines kleinen Bauunternehmens untergekommen. „Da gab es heute schon reichlich Tränen“, erzählt der Bürgermeister, der noch vor dem Morgengrauen vom Kreisbrandmeister aus dem Bett geklingelt wurde.
THW rückte mit Notstromaggregat an
Die Feuerwehr war eher für die umgefallenen Bäume zuständig, so Kommandant Hans Hell, beim eingestürzten Stadel schaute sie nur kurz vorbei. Da seien Polizei und die Kollegen vom THW im Einsatz gewesen. Wobei: Die Polizei auch nicht. „Höhere Gewalt“, sagt Alexander Huber von der Pressestelle. Da schaue die Polizei nur nach der Lage und ob sie helfen könne, sei aber nicht zuständig.
Das THW schon. Ein kleiner Trupp rückte mit Notstromaggregat an. Denn im Haus neben dem Stadel lebt neben dem Besitzer des Hofes auch dessen kranke Mutter. Und nirgends gab es Strom. Der Energieversorger hatte laut Stefan Huber von THW so viel zu tun, dass frühestens nach zwei Tagen im Haus wieder Strom vorhanden gewesen wäre. „Geht nicht“, so Huber. Nachdem ein Elektriker die Leitungen zwischen Haus und zerstörten Stadel lahmgelegt hatte – „sonst wären sofort sämtliche Sicherungen geflogen“, erklärt Huber –, wurde das Notstromaggregat angeschlossen und es gab wieder Strom.
Es habe sich vor Ort keiner so recht erklären können, warum es gerade diesen Stadel erwischt hätte, berichtet Huber. Der habe recht stabil gewirkt. Und das Haus sei auch nur vom Regen nass, berichtet die Bewohnerin. In der Nachbarschaft habe bis auf Zweige und Blätter auch alles ziemlich normal ausgesehen, größere Beschädigungen seien ihm nicht aufgefallen, sagt Huber.
Das Abbruchunternehmen hatte verhältnismäßig leichtes Spiel, die Sturmböen hatten das Material quasi vorsortiert. Mehrere Männer entsorgten den ganzen Tag, was vom Stadel übrig blieb. Der Eigentümer mittendrin. „Alle fleißig am werkeln“, sagt seine Mutter.
Thusbaß kurbelte es sofort an, dass die Versicherungsleute den Schaden betrachteten. Er hat aus seiner Zeit vor der Wahl zum Bürgermeister Beziehungen zur Branche. „Die waren schon da“, berichtet er. Und fügt an, dass er bei allen bürokratischen Belangen helfen werde.