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Sanierung mit bösen Überraschungen

Es wird teurer und teurer: Wird das Prienavera zur Ewigkeits-Baustelle?

Priens Bürgermeister macht sich im Prienavera ein Bild von den aktuellen Sanierungsmaßnahmen
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Die Fliesenerneuerung ist – wie viele weitere Arbeiten – bereits in den nun rund 10.050.000 Euro berücksichtigt.

Die Renovierung des Erlebnisbads Prienavera stellt sich schwieriger heraus als gedacht. Nicht nur, dass die Maßnahme in der Priener Einrichtung mehr kostet, als zuvor angenommen; immer wieder tauchen neue kostenintensive „Baustellen“ auf. So lange lässt die Eröffnung noch auf sich warten.

Prien – Überraschungen am laufenden Band bietet die Sanierung des Priener Erlebnisbads, die Ende Februar begann. Und das betrifft nicht nur den Zeitpunkt der ursprünglich prognostizierten Neueröffnung in den Sommerferien. Inzwischen ist man laut aktuellem Bauzeitenplan eher bei Mitte November.

Auch die ursprüngliche Kostenschätzung von August 2021, als man die Fördermittel beantragte, ist so nicht mehr gültig. Ursprünglich ist man bei den Gesamtkosten von 6.192.000 Euro (diese und folgende Summen sind netto, Anm. d. Red.) ausgegangen. „Derzeit planen wir mit 6.832.711,12 Euro, was einer Kostensteigerung von rund zehn Prozent entspricht“, so Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG) im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen. 

Letztendlich werden die Kosten – im Zuge der Sanierung – aber doch noch mal um einige Millionen auf insgesamt circa 10.050.000 Euro steigen, denn die Generalsanierung des Schwimmbads sei laut Friedrich eine unglaublich komplexe Materie, die kaum fassbar ist.

Aktueller Stand 

Zu den Maßnahmen, die definitiv umgesetzt werden und bereits in den rund 10.050.000 Euro eingeplant sind, gehören Arbeiten wie die Sanierung der Sanitärtechnik und der Wasseraufbereitung, Trockenbau- und Malerarbeiten, die Fliesenerneuerung, neue Lüftungsanlagen, eine neue Rutsche mit Edelstahllandebecken, die Sanierung der LED-Beleuchtung, die Erneuerung der Elektroverteilung und der Telefonanlage, teilweise neue Spinde, ein neues Kassensystem sowie viele weitere Posten.

Diese Maßnahmen treiben die Kosten in die Höhe

Für die Kostensteigerung im Maßnahmenpaket Prienavera von rund 3,2 Millionen Euro sorgen der Saunaneubau, der auf 2.000.000 Euro geschätzt wird und die Kosten einer Seewasserpumpe mit einer PV-Anlage auf den Dächern der Stippelwerft (zusammen rund 1.050.000 Millionen Euro). Aktuell ist eine sogenannte EFRE-Förderung für die Seewasserpumpe geplant. Möglicherweise auch förderfähig sind die Kosten für eine ebenfalls neu geplante Trafostation (150.000 Euro) und Grabarbeiten. 

Vollständig abgeschlossen ist der Rückbau der Lüftungsgeräte, sowie der Wasserpumpen und –filteranlagen. Von den größeren Maßnahmen folgt nun der Einbau der neuen Lüftungsgeräte samt teilweiser Verlegung neuer Lüftungskanäle. Priens Bürgermeister Friedrich (links) macht sich dazu gerade persönlich ein Bild.

Muscheln in der Seewasserwärmepumpe

Zur Seewasserwärmepumpe entspann sich in der Sitzung des Marktgemeinderats eine Diskussion. Michael Fessler (CSU) machte darauf aufmerksam, dass zwei Seewasserwärmepumpen – bei der Herreninsel und in Gstadt – seit Jahren außer Betrieb seien. Ein Umstand, der der Verwaltung jedoch bewusst ist, wie die Antworten des Bürgermeisters und von Dirk Schröder, Geschäftsführer der Chiemsee Marina GmbH, zeigten. Schröder erläuterte, dass dabei eines der Hauptprobleme kleine Muscheln seien, welche die Ansaugung zusetzen. Dagegen gäbe es jedoch geeignete Filter. Die Seewasserwärmepumpe würde man daher nach wie vor für sinnvoll halten.

Muss das Blockheizkraftwerk weg?

Nachfragen gab es auch zu Überlegungen, das aktuelle Blockheizkraftwerk (BHKW) durch zwei kleinere BHKWs zu ersetzen. Diese Maßnahme würde zwar zwischen 400.000 und 500.000 Euro kosten, wie Bürgermeister Friedrich erklärte, jedoch ermögliche es, zumindest ein BHKW im Sommer durchlaufen zu lassen und so deutlich mehr Strom selbst zu produzieren als im Moment. Denn aktuell schaltet das große BHKW im Sommer regelmäßig ab, weil keine Wärme im Bad benötigt wird. Dann muss der Strom aber über den normalen Gaskessel – und das bei den hohen Preisen – erzeugt werden. Daraufhin machte Gabi Rau (Grüne) darauf aufmerksam, dass das BHKW doch erst 2017 gebaut worden sei. Diesen Umstand bestätigte Dirk Schröder, betonte aber: „Das BHKW pfeift aus dem letzten Loch, da es fast rund um die Uhr läuft.“ 

Spannendes, aber auch sehr teures Projekt

Insgesamt handle es sich bei der Generalsanierung um ein „sehr spannendes, aber auch ein sehr teures Projekt“, so Friedrich zusammenfassend und betonte während der Marktgemeinderatssitzung den Zusammenhalt innerhalb des Gremiums: „Aus jeder Fraktion kam die Rückmeldung, dass Prien ohne Bad nicht vorstellbar ist.“ Und: „Wenn man mit der Sanierung anfängt, muss man sie halt auch zu Ende führen. Mittendrin aufhören geht nicht. Sonst haben wir eine Bau- und Investitionsruine rumstehen, mit der keinem geholfen ist.“

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