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Fazit: Ein Jahr für die spezielle Verkehrslösung

Rosi Mobil: Warum und für wen die Kosten künftig steigen könnten

Ein Rosi Mobil wird in Prien mit einem Rollstuhl beladen
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Richtig gut unterwegs – die Bilanz zu einem Jahr Rosi Mobil ist eindeutig positiv. Doch für manche Nutzer könnten die Kosten bald steigen.

Im Mai 2022 startete mit dem „Rosi Mobil“ eine sogenannte On-Demand-Verkehrslösung – also Mobilität auf Abruf – in Prien und Umgebung. Nach gut einem Jahr lässt sich nun abschätzen: „Rosi“ ist ein Erfolg. In einzelnen Punkten muss jedoch dringend nachgesteuert werden. Für wen „Rosi“ künftig teurer werden könnte.

Prien – „Rosi in Zahlen ist ein absolutes Erfolgsprojekt“, so Priens Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG) in der aktuellsten Sitzung des Marktgemeinderats, in der die Erfahrungen der letzten zwölf Monate geschildert wurden. Wobei Friedrich dem Gremium später dann doch noch einige eher unangenehme Aspekte präsentieren musste.

Maßgeblicher Impuls durch den Priener Jugendrat

Zu Beginn sei es zwar noch ein etwas zusammengewürfelter Fuhrpark gewesen, berichtete Friedrich weiter, „doch mittlerweile ist Rosi voll elektrisch unterwegs“. Elf Gemeinden, die aktuell insgesamt rund 640 Haltepunkte bereitstellen, seien an dem derzeit größten On-Demand-Angebot in Bayern beteiligt, das, so Friedrich weiter, maßgeblich durch das Engagement des Gremium-Mitglieds Annette Resch (CSU) und dem damals noch von ihr betreuten Jugendrat entstanden sei.

Annette Resch (links) war zwischen 2014 und 2022 als Jugendreferentin tätig. Ihr und dem Priener Jugendrat ist es maßgeblich zu verdanken, dass es das Rosi Mobil gibt. Inzwischen kümmert sich Rosi Hell in Prien um die Belange der Jugendlichen.

Denn als der „Nachtexpress“ eingestellt wurde, war es der Priener Jugendrat mit seiner Referentin Resch, die nach alternativen Modellen Ausschau hielten und den ersten Impuls für Rosi gaben.

Gut 50 Fahrten pro Tag – allein in Prien

Die Erwartungen an Rosi seien ab Start weit übertroffen worden und die Nachfrage würde bis dato ungebremst anhalten, berichtete Friedrich weiter. Allein für Prien seien über 120.000 Fahrten angefragt worden. Die meisten Anfragen und Buchungen würden nicht über die Telefonnummer 08031/400 700 eingehen, sondern über die Rosi-App, die sowohl für Android- wie Apple-Smartphones verfügbar ist. Wobei die Zahl der tatsächlich durchgeführten Fahrten deutlich geringer liegt: Kurz vor der Sitzung betrug diese aber immerhin fast 19.000. Das sind im Schnitt gut 50 Fahrten pro Tag. 

Neugier führt zu hoher App-Nutzung

Die Differenz rühre zum Teil daher, dass viele Rosi-Fahrten angefragt wurden, obwohl zu diesen Zeiten parallel auch der Ortsbus fährt. „Doch Rosi soll keine Konkurrenz zu vorhandenen Linien sein oder diese gar ersetzen“, so Friedrich zum grundlegenden Konzept, das Rosi als ergänzendes Angebot sieht. In diesen Fällen werde erst gar kein Angebot erstellt und der Nutzer stattdessen informiert, dass es eine alternative Möglichkeit gibt.

Immer wieder käme es auch vor, dass App-Nutzer sich erst mal mit dem System vertraut machen wollen und Fahrten aus Neugier anfragen – oder dass die Abfahrtszeiten im Einzelfall auch einfach nicht passen. 

Großes Ärgernis

Was schade ist seien die fast 7.300 stornierten Buchungen, die im System hinterlegt waren, aber bis kurz vor Fahrtantritt noch abgesagt wurden. Schade ist das nach Meinung Friedrichs vor allem deshalb, da es anderen Nutzern die Möglichkeit nehme, ein Angebot zu erhalten. 

Viel zu viele Leerfahrten

Zudem seien die stornierten Fahrten auch mitverantwortlich für die vielen Leerfahrten, die sich direkt in höhere Kosten – durch Arbeitsstunden und Verbrauchskosten – übersetzen. Von insgesamt rund 620.000 gefahrenen Kilometern erfolgten 300.000 als Leerfahrten. Und noch ist eine Stornierung gänzlich kostenfrei. 

Wunsch nach Storno-Gebühren ist groß

Das kann und wird sich voraussichtlich jedoch bald ändern. Denn der Betreiber, die Rosenheimer Verkehrsgesellschaft, will nachbessern und überlegt, künftig eine Storno-Gebühr in Höhe des Fahrpreises zu erheben. Wie sich das auf die Akzeptanz durch die Nutzer auswirkt, bleibt abzuwarten.

Im Gremium stieß die Aussicht auf künftige Stornogebühren jedoch auf breite Zustimmung. „Die Storno-Gebühr muss auf jeden Fall den Fahrtkosten entsprechen“, meinte etwa Gabriele Rau (Grüne), „zumindest wenn man willkürlich storniert.“ 

Es muss nachgezahlt werden

Für das Betriebsjahr 2022 entstand laut Rosi-Betreiber ein Restdefizit in Höhe von 102.526,13 Euro. Die Bürgermeister der elf beteiligten Gemeinden beschlossen, diesen Betrag aufzuteilen. Und so wird Prien zusätzlich zu den bereits gezahlten 35.365,60 Euro weitere 22.671,61 Euro zahlen, wie nun auch das Gremium einstimmig beschloss. Da

s alles ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Rosi Mobil vom Priener Marktgemeinderat als sehr gutes Projekt angesehen wird. 

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