Diskussion über Kunsteis und Asphalt
„Sollte uns inspirieren“: Prien auf Eis mit gelungener Premiere – aber wie geht es weiter?
Fünf Tage noch, dann ist es vorbei. Vorbei mit dem kunsteisigen Vergnügen mitten in Prien. Aber eine Faschingsparty muss noch sein bei „Prien on Ice“. Wie es im nächsten Jahr weitergehen soll? Da sind sich die Verantwortlichen nicht einig.
Prien – Premiere gelungen, Fortsetzung folgt. Da sind sich Touristiker, Verwaltung und Marktgemeinderäte einig. Die Eisbahn im Wendelsteinpark soll es auch im nächsten Winter wieder geben. „Ich habe fast nur positive Rückmeldungen erhalten“, freut sich Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG). Genauso ging es Karina Dingler (ÜWG), Kritik habe es höchsten ob der Lautstärke bei einigen Veranstaltungen gegeben. Auch die Akteure seien, unabhängig vom individuellen Profit, angetan, fügte Friedrich zufrieden an.
„Mich macht es glücklich, dass so viele Kinder und Familien kamen“, sagt Tobi Huber, in der Marktverwaltung unter anderem für den Tourismus zuständig. Auf die soll im nächsten Jahr das gastronomische Angebot besser ausgerichtet werden, vor allem am Nachmittag und frühen Abend.
Und dann muss die Verwaltung ermitteln, was für die Marktgemeinde mittelfristig die beste Lösung ist: Die Eisbahn weiter mieten, wie in diesem Jahr, oder selbst eine kaufen. Das müsse man sich gut anschauen, waren sich Friedrich und sein Verwaltungsleiter Donat Steindlmüller einig. Aber die Entscheidung müsse ja nicht schon jetzt fallen.
Noch bis Sonntag, 23. Februar, ist der – Dank vieler Sponsoren kostenlose – Eislaufspaß im Wendelsteinpark möglich. Der Schlittschuh-Verleih hat Freitag und Samstag von 13 bis 22 Uhr sowie Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Die Gastronomie hat Donnerstag von 17 bis 22 Uhr, Freitag und Samstag von 17 bis 23 Uhr sowie Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
Faschingsparty kurz vor Schluss
Die letzte Veranstaltung ist eine Faschingsparty am Samstag, 22. Februar, von 16 bis 22 Uhr. Bei Musik von DJ Michi wird auf und an der synthetischen Eisfläche gefeiert. Ab 16 Uhr sind die Kinder eingeladen, ihre Kostüme auf dem Kunsteis zu zeigen. Die drei lustigsten Kostüme bekommen einen Preis. Ab 18 Uhr sind die Erwachsenen aufgerufen, sich verkleidet auf der Eisfläche zu präsentieren. Die drei kreativsten und ausgefallensten Kostüme werden ebenfalls mit Preisen prämiert. Für Stimmung auf der Kunsteisfläche sorgen gegen 19.15 Uhr die Tänzerinnen und Tänzer der Prienarria.
Der Erfolg von „Prien on Ice“, fand Kersten Lahl (BfP), „sollte uns inspirieren, den Wendelsteinplatz unabhängig von der Eisfläche besser und öfter zu nutzen.“ Ob mit Beachbar oder Boulebahn, wie zwei Vorschläge lauteten. Damit stieß er durchaus auf Zustimmung.
Kniffliger Untergrund
Dann aber kam das Thema auf den Untergrund. Beim Aufbau der künstlichen Eisbahn „mussten unsere Gärtner etwas Lehrgeld bezahlen“, so Friedrich. Denn die Fläche muss möglichst eben sein. Und das war schwieriger zu improvisieren, als gedacht. Da wäre, solle die Eisbahn zur dauerhaften Wintereinrichtung werden, Asphalt der beste Untergrund. Und den gebe es ja mittlerweile auch in unzähligen Farben.
Pferd nicht von hinten aufzäumen
Michael Anner (CSU) war der erste, der sich dagegen aussprach: Er wolle keine Asphaltfläche im Park direkt neben dem Spielplatz. Und in eine Beachbar auf Aspahlt komme auch keiner. „Wir wollen die Aufenthaltsqualität erhöhen und reden jetzt über Asphalt? Nicht ernsthaft!“ war nicht nur Sonja Werner (Grüne) entsetzt. Zumal der sich im Sommer sehr aufheize, wie Lahl anmerkte. Er war es auch, der die Diskussion beendete: „Wir zäumen gerade das Pferd von hinten auf. Wir müssen doch erst überlegen, was wir dort alles veranstalten wollen und dann schauen, was für einen Untergrund wir dafür brauchen.“
