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Gutachten zur Ausweitung des S-Bahn-Netzes

Takt wie in einer Metropole? So sehen die Verkehrspläne für Rosenheim aus

Reisever...und demnächst nach Rosenheim? Die S-Bahn könnte bis Rosenheim und weiter bis Kiefersfelden ausgebaut werden, findet das Verkehrsministerium.kehr
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...und demnächst nach Rosenheim? Die S-Bahn könnte bis Rosenheim und weiter bis Kiefersfelden ausgebaut werden, meint das Verkehrsministerium.

Ist das die Zukunft des Verkehrs im Riesen-Großraum? Das bayerische Verkehrsministerium prüft Überlegungen für eine Regional-S-Bahn von München nach Rosenheim. Mit Folgen auch für Inntal und Chiemgau.

Rosenheim - Mit der S-Bahn zwischen München und Rosenheim oder gar Traunstein pendeln - das könnte in den nächsten Jahren Realität werden. Wie das bayerische Verkehrsministerium jetzt mitgeteilt hat, soll die Bahn die Möglichkeit einer Regional-S-Bahn-Linie von München über Grafing nach Rosenheim prüfen. Von dort aus könnte diese regionale S-Bahn-Verbindung bis nach Traunstein oder Kufstein weitergeführt werden. Das zumindest ist das Ergebnis von Gutachten, wie das Ministerium mitteilte.

Stadt und Landkreis Rosenheim hatten erst kürzlich für den Beitritt zum Münchner Verkehrs- und Tarifverbund gestimmt. Schon mit dem Fahrplanwechsel zum 10. Dezember 2023 können die Menschen aus der Region mit der Streifenkarte nach München fahren. Das Gutachten zur Ausweitung des S-Bahn-Netzes wurde aber unabhängig von dieser Entscheidung angefertigt.

Kein direkter Zusammenhang mit dem Brenner-Nordzulauf

„Die Vorteile einer Regional-S-Bahn liegen auf der Hand: halbstündliche Fahrmöglichkeit, schnelle und umsteigefreie Verbindung in die zweite Stammstrecke“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Ansonsten aber scheint noch vieles offen. Etwa, ob die S-Bahn-Planungen mit dem Brenner-Nordzulauf harmonieren.

Mit den Planungen zum Brenner-Nordzulauf hängen die Überlegungen für die S-Bahn nicht unmittelbar zusammen. Vorrangig wolle man das Angebot im Personennahverkehr verbessen, sagte der Sprecher. Die Planungen der DB für einen Brenner-Nordzulauf müssten mit dem Strukturausbau-Paket des Freistaats lediglich „abgestimmt“ werden.

Mehrere Bahnhöfe - darunter Grafing - müssten für eine Regional-S-Bahn aufgerüstet werden. Im Falle des Bahnhofs Ostermünchen müsste die Bahn dafür den Abschluss des Verfahrens für den Nordzulauf abwarten. Derzeit laufen dafür noch die Vorplanungen, und die Bahnplaner haben noch nicht entschieden, ob sie den Bahnhof außerhalb Ostermünchens neu bauen oder den alten Standort im Ort beibehalten.

Fahrten in den Chiemgau und ins Inntal

Die Rosenheimer S-Bahn ist Teil des Programms „Bahnausbau Region München“, mit dem der Freistaat nach den Worten einer Pressemitteilung die „Schieneninfrastruktur rund um München fit für die Zukunft“ machen will. Es wäre ein Nahverkehrsraum von beachtlichen Ausmaßen - mit der Anbindung von Kufstein hätte das oberbayerische Netz Kontakt mit dem Tiroler S-Bahn-Verbund. Überlegungen einer Vernetzung mit den Österreichern gebe es allerdings nicht, heißt es aus dem Ministerium.

Die neue Linie soll als Verlängerung der S21X die Regionalbahn auf den Strecken nach Kufstein und Traunstein ersetzen. Alle halbe Stunde könnte eine S-Bahn vom Leuchtenbergring im Münchner Osten abfahren und abwechselnd die Endstationen im Inntal und im Chiemgau anfahren.

Bahnplaner: „Umweltfreundliche Mobilität im wachsenden Großraum“

Das Konzept soll helfen, den Autoverkehr in den Boom-Regionen einzudämmen. Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern, bezeichnete die Schiene kürzlich als „Rückgrat der umweltfreundlichen Mobilität im wachsenden Großraum München“. 7800 Personenfahrten mehr pro Tag soll die neue Linie ermöglichen. Grundlage für diese Berechnung ist nach Sprecherauskunft die Prognose der Strukturentwicklung für das Jahr 2035.

Ob es dazu überhaupt kommt, geschweige denn in den nächsten zwölf Jahren, ist ungewiss. Die Regional-S-Bahn ist laut Sprecher bislang lediglich eine gutachterliche Empfehlung. Und weiterverfolgt wird die Idee auch nur, wenn die Baukosten nicht höher als 400 Millionen sind. Über diesen Kostenrahmen müssten nun Gespräche mit der Bahn geführt werden.

Regional-S-Bahn: Noch sehr leise Zukunftsmusik

Wie lange sich Planungen und Verhandlungen hinziehen können, dafür liefert ein anderes S-Bahn-Projekt das Beispiel. Die bereits sehr viel länger angekündigte Elektrifizierung der Bahnstrecke Ebersberg–Wasserburg und ein damit verbundener S-Bahn-Anschluss für Wasserburg sind für 2026 angekündigt. Nach Informationen der Ebersberger Zeitung wird dieser Zeitraum allerdings schwer zu halten sein. Der für die Umsetzung erforderliche Ankauf von Ausgleichsflächen bereitet demnach massive Schwierigkeiten.

Angesichts der vielen Unwägbarkeiten wirkt es nachvollziehbar, dass man sich von regionaler Seite eher zurückhaltend denn begeistert äußert. Das Programm werde „grundsätzlich begrüßt“, da es weitere interessante Angebote im Schienenpersonennahverkehr für Stadt und Region bringen könnte, teilte Christian Schwalm als Sprecher der Stadt Rosenheim auf OVB-Anfragen mit. „Da sich das Projekt derzeit noch in der Untersuchungsphase befindet, bleibt abzuwarten, wie es vom Freistaat Bayern und der Deutschen Bahn konkret ausgestaltet wird.“

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