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Senioren-Residenz für Pfaffing?

Riesen-Andrang beim Bürgergespräch: So möchten die Senioren der Region im Alter leben

Beim Bürgergespräch lauschten neben vielen Pfaffingern auch Rathauschef Josef Niedermeier (links) den Anmerkungen des Seniorenbeauftragten Josef Rester.
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Beim Bürgergespräch lauschten neben vielen Pfaffingern auch Rathauschef Josef Niedermeier (links) den Anmerkungen des Seniorenbeauftragten Josef Rester.

Die über 65-jährigen Bewohner Pfaffings haben Fragebögen ausgefüllt. Die Ergebnisse dienten als Grundlage für die Diskussion beim Bürgergespräch. Ein Resultat der Befragung lautet: Zwei Drittel wohnen im eigenen Haus. Wollen sie dort bleiben?

von Karl-Heinz Günster

Pfaffing – Wie möchten die Pfaffinger im Alter leben? Antworten gab’s bei einem Bürgergespräch, zu dem die Gemeinde, der Arbeitskreis „Generationen“ und die Arbeitsgruppe „Wohnen im Alter“ geladen hatten. Als Grundlage diente ein Fragebogen für über 65-Jährige. 370 von 630 Personen füllten diesen aus und lieferten so die Diskussionsgrundlage für gut 200 Besucher. Bürgermeister Josef Niedermeier und das frühere langjährige Gemeinderatsmitglied Dr. Korbinian Höchstetter stellten die Ergebnisse vor.

Die Diskussion dient der weiteren Planung der Gemeinde. Laut dem Bürgermeister sei das Thema seit Jahren ungelöst. Die Verantwortlichen hätten sich „bisher auf keine Lösung einigen können“. Die Gemeinde könne nur die Voraussetzungen schaffen und das Ziel zu formulieren. Ausführend sei ein Bauträger, wovon es glücklicherweise mehrere interessierte gebe.

Pfaffing für Seniorenresidenz zu klein

Rasch kristallisierte sich heraus, dass Pfaffing für eine Seniorenresidenz zu klein sei. Das rechne sich nicht. Zudem könne diese nicht komplett mit hiesigen Bürgern besetzt werden. Die meisten Wohnungen würden Auswärtige mieten, nichts wäre gewonnen, stellte der Bürgermeister fest. Grundsätzlich sei es „nicht die Aufgabe der Gemeinde, ein Haus hinzustellen“, ergänzte Höchstetter.

Für 78 Prozent sei laut den Fragebögen wichtig, dass sich die Gemeinde für das Thema einsetzt. Die Auswertung ergab auch, dass 80 Prozent im Eigentum und 67 Prozent im eigenen Haus leben. 80 Prozent haben den Partner um sich und teilweise die Kinder. 74 Prozent wissen um Angehörige in der näheren Umgebung. 84 Prozent möchten möglichst Zuhause bleiben. Bei einem notgedrungenen Auszug wünschen sich vier Prozent eine barrierefreie Wohnung und elf Prozent betreutes Wohnen. Von denen, die ausziehen möchten, würden sich 69 Prozent um eine Wohnung bewerben wollen.

Senioren wohnen am liebsten daheim

Die meisten Senioren wohnen am liebsten daheim. Andere stellten klar, dass es seniorengerechte Wohnungen brauche, weniger betreutes Wohnen. Letzteres rechne sich laut Höchstetter erst ab 30 Einheiten. Zudem seien Renten zu gering, befürchteten Besucher, um hohe Mieten zu zahlen.

Fragen zur Mobilität wurden nicht gestellt. Vermisst wird trotzdem eine Landkreis übergreifende Beförderung, so eine Wortmeldung. Der Bürgermeister verwies auf das ROSI-Modell, das im besten Fall genau das leiste und in zwei Jahren zum Einsatz kommen könnte. Ein Mitfahrbankerl war eine weitere Anregung.

Haushaltshilfe schwer zu kriegen

Rund zwei Drittel benötigen keine Haushaltshilfe. Doch man bekommt „die auch nur ganz schlecht“, so eine Besucherin. Hierzu stellte Andreas Demmelkam die Bürgerhilfe vor. Er ist der Vorsitzende. Ehrenamtliche helfen gegen eine Aufwandsentschädigung. Dazu müsse man sich melden. Gesucht würden auch Mitarbeiter, so Demmel. Bedarf gibt’s auch bei technischer Unterstützung, etwa zu Handys. Höchstetter sah die Grenzen des Ehrenamts, denn die Helfer seien „oft ältere Menschen“. Aktuell gibt’s Hilfe beim Einkaufen und bei Gartenarbeiten.

„Wir sind dran“, so der Bürgermeister beim Thema Nahversorgung. Denn Höchstetter fragte: „Wie geht es mit dem Edeka weiter?“ Wieder andere wünschten sich auch für Forsting eine Einkaufsmöglichkeit.

Schließlich äußerte Seniorenbeauftragter Josef Rester seine Wünsche und forderte dazu auf, für sich selbst eine Antwort zu finden. Seine lautete: „Ich möchte in einer Wohnanlage für Senioren mit den vielfältigen Möglichkeiten der sozialen Betreuung den Rest meines Lebens verbringen.“ Zum gefallenen Begriff „Residenz“ meinte Höchstetter, dass dies eine „Illusion“ sei, der Grund dafür, weshalb so lange nichts vorangehe.

Broschüre mit Infos für Senioren und Menschen mit Behinderung

Bürgermeister Niedermeier stellte die neue Broschüre „Wegweiser“ mit Infos für Senioren und Menschen mit Behinderung vor. Er versprach, dass das Thema im Gemeinderat aktuell bleibe und dass über den Fortgang informiert würde.

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