Nominierung ab sofort möglich
Offen, lässig und locker: Priener Jugendrat stellt sich neu auf
Bei der vergangenen Wahl stellten sich acht Jugendliche und junge Erwachsene auf, eine Wahl war nicht nötig. Jetzt können sich neue Interessierte aufstellen. In den vergangenen zwei Jahren setzte der Jugendrat viele Ideen in die Tat um.
Prien – „Ich hätte nicht gedacht, das ich mit meinen 56 Jahren da so gut hinpass“, sagt Rosi Hell im Gespräch mit dem OVB über den Jugendrat in Prien. Im Priner Marktgemeinderat ist Hell seit 2014, seit 2023 ist sie als Jugendreferentin auch für den Jugendrat zuständig. Quasi als Bindeglied zwischen Jugendrat und Gemeinderat. „Es ist ein wirklich gutes Arbeiten mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, das passt“, so Hell. Das bestätigt auch Martin Feßler als Jugendratsprecher: „Es ist eine sehr angenehme Arbeit, mit Frau Hell ist da die absolut richtige Person dabei“.
Seit Montag (3. März) können sich alle, die zwischen 14 und 21 Jahre alt sind und in Prien wohnen, in der westlichen Chiemseegemeinde zur Schule gehen oder hier arbeiten für eine Kandidatur im offiziellen Priener Jugendrat bewerben. Vor zwei Jahren stellten sich lediglich acht Jugendliche und junge Erwachsene auf. Da zwölf Plätze im Rat vorgesehen sind, entfiel die Wahl.
In zwei Jahren hat der Jugendrat einiges bewegt: Vom vorherigen Jugendrat wurde die beliebte Beachbar übernommen, einige Abfalleimer in Prien wurden mit Pfandringen versehen, eine große Umfrage unter Jugendlichen durchgeführt. „Als Ergebnis daraus, haben wir angeregt, die Fußball-Tore am Birkenweg zu erneuern“, freut sich der 20-jährige Feßler. Die Pfandringe interessierten verschiedene Medien. „Es freut mich, das allgemeine Leben in Prien ein bisschen zu verbessern“, so Feßler, der auch Ortsvorsitzender der Jungen Union Chiemsee ist.
Jugendrat mit extra Budget
„Generell bin ich an Politik interessiert. Da habe ich die Möglichkeit gesehen, mich im Jugendrat zu engagieren, um kommunalpolitische Projekte umsetzen zu können“, begründet Feßler seine Kandidatur vor zwei Jahren. Jugendreferentin Hell betont dabei, dass Jugendliche durch den Jugendrat an der Gemeindearbeit teilnehmen können: „So werden Jugendliche gehört, das ist mir wichtig.“
Der Jugendrat hat dabei ein eigenes Budget von der Gemeinde zur Verfügung gestellt bekommen. In die Gemeinderatssitzungen bringt entweder Hell die Ideen mit ein oder die Jugendräte präsentieren ihre Anliegen selbst. Ein besonderes Anliegen von Hell ist es, im Vorfeld den Interessierten die Angst zu nehmen: „Der Jugendrat ist was Offenes, was ganz Lässiges und Lockeres.“ Sie wisse um den Stress in der Schule, die wenige Zeit, die Jugendliche in der Freizeit hätten. Pro Monat sei eine Sitzung geplant, abzüglich Ferien und Weihnachten bleiben neun pro Jahr. Dabei ist eine Sitzung auch mal Minigolf spielen oder Pizza essen.
Feßler wünscht sich für den neuen Rat, dass „die schöne Gemeinschaft und konstruktive Interessen weiter bestehen und die verschiedenen Priener Schulen Gehör finden.“ Bis zum 4. März können sich Interessierte noch zur Wahl aufstellen lassen. Gewählt wird dann vom 24. März bis 7. April online. Bis sich der neue Rat im Mai konstituiert, steht noch ein größeres Projekt mit Polizei und Caritas an: Zusammen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird über unter anderem über Medienkonsum diskutiert.