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Neue Pläne für Kraftwerk Hornau

Aus für Pilotprojekt: Warum es keine Biowärme mehr fürs Kolbermoorer Fernwärmenetz gibt

Ein geniales Projekt steht vor dem Aus: Sieben Monate lang wurde Abwärme aus dem Biomassekraftwerk in Hornau (links unten) mit mobilen Wärmecontainern nach Kolbermoor transportiert und ins Fernwärmenetz eingespeist. Jetzt ist Schluss.
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Ein geniales Projekt steht vor dem Aus: Sieben Monate lang wurde Abwärme aus dem Biomassekraftwerk in Hornau (links unten) mit mobilen Wärmecontainern nach Kolbermoor transportiert und ins Fernwärmenetz eingespeist. Jetzt ist Schluss.

Es war ein Leuchtturmprojekt von kurzer Dauer: Jetzt „verglüht“ die alternative Wärmequelle. Künftig wird Fernwärme in Kolbermoor wieder zu 100 Prozent aus Erdgas erzeugt. Warum nach nur sieben Monaten Schluss ist.

Kolbermoor – Künftig wird keine mobile Abwärme aus dem Biomasseheizkraftwerk Hornau mehr ins Kolbermoorer Fernwärmenetz eingespeist. „Die Verträge wurden zum Ende der Heizperiode gekündigt“, bedauert Heiko Peckmann, Geschäftsführer der INNergie GmbH, das Ende eines Leuchtturmprojektes. Es sollte ein neues Kapitel regionaler Wertschöpfung aufschlagen und zeigen, wie Abwärme im ländlichen Raum nutzbar gemacht werden kann.

Kraftwerk arbeitet nicht mehr rentabel

Vor wenigen Monaten sah die Hornauer Strom-Wärme-Bilanz noch vielversprechend aus. Aus der Verbrennung von Waldhackgut und Landschaftspflegematerial wurden im Biomasseheizkraftwerk zehn Millionen Kilowattstunden Strom und 40 Millionen Kilowattstunden Wärme pro Jahr gewonnen. Mit der Wärme wurden im Sommer Gras und im Winter Holzhackschnitzel getrocknet.

Die überschüssige thermische Energie sollte direkt vor Ort für die „AdBlue“-Herstellung genutzt und Fernwärmenetzen zur Verfügung gestellt werden. Seit Juli rollten die ersten beiden Wärmecontainer von Hornau nach Kolbermoor. Mit der Biowärme konnten täglich 400 Kubikmeter Gas eingespart werden.

Nach nur sieben Monaten endet das Pilotprojekt: „Wir können unser Kraftwerk in Hornau nicht mehr wirtschaftlich betreiben“, begründet Georg Dettendorfer, Geschäftsführer der Spedition Dettendorfer, die Entscheidung. „Wir kaufen Brennmaterial für das Kraftwerk zu. Die Rohstoffe sind so teuer geworden, dass wir Strom und Wärme nicht mehr rentabel erzeugen können.“ Die Hoffnung, dass sich der Markt beruhigen und die Preise wieder regulieren würden, habe sich zerschlagen. „Die Rohstoffe sind stabil teuer geblieben“, so Dettendorfer.

Kraftwerk und Grünfuttertrocknung stellen Betrieb ein

Kraftwerk und Grünfuttertrockung in Hornau stellen Ende März ihren Betrieb ein. Für die AdBlue-Herstellung sollen alternative Energiequellen gefunden werden. Die Holzarena mit dem Brennstoffhandel werde weitergeführt. „Der Standort Hornau ist gut. Wir machen uns Gedanken, wie es hier weitergehen kann“, so Dettendorfer.

Das Kolbermoorer Fernwärmenetz wird künftig wieder mit Wärmeenergie aus Erdgas gespeist. „Unser Pilotprojekt war trotzdem nicht umsonst“, bleibt Heiko Peckmann optimistisch. Die Suche nach neuen, bislang ungenutzten Abwärmequellen geht weiter.

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