Das geht aber schnell
Neue Flüchtlingsunterkunft in Wasserburg steht bereits - doch es bleiben offene Fragen
Der Flüchtlingsgipfel bei Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat deutlich gemacht, dass Städte, Gemeinden und Landkreise an die Grenzen ihrer Belastbarkeit kommen. Während in Berlin noch diskutiert wurde, sind in Wasserburg bereits Nägel mit Köpfen gemacht worden.
Wasserburg - Der neue Wohnpavillon für Geflüchtete nahe der früheren Romed-Klinik steht bereits. Nur eine gute Woche, nachdem der Bauausschuss den Antrag des Landkreises befürwortet hatte, sind die Container schon installiert. Sie bieten Platz für maximal 48 Flüchtlinge, teilt das Landratsamt Rosenheim auf Anfrage der Wasserburger Zeitung mit.
Alle zwei Wochen 50 weitere Personen unterzubringen
Die Wohnmodule werden laut Pressesprecher Michael Fischer voraussichtlich Mitte März bezugsfertig sein. Wer dort einziehen wird, ist nach Angaben des Landratsamtes noch offen. „Das ist abhängig vom weiteren Zuzugsgeschehen beziehungsweise davon, welche Flüchtlinge dem Landkreis zugewiesen werden. Im Moment sind alle zwei Wochen etwa 50 Personen im Landkreis unterzubringen“, berichtet die Behörde.
Das Landratsamt betont: „Wir hoffen, dass eine gemischte Belegung mit Familien und Einzelpersonen möglich ist.“ Die Betreuung übernehme die Flüchtlingsintegrationsberatung. „Ein Sicherheitsdienst ist derzeit nicht angedacht. Sollte es die Situation erfordern, wird diese Frage neu beurteilt und entschieden werden“, antwortet die Behörde auf entsprechende Leseranfragen.
Der Wunsch des Landkreises, auf dem Gelände an der alten Romed-Klinik eine Containeranlage aufzubauen, hatte im Wasserburger Bauausschuss für Verwunderung gesorgt. Schließlich ist auch geplant, das seit dem Umzug von Romed verlassene Krankenhaus übergangsweise in eine Flüchtlingsunterkunft umzuwandeln. „Zur Nutzung des früheren Klinik-Gebäudes können wir noch nichts sagen. Hier finden Gespräche mit der Regierung von Oberbayern statt“, teilt die Pressestelle des Landratsamtes diesbezüglich mit.
Die Stadt Wasserburg hat im Rahmen ihrer baurechtlichen Zustimmung zur Aufstellung der Container darauf bestanden, dass die Gesamtanzahl von 200 weiteren Flüchtlingen, die im Zusammenhang mit dem Umbau der Ex-Klinik im Gespräch waren, nicht überschritten wird. Die Kommune ist außerdem in Sorge, dass die Infrastruktur in der Stadt - etwa im Bereich Kinderbetreuungs- und Schulplätzen - für 200 zusätzlich zugewanderte Personen nicht ausreichen könnte. Bereits jetzt seien alle Kitas und Schulen voll ausgelastet, hieß es im Bauausschuss. Stadträte und Verwaltung bestehen außerdem darauf, dass die Turnhallen der beiden Schulen, bei denen der Landkreis Träger ist, frei bleiben. Die Realschulsporthalle war in der Zeit, als die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine kamen, in eine Unterkunft umgewandelt worden.
