Stellungnahme zum umstrittenen Großprojekt
Markt Neubeuern mit neuen Kernforderungen zum Brenner-Nordzulauf
Der Markt Neubeuern hat in seiner jüngsten Gemeinderatssitzung Kernforderungen im Hinblick auf den Brenner-Nordzulauf erarbeitet. Eine vierseitige Stellungnahme zum Großprojekt fand im Gremium Anklang und fand uneingeschränkte Zustimmung.
Von: Edith Riedl
Neubeuern – „Auch wenn wir mit der Trasse auf unserem Gemeindegebiet nicht direkt betroffen sind, ist es unglaublich wichtig, dass wir das Thema auch in Neubeuern weiterverfolgen und bearbeiten“, leitete Bürgermeister Christoph Schneider (Unabhängige Neubeurer) den Tagesordnungspunkt ein.
„Das Thema ist in Neubeuern ein wenig aus der Wahrnehmung gefallen, wir müssen aber daran denken, dass uns die Baustelleneinrichtungen, der Abtransport von Aushub und viele Themen auch in unserer Gemeinde treffen können“, so Schneider weiter.
Abtransport von Aushub Thema in der Gemeinde
Aus der betroffenen Region können aktuell im Hinblick auf die parlamentarische Debatte, die 2025 die Vorzugstrasse fixieren soll, sogenannte Kernforderungen gestellt werden. „Die Kernforderungen sollen sich auf die lila Trasse beziehen und konstruktive Vorschläge zur Verbesserung des Anwohnerschutzes darstellen“, erläuterte Bürgermeister Schneider.
Schutz der heimischen Landwirtschaft
Der Markt Neubeuern greift in seiner Stellungnahme viele Punkte auf, die sich vor allem auch auf den Ablauf der Baustelle bezieht. So wird ein Arbeitsverbot zu Nachtzeiten und an Feiertagen gefordert. Zudem sollen touristische Destinationen geschützt werden und der Baustellenverkehr soll möglichst auf übergeordneten Straßenwegen und auf der Schiene stattfinden.
Zu allererst fordert die Marktgemeinde in ihrem Schreiben die Verantwortungsträger jedoch auf, einen volkswirtschaftlichen Nutzen und den Bedarf der Trasse aufzuzeigen. Dies soll vor allem unabhängig geschehen. Zentrale Kernforderungen, die das Gremium ebenfalls beschäftigten, waren der ökologische Ausgleich, welcher zum Schutz der heimischen Landwirtschaft unbedingt in anderen Regionen erbracht werden muss, und die Untertunnelungsanteile der Vorzugsvariante. Eine Forderung war auch nochmals die genaue Überprüfung der Verlegung der Verknüpfungsstelle in den Wildbarren.
Politische Vertreter mit Themen aus der Region konfrontieren
Die Gemeinderäte, darunter der stellvertretende Vorsitzende des Bürgerforum Inntal, Martin Schmid (Beurer Bürgernähe), unterstützen die Vorlage der Verwaltung uneingeschränkt. Es wurde noch darüber nachgedacht, eine zweite Langfassung zu formulieren, um die Betroffenheit noch konkreter mit Zahlen und Daten zu hinterlegen. Bürgermeister Schneider gab an, dass man dies durchaus noch abarbeiten kann, eine Kurzfassung aber unbedingt beibehalten werden sollte, da diese prägnanter sei.
Die Gemeinderäte Hubert Lingweiler (Grüne) und Alois Holzmaier (Freie Wähler) forderten alle Kollegen im Gremium nochmals dazu auf, ihre politischen Kontakte zu mobilisieren und permanent auf die Situation vor Ort aufmerksam zu machen. Die Verfahren seien lang und kräfteraubend, aber um für die Gemeinde das Maximale rauszuholen, wäre es wichtig, alle politischen Vertreter auf allen Ebenen mit Meinungen aus der Region zu konfrontieren.
