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Nachruf

„In Schockstarre“: Große Trauer um Rosenheims Kreisbrandmeister Hermann Kratz (†63)

Rosenheims Kreisbrandmeister Hermann Kratz ist im Alter von 63 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.
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Rosenheims Kreisbrandmeister Hermann Kratz ist im Alter von 63 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.

Die Nachricht vom plötzlichen Tod des Rosenheimer Kreisbrandmeisters Hermann Kratz erschüttert die Region. Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb der 63-Jährige am 19. Januar. Der engagierte Feuerwehrler und Verwaltungsleiter des Schonstetter Caritashauses hinterlässt eine große Lücke.

Amerang/Wasserburg – Die Nachricht vom Tod von Hermann Kratz verbreitete sich wie ein Lauffeuer und löste nicht nur in Feuerwehrkreisen Trauer und Bestürzung aus. Als Kreisbrandmeister des Landkreises Rosenheim und Verwaltungsleiter des Caritashauses Schonstett war er weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt und geschätzt. In einer Pressemitteilung trauern der Kreisfeuerwehrverband Rosenheim und die Kreisjugendfeuerwehr Rosenheim um ihren Kreisbrandmeister und Kameraden, der am Abend des 19. Januar nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 63 Jahren verstorben ist.

„Wir sind einfach nur fassungslos und unendlich traurig. Mit Hermann haben einen wertvollen Menschen verloren, der immer zuverlässig und mit ganzem Herzen für seine Feuerwehren da war. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Marlies und den Familienangehörigen,“ so Kreisbrandrat Richard Schrank. Als äußeres Zeichen werden die Feuerwehren des Landkreises Rosenheim ihre Fahrzeuge bis zum kommenden Sonntag (28. Januar) mit Trauerflor versehen.

„Hermann war ein guter Kamerad, extrem zuverlässig und hilfsbereit und ein Feuerwehrler durch und durch“, sagt der Ehrenkommandant der Ameranger Feuerwehr und langjährige Wegbegleiter Simon Strell. Beide sind im Alter von 15 Jahren zur Feuerwehr gekommen und immer aktiv geblieben.

Von 1990 bis 2002 war Kratz Zweiter Kommandant neben Strell. Darüber hinaus war er von 1984 bis 1990 als Schriftführer und von 2002 bis 2020 als Beisitzer im Feuerwehrverein aktiv. Im Mai 1995 wurde er vom Landkreis Rosenheim zum Kreisbrandmeister berufen. „Hermann war in Feuerwehrkreisen aufgrund seines hundertprozentigen Engagements, aber auch wegen seiner Geselligkeit und seiner umgänglichen Art sehr geschätzt“. Er habe federführend bei der Atemschutzausbildung auf Landkreisebene mitgewirkt und sei bei seiner Heimatfeuerwehr immer zur Stelle gewesen, betont Strell.

Für sein Engagement ausgezeichnet

Beim Feuerwehrhausneubau in Amerang habe er beispielsweise seine Kameraden während der Bauzeit regelmäßig bekocht. Hermann Kratz war auch Mitglied der Führungsgruppe im Katastrophenschutz. 2021 wurde er mit dem Steckkreuz des Bayerischen Innenministeriums für sein Engagement ausgezeichnet. „Hermanns Tod ist ein herber Verlust“, betont Amerangs Bürgermeister Konrad Linner. Der Verstorbene sei mit Leib und Seele Feuerwehrler gewesen. Von 1990 bis 96 habe er auch als Gemeinderat kommunalpolitische Verantwortung übernommen. Die Todesnachricht habe viele im Ort überrascht und betrübt, denn der Verstorbene sei auch in vielen Ortsvereinen aktiv gewesen.

Trotz seines Umzugs nach Wasserburg sei Amerang bis zuletzt seine Heimatadresse geblieben. Bei Leistungsabzeichen-Abnahmen im Herbst sei er noch gewohnt ruhig und unaufgeregt, mit viel Herzblut für die Feuerwehr dabei gewesen, erinnert Linner.

„Wir sind in Schockstarre“, sagt Vanessa Arbter, die Leiterin des Caritas Haus Schonstett. Hermann Kratz sei 30 Jahren als Verwaltungsleiter tätig und bei Mitarbeitern und Bewohnern gleichermaßen beliebt gewesen. Er habe seine Arbeit gerne und dementsprechend zuverlässig und gut gemacht und dabei immer ein offenes Ohr für Bewohner und Kollegen gehabt. „Wer etwas gebraucht hat, hat erst mal den Hermann gefragt“, erzählt Arbter. Man habe von der Krankheit gewusst, aber nicht mit einem so schnellen Ende gerechnet. „Wir sind hier alle tieftraurig“, sagt Arbter.

„Der beste Onkel, den man sich wünschen kann“

Ab 1. Februar wäre Hermann Kratz in die Freistellungsphase der Altersteilzeit eingetreten. Dann wollte er, laut seiner Familie, das Projekt Hausumbau angehen und sich seinen Hobbys widmen. Er machte gerne Urlaubsreisen, Wanderungen in der Natur und Motorradausflüge. Er schätzte die unterhaltsamen Stammtische, Schafkopfrunden und Kegelabende mit seinen Freuden. „Für seine Nichten und Neffen war er der beste Onkel, den man sich wünschen kann“, sagt die Familie.

Im September wurde eine schwere Krankheit bei ihm diagnostiziert. Bis Ende November war er noch in der Arbeit, dann ließ es sein geschwächter Gesundheitszustand nicht mehr zu. Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt ist er am Freitagabend (19. Januar) verstorben.

Hermann Kratz wurde am 3. November 1960 in Amerang geboren. Er wuchs mit zwei jüngeren Geschwistern auf. Nach dem Grundschulbesuch in Amerang und der Realschule in Wasserburg begann er die Ausbildung zum Bankkaufmann in der Sparkasse Wasserburg. Dort war er bis 1992 mit zwischenzeitlicher Fortbildung an der Sparkassen-Akademie tätig. Seit 1993 war er in der Verwaltung des Caritasheims in Schonstett tätig. 2006 lernte er dort seine spätere Ehefrau Marlies kennen. 2009 heiratete das Paar und der Verstorbene zog zu seiner Ehefrau nach Wasserburg. Verwurzelt blieb er jedoch zeitlebens in Amerang.

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