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Nachruf

Enkel spielt zum Abschied Trompete: Breitbrunner „Multitalent“ Franz Landinger verstorben

Franz Landinger
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Franz Landinger

Franz Landinger, ein angesehener Bürger aus Breitbrunn, verstarb im Alter von 87 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit. Am Requiem nahmen zahlreiche Freunde und Familienmitglieder teil. Franz hinterlässt eine beeindruckende Lebensgeschichte, geprägt von Engagement für die Gemeinde und vielfältigen Aktivitäten.

Breitbrunn – Im 88. Lebensjahr verstarb nach kurzer schwerer Krankheit der beliebte Breitbrunner Bürger Franz Landinger.

In seinem Requiem, das vom Männergesangverein mit Begleitung von Nadja Stübl gestaltet wurde, ging Pfarrer Andreas Przybylski auf sein langes und erfülltes Leben ein.

Am Maria-Himmelfahrtstag 1936 erblickte Franz als Erstgeborener von Hildegard und Peter Landinger in Breitbrunn das Licht der Welt. Das gemeinsame Aufwachsen mit seinen Schwestern Hildegard und Berta in der Nachkriegszeit war teilweise entbehrungsreich. Nach dem Besuch der Volksschule lernte er den Beruf des Schreiners sowie des Zimmerers. Letzteren übte der Franz bis zu seinem Renteneintritt bei der damaligen Zimmerei Lausch aus.

Als junger Trachtler lernte er seine Anna vom Moierhof in Hochstätt, die bei den Rimstinger Trachtlern war, beim Tanzen kennen und lieben. Schon bald läutete für das Paar 1963 die Hochzeitsglocken. Sie schenkten den Kindern Anna, Franz, Lydia und Hubert das Leben. In der Folge wuchs die Familie um fünf Enkel und drei Urenkel, die der ganze Stolz waren.

Mit seiner ruhigen, uneigennützigen und hilfsbereiten Art unterstütze er die dörflichen Vereine, soweit es ihm möglich war bis zum jetzigen Zeitpunkt.

Bereits 1954 trat Franz dem Breitbrunner Trachtenverein bei und erhielt für seine Treue 2006 das Goldene Ehrenabzeichen vom Gauverband I. Als Gründer der Jugendgruppen pfiff er auch schon mal die Melodie für einen Plattler, wenn kein Instrument zur Verfügung stand. Auch beim Bühnen- oder Festaufbau war der Franz meist als Erster zur Stelle.

Ebenfalls 1954 trat Franz der Feuerwehr bei und war bis 1986 im aktiven Dienst. Ab 1976 wurde er zum Vorsitzenden des Feuerwehrvereins gewählt und hatte dieses Amt bis 1997 inne. Aufgrund dieser Verdienste wurde er in der Folge zum Ehrenvorstand ernannt. Er konnte in diesem Jahr sogar noch das 150-jährige Jubiläum mitfeiern.

Mit seiner klaren Tenorstimme unterstützte der Franz bis zur letzten Saison seit Jahrzehnten den Männergesangverein bei seinen Aktivitäten, war viele Jahre Zweiter Schatzmeister und bastelte für die Christbaumversteigerung vielerlei zum Dranhängen.

Auch den Rosserern und Böllerschützen war der Franz stets ein langjähriges und hilfsbereites Mitglied.

Als gläubiger Christ war ihm der sonntägliche Kirchgang, bei dem er meistens die Tracht trug, ein regelmäßiges Bedürfnis. Zwischen 1978 und 2006 wirkte er im Pfarrgemeinderat mit, dem er auch zwölf Jahre lang vorstand. Zu einer weiteren Passion gehörten für Franz der Aufbau des Heiligen Grabes und das aufwendige Aufstellen der Kirchenkrippe, die man als „sein Baby“ bezeichnen konnte.

Aber auch „Dahoam“ war Franz Landinger ein echtes Multitalent, das sich um Haus und Hof kümmerte und viel Zeit in seiner gut bestückten Werkstatt verbrachte. Er baute Windräder, drechselte Holzgegenstände, bastelte aber auch gerne mal ein Faschingsgefährt für den Gaudiwurm. Als naturverbundener Mensch nahm er seine Familie gerne mit in die Berge. Aber auch Ausflugsfahrten bereiteten ihm Freude.

Die letzten Wochen verschlechterte sich sein Gesundheitszustand rapide, sodass er eine angestrebte Kur nicht mehr antreten konnte. Versehen mit den Heiligen Sterbesakramenten ist er nun für immer eingeschlafen.

Auf seinem letzten Erdenweg schossen die Böllerschützen ein Salut und vor dem offenen Grab senkten die Vereine ihm zu Ehren ihre Fahnen. Zum Abschied ließ sein Enkel die Weise „Is scho staad uman See“ auf der Trompete erklingen.

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