Abschuss ab Mai erlaubt
Nach Bären-Attacke: Söder, Glauber und Aiwanger besuchen geschädigte Tierhalter
Die Angst vor Wölfen und Bären macht nicht nur den Oberaudorfer Almbauern das Leben schwer. Am Mittwoch (26. April) wollen sich Ministerpräsident Markus Söder, Umweltminister Thorsten Glauber und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ein Bild vor Ort machen.
Wo vor wenigen Tagen ein Braunbär Schafe gerissen hat, sind am Wochenende zahlreiche Ausflügler unterwegs. „Der Schock hat sich gelegt“, sagt Simone Braun, Wirtin des Berggasthofs Bichlersee in der Gemeinde Oberaudorf. Auf der Terrasse ihres Gasthofs waren die meisten Tische am Wochenende belegt, Radfahrer, Wanderer und Motorradfahrer gönnen sich bei frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein eine Pause. Auf einer nahe gelegenen Weide hatte der Bär zwei Schafe gerissen und ein drittes verletzt, das daraufhin getötet werden musste.
„Bestand muss reguliert werden“
Die Verunsicherung bei Anwohnern, Almbauern, Touristen ist groß. Die Staatsregierung hat deshalb am Dienstag entschieden: Der Wolf darf ab Mai in Bayern gejagt werden. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ist sehr besorgt. „Auch Wölfe nähern sich zunehmend Menschen, Spaziergängern mit Hunden und dringen in Siedlingen ein, was zu Sicherheitsrisiken führt. Deshalb muss er reguliert werden.“
Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU) erklärt die Maßnahme: „Ein Riss reicht, dann kann in dem betroffenen Gebiet eine Entnahme stattfinden.“ Es müsse auch nicht mehr nachgewiesen werden, dass der bejagte Wolf exakt derjenige ist, der ein Schaf gerissen hat. Die Entscheidung darüber dürfen die Landratsämter treffen.
Söder, Aiwanger, Glauber zu Besuch in Oberaudorf
Am Mittwoch ab 11 Uhr werden Hubert Aiwanger, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU), der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in Oberaudorf erwartet. Sie wollen in Oberaudorf mit Tierhaltern, Jägern, Kommunalpolitikern sowie Vertretern aus der Tourismus-Branche sprechen. Das teilte das Wirtschaftsministerium vor dem Termin mit.
mh/dpa