Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Wegbegleiter würdigen Ausnahme-Mediziner

„Wertvollster Kollege, guter Freund“: So trauert der Chef des ermordeten Oberarztes von Wasserburg

Kondolenzbuch in der Kirche von Gabersee.
+
Kondolenzbuch in der Kirche von Gabersee.

Die Trauer im kbo-Inn-Salzach-Klinikum ist unfassbar groß, denn der ermordete Oberarzt Rainer Gerth in der Klinik für forensische Psychiatrie war eine Institution im Fachkrankenhaus. Wegbegleiter und Vorgesetzte erinnern sich an einen besonderen Menschen und Arzt aus Berufung.

WasserburgDas kbo-Inn-Salzach-Klinikum befindet sich nach wie vor im Schockzustand. Aus den Stellungnahmen von drei Vorgesetzten des ermordeten Oberarztes spricht die unmittelbare Betroffenheit.

Dr. Stefan Gerl, Maßregelvollzugsleiter in der Klinik für forensische Psychiatrie: „Sein Beruf schien ihm als Berufung. Er kam in der Regel als erster Arzt an seinen Arbeitsplatz und verließ diesen als Letzter. Unermüdlich setzte er sich für die Belange seiner Patienten und der ihm anvertrauten Mitarbeiter ein und bestach durch seine exzellente forensisch-psychiatrische Expertise verbunden mit Einfühlungsvermögen, Besonnenheit, Geduld und Ausdauer.

Absolut loyal, umsichtig und zuverlässig erfüllte er über die Jahre seine Aufgaben als leitender Oberarzt und stellvertretender Maßregelvollzugsleiter. Mit zahlreichen Fallvorstellungen und Vorträgen bereicherte Herr Gerth jahrzehntelang nicht nur die Fortbildung der Klinik für Forensische Psychiatrie, sondern auch das Gesamtklinikum.  Gerne brachte er seine vorzüglichen allgemeinmedizinischen Kenntnisse auch jahrzehntelang mit Unterricht an den hiesigen Krankenpflegeschulen ein und fungierte als gefragter psychiatrischer Sachverständiger vor den regionalen und überregionalen Gerichten. 

Neben einem Faible für ältere Automobile zeigte er sich auch sehr musik- und kulturbegeistert. Die letzten Wochen vor seinem plötzlichen Tod war er auch „auf den Hund gekommen“. Stolz führte er seine „Akira“ vor. „Trotz“ seiner norddeutschen Herkunft genoss er aufgrund seines zurückhaltenden Wesens höchstes Ansehen und Akzeptanz bei den überwiegend „einheimischen“ Mitarbeitern. Mit Rainer Gerth hat mich nicht nur mein wertvollster Kollege, sondern auch ein guter Freund verlassen.“

Dr. Karsten Jens Adamski, Geschäftsführer des kbo-Inn-Salzach-Klinikums: Wir befinden uns alle miteinander immer noch in einer Ausnahmesituation, in der wir Raum zum Trauern und Nachdenken brauchen. Herr Gerth war ein „Gewächs aus Gabersee“. Seit seinen Assistenzarztjahren war er hier im Klinikum, seit mittlerweile 34 Jahren. Er hinterlässt als geschätzter, dem Klinikum in jeder Hinsicht sehr verbundener Kollege eine unüberschaubar große Lücke. Meine Gedanken sind bei seinen Angehörigen.“

Professor Dr. Peter Zwanzger, Ärztlicher Direktor: „Als Kollegen, der obgleich so fest im Fachbereich Forensik verwurzelt, immer über den Tellerrand hinausgeblickt hat und sich dem Klinikum im Ganzen verbunden gefühlt hat - so habe ich Rainer Gerth erlebt. Sein unwahrscheinlich großes Fachwissen hat er mit großer Bescheidenheit und Verbindlichkeit vorgetragen. Wir sind immer noch wie gelähmt.“

Kommentare