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Umbau von Aiblings historischer Wehranlage

Meilenstein für Rosenheims und Kolbermoors Hochwasser-Schutz: Bald weniger Gefahr durch Mangfall?

Um die Baumaßnahmen an der Wehranlage zu gewährleisten, bietet der temporär errichtete Steinbogen Schutz vor übermäßigem Wasserzufluss.
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Um die Baumaßnahmen an der Wehranlage zu gewährleisten, bietet der temporär errichtete Steinbogen Schutz vor übermäßigem Wasserzufluss.

Seit vergangenem Jahr wird an der alten Wehranlage bei Bad Aibling gearbeitet, um den Hochwasserschutz für die Region zukunftssicherer zu machen. Doch liegt das Mega-Projekt im Zeitplan? Und drohen weitere Einschränkungen für Radfahrer?

Kolbermoor/Rosenheim/Bad Aibling – Seit vergangenem Jahr arbeitet das Unternehmen „Elektrizitätswerke WWS“, ein Kraftwerkbetreiber aus Baden-Württemberg, in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt sowie dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim an umfangreichen Umbaumaßnahmen der 1908 errichteten Wehranlage in Bad Aibling. Das Ziel: Die Hochwassersicherheit, insbesondere für Rosenheim und Kolbermoor, soll weiter erhöht werden. Gleichzeitig dient der Umbau ökologischer Verbesserungen im Bereich der Fischwanderung. Doch was wird genau gemacht, welche Einschränkungen gibt es und wann soll das Mammut-Projekt eigentlich fertig sein?

Klar ist: Angesichts des Alters und des Zustands der bestehenden Struktur habe man sich für den Rückbau der alten Anlage sowie den Ersatzneubau unter Einsatz moderner Technologien und Materialien entschieden. Die historische Wehranlage, welche als eine Art Flusssperre das abwärts fließende Wasser aufstauen und den Wasserstand regulieren kann, gilt seit über einem Jahrhundert als integraler Bestandteil des Hochwasserschutzes und der Wasserwirtschaft in der Region. Das aktuelle Projekt umfasst den Rückbau der alten Anlage und den Ersatzneubau.

„Einige Wochen hinter dem Terminplan“

Wie WWS-Geschäftsführer Michael Brand gegenüber dem OVB nun mitteilt, liegen die Bauarbeiten aufgrund der Hochwasserereignisse im Herbst 2024 derzeit „einige Wochen hinter dem Terminplan“. Dennoch konnten trotz der Herausforderungen Fortschritte erzielt werden. Ein wichtiger Meilenstein sei bereits erreicht worden. So konnte das erste Wehrfeld erfolgreich in Betrieb genommen werden, „was einen entscheidenden Schritt zur weiteren Fertigstellung der Gesamtanlage darstellt“, so Brand. Das ursprüngliche Walzenbauwerk wurde zurückgebaut. Bereits im November 2024 hatte das Wasserwirtschaftsamt erklärt, dass eine Walze, „ein ganz großes, breites und über 33 Meter langes festes Metallrohr“ entfernt wurde.

Seit vergangenem Jahr wird an dem Rückbau der historischen Wehranlage sowie einem Ersatzneubau in Bad Aibling gearbeitet.

Um die Anforderungen des Hochwasserschutzes der Städte Kolbermoor und Rosenheim für ein hundertjährliches Hochwasser erfüllen zu können, bedarf es laut WWS, Wasserwirtschaftsamt und Landratsamt Rosenheim diverser Maßnahmen. Diese umfassen neben dem 45 Meter breiten Ersatzneubau der Wehranlage auch die Installation einer Kiesschleuse – ein 30 Meter langer und drei Meter breiter Spülkanal, durch den Kies und Sand geleitet werden.

Fische sollen Anlage passieren können

Zudem wird die alte „Fischaufstiegsanlage“ durch einen modernen „Vertical Slot Pass“ mit 20 Becken ersetzt. Laut dem Kraftwerkbetreiber fördert dies die ökologische Durchgängigkeit und ermöglicht eine zuverlässige Steuerung der Restwasserabgabe in die Mangfall. Verschiedene Fischarten sollen dadurch etwa die Wehranlage problemlos passieren können. Neben einem neuen Betriebsgebäude wird etwa auch ein „Treibgutrechen“ installiert, also ein Treibgutschutz, der beispielsweise Verklausungen der Zuläufe in den Kanal vermeiden soll.

Das Großbauprojekt soll insbesondere den Hochwasserschutz für die Städte Rosenheim und Kolbermoor stärken.

Wie der Kraftwerkbetreiber betont, soll die neue Anlage neben umfassendem Hochwasser- und Artenschutz langfristig auch eine nachhaltige Gewinnung erneuerbarer Energien ermöglichen.

Welche Radwegsperrung zu erwarten ist

Das Projekt, bei dem bereits tausende Tonnen an Material bewegt und verarbeitet wurden, wird in mehreren Bauabschnitten realisiert. Damit, so die Verantwortlichen, wolle man auch die Auswirkungen auf die Umgebung so gering wie möglich halten. Einfluss auf die Bevölkerung nimmt die aktuelle Großbaustelle insbesondere dadurch, dass vor allem Radler und Spaziergänger immer wieder mit einer streckenweisen Sperrung des dort entlang laufenden Radweges leben müssen.

„Wir versuchen stets, so wenig wie möglich zu sperren, aber manchmal ist es einfach nicht anders möglich und dient schlicht der Sicherheit der Menschen“, so WWS-Geschäftsführer Brand. Nachdem Bauabschnitt 1 und 2 abgeschlossen sind, sieht der Bauablaufplan einen weiteren Realisierungszeitraum von rund 14 bis 18 Monaten vor. Laut Brand könne es bauseitig ab dem dritten Quartal 2025 zu erforderlichen Sperrungen des (privaten) Radweges auf der Dammkrone kommen.

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