43 neue Betten
Schön Klinik Roseneck in Prien wird erweitert – Psychische Erkrankungen nehmen weiter zu
Die Schön Klinik Roseneck ist spezialisiert auf die Behandlung von Depressionen, Ängste, Verhaltens- und Essstörungen. Und das nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen. Weil die Zahl der Patienten immer weiter ansteigt, soll die Klinik in Prien nun im Herbst erweitert werden.
Prien – Gesellschaftlich und wirtschaftlich haben wir die Corona-Pandemie mittlerweile zum größten Teil hinter uns gelassen. Aber noch immer sind die Folgen spürbar. Ängste, Depressionen und Zwangsstörungen haben seit der Pandemie stark zugenommen. Entsprechend hoch ist der Bedarf an stationären Behandlungsplätzen. Die Schön Klinik Roseneck in Prien hat sich auf die Behandlung von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen spezialisiert. Ab Herbst soll nun das psychosomatische Angebot um eine Erwachsenen- sowie eine Kinder- und Jugendstation erweitert werden.
Mehr Plätze für stationäre Behandlungen
Die Bettenzahl für gesetzlich versicherte Patienten soll sich um insgesamt 43 Betten erhöhen. Die Erwachsenenstation spezialisiert sich auf die Behandlung von Schmerz, Tinnitus, Zwangsstörungen und somatoformer Störung. Damit handelt es sich um körperliche Beschwerden, die nicht auf eine organische Krankheit zurückgeführt werden können. Auf der Kinder- und Jugendstation – ab einem Alter von zwölf Jahren – liegt der Behandlungsschwerpunkt auf Angst- und Essstörungen sowie Depression. „In Zeiten, in denen viele Kliniken auch in unserer Region ihre Kapazitäten aufgrund finanzieller Schwierigkeiten einschränken, freuen wir uns besonders über die Möglichkeit zu wachsen“, sagt Dr. Sophie Giessner, die Klinikgeschäftsführerin der Schön Klinik Roseneck.
Schnellere Behandlung und weniger Wartezeit
Mit der Erweiterung des Angebots können die schnellere stationäre Behandlung der Patienten und der Abbau der aktuell langen Wartezeiten ermöglicht werden. „Dies ist ein wichtiger Schritt für die bessere Versorgung der steigenden Anzahl an Betroffenen mit psychischen Erkrankungen in Bayern und deutschlandweit, die nicht zuletzt Folge der Coronapandemie ist“, so Dr. Giessner. Zuvor hatte der bayerische Krankenhausplanungsausschuss unter Leitung von Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) grünes Licht für eine Erweiterung gegeben und damit einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der psychischen Gesundheit im Freistaat eingeleitet.
Behandlungsschwerpunkte werden fortgeführt
Im Wesentlichen werden auf den neuen Stationen die Behandlungsschwerpunkte der Klinik abgebildet. „Unsere Mitarbeitenden verfügen über langjährige Behandlungserfahrung und hohe Fachexpertise in diesen Bereichen. Wir können somit unseren Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung bieten“, betont Giessner. Auch die neu geplante Kinder- und Jugendstation wird unter kinder- und jugendpsychiatrischer Leitung stehen. Die Behandlung erfolgt leitlinienorientiert; zur Sicherung der Qualität wird eine fortlaufende wissenschaftliche Evaluation der Behandlungsergebnisse durchgeführt.
Weiterer Ausbau in Planung
Die Schön Klinik Roseneck gehört mit dem Ausbau der Bettenkapazität auf insgesamt 630 Betten ab Herbst 2023 zu den größten psychosomatischen Fachkliniken in Deutschland. „Für unser psychosomatisches Angebot besteht eine deutlich wachsende Nachfrage. Wir als Klinik reagieren darauf und es ist deshalb der richtige Schritt, das stationäre Leistungsspektrum stetig zu erweitern“, ergänzt Giessner. Mit der Erweiterung im Herbst soll es aber noch nicht getan sein, für 2025 sind 660 Betten in Planung. „Dies sind mehr als 130 Betten innerhalb von acht Jahren, was eine großes Wachstum und einen größeren Personalbedarf für unsere Klinik bedeutet”, sagt sie.
Über die Schön Klinik Roseneck
Die Schön Klinik Roseneck war die erste Einrichtung deutschlandweit, die sich auf die Behandlung von Essstörungen spezialisiert hat. Heute ist sie führend in der Therapie psychischer und psychosomatischer Erkrankungen. Seit 2011 bietet die Klinik auch Kindern und Jugendlichen besondere Behandlungsmöglichkeiten in einer Spezialabteilung für Essstörungen und Depressionen sowie Angst- und Zwangserkrankungen. Oberstes Qualitätsziel der Klinik ist ein individuell auf die Patientinnen und Patienten abgestimmtes Behandlungskonzept auf dem aktuellen Stand der empirischen Forschung. Dafür sorgen nicht nur die über 35-jährige Behandlungserfahrung, sondern auch die enge Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München und zahlreichen anderen Universitäten. Insgesamt versorgen mehr als 790 Mitarbeitende die Patientinnen und Patienten akutstationär, teilstationär und ambulant. 2015 wurde die Komplexstation für extrem magersüchtige Patientinnen und Patienten eröffnet. Teilstationäre Behandlungsmöglichkeiten bestehen in den Tageskliniken München und Prien am Chiemsee (hier auch für Kinder und Jugendliche). Ambulante Therapien bietet die Schön Klinik Roseneck im Ausbildungsinstitut der Klinik (SKIP), das seit 2018 besteht. Hier absolvieren Psychologinnen und Psychologen die Zusatzausbildung zum „Psychologischen Psychotherapeuten“.