Am 23. November in Berlin
Die Mahnfeuer brennen wieder: Jetzt protestieren Rosenheimer vorm Brandenburger Tor
Anfang des Jahres sorgten ihre Mahnfeuer für Schlagzeilen: Jetzt werden sie wieder entfacht. Und es geht direkt nach Berlin: Am Samstag (23. November) machen sich zahlreiche Menschen aus der Region „Hand in Hand für unser Land“ auf den Weg zum Brandenburger Tor. Sie fordern „eine gerechtere Politik“.
Rosenheim – Die Initiatoren von „Hand in Hand für unser Land“ sind Unternehmer Markus Huber aus dem Landkreis Rosenheim und der Landwirt Franz Huber aus dem Landkreis Straubing-Bogen. Eine erste gemeinsame Kundgebung fand Ende Januar in München statt. „Der enorme Zuspruch und andere Gleichgesinnte haben uns motiviert, einen Verein zu gründen“, informieren sie. Ziel ist es, den Interessen der breiten Bevölkerung Gehör zu verschaffen: „Der Mittelschicht und dem Mittelstand, also den Menschen, die den Staat finanzieren oder finanziert haben. Der gesamten Bevölkerung, allen Gewerken, Branchen und weiteren Interessengruppen wie Unternehmern, Arbeitnehmern, in Pflege- und Gesundheitsbereich Tätigen, Familien oder Rentnern.“
Mittlerweile hat der Verein „Hand in Hand für unser Land“ 1600 Mitglieder. Mit dieser Zahl ist Markus Huber ganz zufrieden, hätte sich aber – insbesondere nach der Großdemo in München Ende Januar mit über 15.000 Teilnehmern – eine noch breitere Resonanz gewünscht. Denn der Unternehmer ist sich sicher: Je breiter der Bürgerprotest wird, desto eher lässt sich auch tatsächlich etwas erreichen.
Statt Protest Hilfe und Unterstützung
Auch wenn es nach den Aktionen Anfang des Jahres ruhiger wurde um den Verein, untätig war man dort auch in den vergangenen Monaten nicht, wie Markus Huber berichtet. Statt Protest standen aber Hilfe und Unterstützung im Fokus. „Nach der Flutkatastrophe in Ebenhausen im Juni haben wir erst einmal geholfen, die über 30.000 Sandsäcke wieder einzusammeln. Dann haben wir auch noch 13.000 Euro gespendet. Dieses Geld kommt einem Kindergarten mit großen Schimmelschäden zugute“,so Markus Huber.
Außerdem hat sich der Rosenheimer Verein auch für das Ahrtal engagiert. Denn auch drei Jahre nach der Flut-Katastrophe gibt es dort noch jede Menge zu tun: „Wir haben den Menschen dringend benötigte Baumaterialien geliefert.“
Doch nun ist es für den Verein auch wieder an der Zeit für eine neue, große Protestaktion. Warum gerade jetzt? „Weil das Engagement für den Verein ja ehrenamtlich in unserer Freizeit läuft und wir dafür viel Zeit brauchen. Und irgendwann muss man ja auch arbeiten und Geld verdienen.“
Vorbereitungen laufen auch Hochtouren
Für die Protestaktion am 23. November vor dem Brandenburger Tor in Berlin haben sich neben dem Rosenheimer Verein auch schon ähnliche Bewegungen aus vielen anderen Bundesländern angemeldet. In den sozialen Medien ist der Aufruf schon seit Wochen präsent. Dort melden sich auch Bürger aus dem Rosenheimer Raum zu Wort und machen deutlich, worum es ihnen bei dem Protest geht. Darunter sind Handwerker, Unternehmer, Feuerwehrler, Lastwagenfahrer, Pflegekräfte und viele andere Menschen. Ihre Probleme sind unterschiedlich. Was sie eint, ist die Unzufriedenheit mit der Politik. „Wir haben Probleme in der Pflege, bei der Rente, in der Wirtschaft, bei Kindern, in der Schule, in Mittelstand, Handwerk, Gastronomie und Logistik“, fasst ein Mitstreiter zusammen.
Der Verein „Hand in Hand für unser Land“ hofft auf eine möglichst breite Unterstützung der Großdemo in Berlin. „So viele wie möglich sollen sich an diesem Tag privat auf den Weg nach Berlin machen, mit Auto, Bus oder Bahn, ganz egal. Das ist sicher ein Aufwand. Aber wir schaffen es nur gemeinsam, etwas zu verändern“, steht für ihn fest.
Teilnehmer aus allen Regionen Deutschlands
Die Teilnehmer werden aus allen Regionen Deutschlands erwartet. Auf dem Weg nach Berlin soll es drei Zwischenstopps geben: an jedem organisiert der Verein eine Kundgebung mit Mahnfeuer. Die Protestfahrt beginnt am Mittwoch (20. November) parallel in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Sie endet am Samstag (23. November) direkt vor dem Brandenburger Tor in Berlin, wo für 14 Uhr eine Großkundgebung angemeldet ist.
Die Initiatoren hoffen, dass die Bewegung durch diese neue Protestaktion „auf friedlichem, demokratischem Weg eine Redezeit im Deutschen Bundestag“ bekommt, um endlich „die Themen, die den Menschen im Land auf der Seele brennen, in den Fokus der Politiker zu rücken“.