Neue Entwicklung an der Dieselstraße
Kommt das neue Rettungszentrum Bad Aibling? So steht es um die Pläne der DLRG
Könnte nach langer Suche und vielen Debatten bald ein Happy End für das Wasserrettungszentrum der DLRG Bad Aibling ins Haus stehen? Das ist der Stand der Dinge.
Bad Aibling – „Endlich Platz für DLRG gefunden“, titelte der Mangfall-Bote vor gut sechs Jahren. Damals wurde bekannt, dass ein Grundstück an der Dieselstraße ein gut geeigneter Standort für eine eigene feste Unterkunft des Ortsvereins wäre, nach der die Retter so lange gesucht hatten. Mit einer Erweiterung des Bebauungsplans sollte ein Ende der Platzprobleme endlich in greifbare Nähe rücken. Doch galt es, eine Menge zu berücksichtigen und so sollten noch Jahre ins Land ziehen, bis sich tatsächlich Licht am Ende des Tunnels abzeichnete.
Es gibt noch einen Neuzugang auf dem Areal
So entschied sich der Stadtrat drei Jahre später, im Herbst 2021, einen eigenen Bebauungsplan für den betreffenden Bereich aufzustellen (Name: „DLRG – Dieselstraße“), es folgten weitere Beratungen und ein zusätzlicher „Neuzugang“ auf dem Areal, mit dem nun alles in trockenen Tüchern zu sein scheint. Und zwar für die „Zulassung eines sonstigen Sondergebiets mit der Zweckbestimmung ,Ausbildungs- und Einsatzzentrale DLRG und Heizzentrale‘“.
Denn die Stadtwerke Bad Aibling wollen dort zugleich eine Heizzentrale zur Quartiersversorgung errichten. Im Raum steht laut Bürgermeister Stephan Schlier (CSU) ein Ausbau des Nahwärmeversorgungsnetzes, wobei der ebenfalls in diesem Bereich geplante neue Supermarkt der erste große Abnehmer sein würde. Ein Vorhaben, das auch im Aiblinger Stadtrat auf positive Resonanz stieß. Laut Verwaltung habe man auch ein Gutachten eingeholt, das besage, dass es aus schalltechnischer Sicht keine Bedenken gegen die Anlage gebe. Das Projekt soll bei der Bürgerversammlung am 29. Oktober auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Was die DLRG angeht, so sind deren Standorte aktuell auf verschiedene Stellen im Stadtgebiet verteilt, vom Bahnhof über Mietraching und den Sportpark, wobei zwischenzeitlich mehrmals höchste Not herrschte, als es darum ging, eine neue, geeignete Zwischenlösung für die Unterbringung der Fahrzeuge, Anhänger, Boote und Ausrüstung bis zum Bau der neuen Unterkunft aufzutreiben. Mit vereinten Kräften und Hilfe der Stadt konnten die drängendsten Probleme gelöst werden. Die verbleibenden sollen nun bald der Vergangenheit angehören.
Das neue Wasserrettungszentrum an der Dieselstraße soll das neue Zuhause für Einsatzkräfte und Schwimmausbilder werden. Geplant sind dort ein Schulungs- sowie ein Jugend- und Gemeinschaftsraum, Lager für alle Bereiche, Duschen, Sanitäranlagen, Umkleiden, Trockenraum, Küche und Büro. Dazu Stellplätze für die Einsatzfahrzeuge und Hänger.
Als Ziele nennt die DLRG einen Stützpunkt für die Schnelle Einsatzgruppe (SEG) Wasserrettung, Rettungshundestaffel und Katastrophenschutz. Man erhofft sich so auch mehr Kapazitäten zur Ausbildung von Ausbildern im Bereich Schwimmen und Rettungsschwimmen und langfristig vor allem mehr Angebote von Kinderschwimmen und Rettungsschwimmen für die Bevölkerung, mehr Kapazitäten für Ersthelfer- und Sanitätskurse, Jugendbildung und Nachwuchsförderung. Nicht zuletzt benötige der inzwischen über 400 Mitglieder zählende gemeinnützige Verein auch einen Ort, an dem er seine Gemeinschaft leben kann.
Diesen Zielen kommt man nun immer näher. Rechtlich sei das Vorhaben aufgrund des zur Anwendung kommende Erbbaurechts (die DLRG erhält das Grundstück von der Stadt als Erbpacht) zwar kompliziert, doch laut Schlier seien alle Probleme mittlerweile gelöst. Der Bau soll noch in diesem Jahr beginnen. „Ich bin richtig froh, das ist wirklich ein schönes Vorhaben“, bekundete der Bürgermeister. Seinen Worten nach stehen die beiden Bauherren DLRG und Stadtwerke beziehungsweise deren Tochtergesellschaft Gas und Wärme Bad Aibling GmbH (GWBA) auch in gutem Einvernehmen, was das Projekt angeht.
Einstimmig beschloss der Stadtrat in dieser Woche den Billigungs- und Auslegungsbeschluss zu dem Bebauungsplan. Die DLRG hofft, vor Ende des Jahres noch den Bauantrag stellen zu können – und die Finanzierungslücke noch schließen zu können, die trotz tatkräftiger Mitglieder und angesparter Eigenmittel noch besteht.