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Hündin Fini spührt Frau in Burgkirchen auf

Aiblinger Hündin findet vermisste Seniorin im Wald: So läuft der Einsatz mit Rettungshunden

In einem dunklen Wald hatten Hundeführerin Marina Jesse mit Hündin „Fini“ Erfolg bei einer Suchaktion.
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In einem dunklen Wald hatten Hundeführerin Marina Jesse mit Hündin Fini Erfolg bei einer Suchaktion.

Bei einem Einsatz der Hundestaffel des DLRG-Ortsverbandes Bad Aibling konnte eine unterkühlte Seniorin gerettet werden. Wie die DLRG mit den Tieren arbeitet und warum der Ortsverband jetzt selbst Hilfe braucht.

Bad Aibling/Burgkirchen a. d. Alz – Eigentlich beläuft sich das Einsatzgebiet der Hundestaffel des DLRG-Ortsverbandes Bad Aibling auf den Landkreis Rosenheim. „Bei größeren Fällen und je nach Einsatzlage werden wir aber auch woanders hin gerufen, dann geht das auch über andere Leitstellen“, sagt Tobias Bibinger, einer der Hundeführer des Aiblinger Ortsverbandes, gegenüber dem OVB. Und zuletzt ging es für die ehrenamtlichen Rettungskräfte mal wieder zu einem Einsatz jenseits der Landkreisgrenzen.

So wurden sie am 6. Juli, einem Samstagabend, zu einer großangelegten Vermisstensuche in Burgkirchen an der Alz im Landkreis Altötting gerufen. Nach Angaben der Polizeiinspektion Burghausen war eine 86-jährige Frau an diesem Tag zuletzt gegen 18 Uhr zu Fuß in einem Waldstück östlich von Wechselberg gesehen worden. „Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Frau in einer hilflosen Lage befindet“, hieß es seitens der Polizei.

Diese hatte bereits „intensive Absuchen an ihrer Wohnadresse und dem Waldstück durchgeführt“. Hierbei kam neben einem Helikopter auch eine Rettungshundestaffel zum Einsatz. Diese, Teil des DLRG-Ortsverbandes Bad Aibling, berichtete im Nachgang von „Dunkelheit, Regen und einem dicht bewachsenen Wald“. Hinzu sei ein steiles Gelände gekommen, was die Umstände der Vermisstensuche in der Nacht auf Sonntag äußerst widrig machten. Das Ende, so der Ortsverband, sei hingegen erfolgreich verlaufen.

Mischlingshündin mit maßgeblichem Anteil am Erfolg

„Durch eingesetzte Flächensuchhunde konnte die 86-jährige Dame am 7. Juli gegen 1.45 Uhr in einem angrenzenden Waldstück aufgefunden werden“, teilte die Polizei mit. Sie erlitt durch den längeren Aufenthalt im Wald Unterkühlungen und wurde durch die Feuerwehr aus dem Waldstück geborgen und anschließend zur weiteren Untersuchung in ein umliegendes Krankenhaus gebracht.

Konkretere Details zur geglückten Suchaktion nennt nun der Aiblinger Ortsverband der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Demnach habe einen maßgeblichen Anteil am Erfolg Fini, eine 6-jährige Mischlingshündin, gehabt. Die Hündin habe die Frau bei völliger Dunkelheit im Wald gefunden, als sie erschöpft und unterkühlt vor einem Holzstoß saß.

Fraglich ist, wie die Suche ohne Finis gute Spürnase ausgegangen wäre. Ein Polizeihubschrauber kreiste über dem Waldgebiet, unterstützt von mehreren Rettungshundestaffeln und Drohnen. Die Bundesstraße B20 wurde über einen längeren Zeitraum gesperrt. „Eine Vermisstensuche ist immer Teamarbeit“, betont Finis Hundeführerin Marina Jesse. „In diesem Fall hatte der Hund jedoch die besten Chancen.“ Verständlicherweise: Durch das dichte Blätterdach sei aus der Luft kaum etwas zu erkennen gewesen.

Große Flächen in kurzer Zeit absuchen

Demnach hätte ein rein aus Menschen bestehender Suchtrupp unter diesen Bedingungen erheblich mehr Zeit benötigt, um erfolgreich zu sein. Ein Flächensuchhund wie Fini dagegen sei darauf trainiert, große, unübersichtliche Gebiete systematisch nach menschlicher Witterung abzusuchen. „Diese Hunde arbeiten in der Regel ohne Leine und können sich frei im Gelände bewegen, was ihre Effizienz in schwer zugänglichen Bereichen erheblich erhöht“, so die DLRG. Flächensuchhunde seien in der Lage, innerhalb kurzer Zeit große Flächen abzudecken – in der Regel rund 50.000 Quadratmeter, um Personen auch unter widrigen Bedingungen zu finden.

Und so arbeiteten Hundeführerin Marina Jesse mit Hund Fini und Helferin Marianne Huber Quadratmeter für Quadratmeter ab. Plötzlich schlug die Hündin Fini an. Helferin Marianne Huber leuchtete mit ihrer Taschenlampe auf die Stelle und rief: „Wir haben sie!“ Sofort begannen die beiden gut ausgebildeten Sanitäterinnen der DLRG mit der Erstversorgung. Die vermisste Frau war bei Bewusstsein, jedoch stark unterkühlt. Deswegen wurde sie sofort in Rettungsdecken eingehüllt, um der Unterkühlung entgegenzuwirken. Natürlich unter größter Vorsicht, da Lebensgefahr bestand. Anschließend gaben die beiden die Koordinaten ihres Standortes über Funk an die Einsatzleitung weiter und forderten Verstärkung an.

Spendenaufruf „Einsatzfahrzeug“

Ein Vorfall, der die Wichtigkeit der Arbeit von Rettungshundestaffeln und ihrer unverzichtbaren Rolle bei Such- und Rettungsaktionen unterstreicht. Wie Hundeführer Tobias Bibinger erklärt, habe sich bei der Rückfahrt von besagtem Einsatz herausgestellt, dass das Einsatzfahrzeug der DLRG-Rettungshundestaffel Bad Aibling aufgrund seines Alters nicht weiter genutzt werden könne. Allerdings benötige die Rettungshundestaffel zwingend weiterhin ein solches Fahrzeug, um bei Einsätzen Hunde und Ausrüstung unterzubringen.

Da die Rettungshundestaffel komplett ehrenamtlich arbeitet, ist sie auf Spenden angewiesen. Die Verantwortlichen bitten deshalb um Spenden auf das Spendenkonto der DLRG Bad Aibling mit der IBAN: DE38 7115 0000 0020 1407 94 bei der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling (Text: Spende, Name, Anschrift (wichtig für die Zuwendungsbescheinigung). Spender können sich ebenfalls auf der Homepage https://bad-aibling.dlrg.de/spenden/ informieren.

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