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Ausstellung in der Pauline-Thoma-Mittelschule

„Fantasie und Gefühl“: Welch kreative Vielfalt die Kolbermoorer Künstler leben

Zwei Kolbermoorer Künstlerinnen: Hanni Harzenstetter (79, links) vor ihrem Gemälde „Der Berg ruft“ und Penny Seitz-Würdemann (83, rechts) vor ihrer „Mohnsymphonie“.
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Zwei Kolbermoorer Künstlerinnen: Hanni Harzenstetter (79, links) vor ihrem Gemälde „Der Berg ruft“ und Penny Seitz-Würdemann (83, rechts) vor ihrer „Mohnsymphonie“.

Herbstferienzeit ist in Kolbermoor Ausstellungszeit: Die Aula der Pauline-Thoma-Schule hat sich wieder in eine große Galerie verwandelt. 15 Kolbermoorer Künstler stellen ihre Werke aus. Warum sich ein Blick auf ihr Schaffen lohnt.

Kolbermoor – „Je mehr wir über Kunst diskutieren, desto besser ist die Kunst“, betonte Bürgermeister Peter Kloo bei der Ausstellungseröffnung. Er würdigte die Kolbermoorer Künstler für die „mit ihren eigenen Händen, Augen, mit ihrer Fantasie und ihrem Gefühl geschaffenen Werke“. Eine breite Palette künstlerischen Schaffens ist in der Aula der Pauline-Thoma-Mittelschule noch bis zum 5. November zu sehen.

15 Kolbermoorer Maler stellen ihre Werke noch bis 5. November in der Aula der Pauline-Thoma-Schule aus. Die Vernissage war ein künstlerischer Höhepunkt in der Stadt.

Etwa 200 Besucher erleben Vernissage

Erich Wagner, der Leiter der Künstlergruppe, ist für seine Leidenschaft für den Kubismus bekannt. Als einstiger Textiltechniker zerlegt er seine Motive in geometrische Formen und gibt seinen Bildern mit exakten Linien und Farbschattierungen Tiefe. In diesem Jahr hat er mit Öl das Schauspiel der Natur als Triptychon auf die Leinwand gezaubert und eröffnet neue Blickwinkel auf den Wendelstein.

Unsere Interessensgemeinschaft gibt es jetzt schon 45 Jahren, das ist unsere 44. Ausstellung“, freut sich Wagner, dass nach der Corona-Pandemie endlich wieder eine Vernissage stattfinden kann. Sie gehörten in all den Jahren zu den kulturellen Höhepunkten der Stadt, wie die große Resonanz von etwa 200 Besuchern auch diesmal wieder zeigte.

Die Kolbermoorer erlebten in der „großen Galerie“ der Mittelschule eine Vernissage voller interessanter Gespräche.

Penny Seitz-Würdemann arbeitet mit Acryl auf Leinwand, leuchtenden Farben und Glanzeffekten. Die einstige Gymnasiallehrerin für Sport und textiles Gestalten zeigt mehrere Bilder in der Ausstellung, darunter ihre „Mohnsymphonie“ – eine Collage aus Zeitungspapier, die mit Acrylfarbe gesprayt und gemalt wurde.

Kunst – so vielfältig wie das Leben

Nik Kannengießer hat mit Momentaufnahmen von Spaziergängen seine Liebe zur Natur und zu seiner Heimat Kolbermoor in seinen Bildern vergegenständlicht. Einen Einblick in ihr vielseitiges kreatives Schaffen gibt Inge Benninghoven mit Gedichten, Skulpturen aus Pappmache, Motiven in Mischtechnik und abstrakter Acrylmalerei. Brigitte Schindler hat sich ganz der Schönheit der Natur verschrieben, florale Motive und landschaftliche Szenen in Acrylbildern und Aquarellen verewigt.

Lebendige, leuchtende Gemälde

Hildegard Czizegg ist für ihre abstrakte Malerei bekannt. Sie arbeitet in Mischtechnik, verwendet verschiedene Materialien, um ihre Motive zu Lebendigkeit und Leuchten zu bringen. Auch in den Arbeiten von Hanni Harzenstetter spiegelt sich Naturverbundenheit wider. 40 Jahre lang war sie Lehrerin, bis heute ist sie sportlich aktiv. Wie andere Malerinnen nutzt sie gern die Räume der Akademie der Bildenden Künste in Kolbermoor, um in inspirierender Atmosphäre an ihren Bilden zu arbeiten. Ihr Lieblingsmotiv in der aktuellen Ausstellung zeigt ihre Leidenschaft für die Berge.

Erich Wagner (rechts) freut sich über neue Mitstreiter: Zum ersten Mal beteiligt sich Manfred Priller (links) an der Jahresausstellung der Kolbermoorer Künstler.

Manfred Priller stellt zum ersten Mal gemeinsam mit den Kolbermoorer Künstlern aus. Seine Gemälde und Skulpturen setzen sich kritisch mit der Entwicklung des Menschen auseinander. Zugleich präsentiert er zwei selbst geschnitzte Gitarren.

Sabine Koschier malt mit Acryl- und Aquarellfarben. Die studierte Architektin hat eine Ausbildung zur Schamanin gemacht und arbeitet heute als Heilpraktikerin für Psychotherapie und Hypnosetherapeutin sowie als freischaffende Künstlerin. Ihr Markenzeichen ist die Tierdarstellung geworden, denn: „Der Betrachter soll genauer hinschauen, die Persönlichkeit und den Wert des Tieres erkennen. Zudem besitzt jeder Mensch ein Krafttier, ein Geschöpf der Natur, das ihn beschützt und ihm den richtigen Weg weist.“

Interessante Einblicke in Schaffensprozesse

Auch wenn ihre Aquarelle leicht und fröhlich anmuten, ist der Schaffensprozess detailliert geplant: „Mich reizt die Perfektion“, erklärt Koschier. Bilder der Künstlerin verdeutlichen aber auch ihr Interesse an Frauenfiguren von Fantasy-Serien. Ihre beiden Kinder hat sie fantasievoll porträtiert. In der diesjährigen Ausstellung ist ihr Sohn in Gestalt eines Fauns zu bewundern. Gerhart Brosch hat diesmal seine Gedanken zu Texten des Lyrikers Eugen Roth in Farbe, Papier und Holz gefasst.

Kunst interpretiert Natur und Leben neu

Der Londoner Künstler Loz Verney liebt das Unmittelbare und Leidenschaftliche der Kolbermoorer Künstler. Seine Grafiken – mit Bleistift und Tinte aufs Papier gebracht – erzählen vom Menschen in der Enge der Stadt. Die Fineliner-Grafiken von Jens Lerner sind filigran, die Liebe zum kleinsten Detail wird deutlich: Der Physiker malt vor allem, um sich zu entspannen. Diesmal stellt er auch eine Skulptur als „Interpretation der Natur“ aus.

In der Aula sind auch Pastellkreide-Zeichnungen von Meisi Inninger sowie abstrakte Kunst von Resi Pramböck zu sehen.

Die Bad Gentlemen stimmten auf die Vernissage ein und untermalten einen wunderbaren Abend lang den Kunstgenuss und die Gespräche mit ihren Songs.

Die Ausstellung der Kolbermoorer Künstler ist noch bis einschließlich Sonntag, 5. November, zu sehen – wochentags von 14 bis 17 Uhr sowie am Feiertag, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Fast alle Werke können übrigens auch käuflich erworben werden.

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