Stadtrat bringt Planungen auf den Weg
Für 2,7 Millionen Euro: Wie sich der Kolbermoorer Bahnhofsvorplatz verändern soll
2,7 Millionen Euro soll der neue Bahnhofsvorplatz in Kolbermoor kosten. Wie sich die Schotterfläche in den kommenden Jahren verändern soll und wie der Zeitplan aussieht.
Kolbermoor – Die Baufahrzeuge der Bahn sind verschwunden und auch der Schotterparkplatz wird bald Geschichte sein. Im Frühjahr beginnen die Arbeiten am Bahnhofsvorplatz. Dann werden Bahnhof-, Förster- und Maxstraße in eine verkehrsberuhigte Zone mit „Westentaschenpark“ verwandelt. Eingebunden in die Gestaltung werden auch die Freiflächen rund um die historische St.-Anna-Apotheke – der sogenannte Apothekengarten.
Im Frühjahr beginnen die Bauarbeiten
Schon im Juni hatte die Planungsgemeinschaft aus Landschaftsarchitekturbüro LAB Brenner und Ingenieurbüro Bichler und Klingenmeier ihre Ideen für das Areal vorgestellt. Die Anregungen von Stadträten, Bauverwaltung, Mobilitätsmanagerin Veronika Winkler und der Inklusionsbeauftragten Veronika Gmeiner waren in die Entwurfsplanung eingeflossen. Diese wurde nun vom Stadtrat einstimmig befürwortet. Jetzt kann die Baumaßnahme vorbereitet werden. Im Frühjahr soll sie beginnen.
Worauf sich die Kolbermoorer freuen dürfen
Wie der Kosename „Park im Westentaschenformat“ schon sagt, soll sich das graue Umfeld des Bahnhofs in eine kleine grüne Oase verwandeln. Eine Hecke grenzt das neue Areal vom Bahnhofsgelände ab. Geplant ist, die Böschungen zu begrünen. Der Baumhain soll mit Gleditschien, Magnolien, Winterlinden und eventuell auch Platanen bepflanzt werden. Mit Baumrigolen soll das Oberflächenwasser des Bereiches zur Wässerung der Pflanzen genutzt werden.
Eine Pergola mit Lamellendach soll von Pflanzen umrankt werden und zum Verweilen wie unter einem Baum einladen. Gleichzeitig grenzt sie die öffentliche Grünfläche vom Apothekengarten ab. Die Stellplätze am Bahnhofsplatz sollen in einer Pflasterung mit Rasenfugen ausgeführt werden, damit auch hier das Oberflächenwasser vor Ort versickern kann.
Zuerst wird das Fahrrad-Parkhaus gebaut
Die Begrünung erfolgt erst, wenn das neue Radparkhaus mit 348 Fahrradstellplätzen auf zwei Ebenen gebaut wurde. Die beiden Etagen sind über eine Freitreppe miteinander verbrunden. Das Untergeschoss des Parkhauses soll von der Tonwerksunterführung aus erreichbar sein.
Begrünte Verkehrsinseln, Querungshilfen und ein Zebrastreifen an der Stelle, an der heute die Fußgängerampel ist, dämpfen den Verkehr, geben Radfahrern und Fußgängern künftig mehr Sicherheit. In die verkehrstechnischen Lösungen sind auch Blindenleitsysteme und kombinierte Geh- und Radwege integriert. Die Fußgängerampel soll verschwinden. Es gab Einwände von Stefan Limmer (SPD) und Max Schlarb (Parteifreie), dass für eine höhere Sicherheit der Grundschüler der Zebrasteifen mit LED-Beleuchtung kenntlich gemacht werden oder in der Anfangsphase zumindest die Ampel erhalten bleiben sollte.
Verkehrsberuhigter Bereich entsteht
Bürgermeister Peter Kloo (SPD) erläuterte, dass ab dem Kreisel an der Tonwerksunterführung der verkehrsberuhigte Bereich beginne, der stadteinwärts führt. Durch Schwellen, die unterschiedliche Gestaltung der Straßenbeläge und Verkehrsinseln werde jedem Autofahrer klar, dass er in einen verkehrsberuhigten Bereich einfahre. Künftig gilt hier eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde.
Aufwertung der Innenstadt
Die Stadträte begrüßten die Planungen als gelungene Aufwertung der Innenstadt. Sie stimmten den Entwürfen einstimmig zu und betonten, dass sie sich auf die Umsetzung freuen. 2,7 Millionen Euro wird das Projekt kosten. Das Untergeschoss des Parkhauses ist in den Kosten nicht enthalten. Es gehört als Hochbaumaßnahme nicht zu den landschaftsplanerischen und verkehrstechnischen Entwürfen. „Mit der Entwurfsplanung können wir nun auch Fördertöpfe der Regierung Oberbayerns abklopfen“, kündigte der Bürgermeister an. Im Frühjahr sollen die Arbeiten beginnen. Voraussichtlich im Sommer 2025 können die Kolbermoorer ihre neue grüne Oase genießen.
