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Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes größte Maßnahme 2024

Kolbermoorer Bahnhofstraße seit 17. Juni gesperrt: Wird sie Mitte September wirklich freigegeben?

Seit 17. Juni ist die Bahnhofstraße in Kolbermoor für den Verkehr gesperrt. An diesem Freitagnachmittag (20. September) soll der Verkehr wieder rollen.
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Seit 17. Juni ist die Bahnhofstraße in Kolbermoor für den Verkehr gesperrt. Laut Beschilderung ist die Sperrung bis einschließlich 20. September geplant.

Seit mehr als zwei Monaten ist die Bahnhofstraße in Kolbermoor aufgrund von Bauarbeiten gesperrt, nach bisherigen Angaben steht den Verkehrsteilnehmern nun noch ein Monat Sperre bevor. Doch kann die Stadt das Vorhaben, die Straße Mitte September wieder freizugeben, wirklich einhalten?

Kolbermoor – Die derzeitigen Bauarbeiten am Kolbermoorer Bahnhofsvorplatz sind der vorletzte Mosaikstein bei der gestalterischen Aufwertung des Areals. Derzeit soll dort aus einer eher unansehnlichen Kiesfläche ein begrünter Ort mit mehr Aufenthaltsqualität werden. Seit 17. Juni muss dazu allerdings die Bahnhofstraße komplett für den Verkehr gesperrt werden, was für Verkehrsteilnehmer mit Einschränkungen und Umleitungen einhergeht. Geplant war, die Bahnhofstraße ab 21. September wieder für den Verkehr freizugeben. Doch ist dieser Termin wirklich haltbar?

„Ja, das werden wir definitiv schaffen“, sagt Kolbermoors Stadtmarketing-Chef Christian Poitsch und verweist darauf, dass „die Arbeiten dort voll im Zeitplan liegen“. Nachdem für das Auftragen der letzten Schicht bei den noch anstehenden Asphaltierungsmaßnahmen allerdings trockenes Wetter vonnöten ist, könne die Freigabe der Bahnhofstraße allerdings nicht auf einen genauen Tag datiert werden. „Da geht es um plus oder minus zwei, drei Tage“, sagt Poitsch. „Aber Mitte bis Ende September werden wir dort die Straße auf jeden Fall freigeben können.“ Zumal der September in puncto Wetter „bei uns normalerweise ja ein eher stabiler Monat ist“.

Nahezu keine Beschwerden von Anwohnern und Geschäftsleuten

So sind es nun nur noch wenige Wochen, in denen die Verkehrsteilnehmer mit den Einschränkungen leben müssen. Wobei Poitsch aber betont, dass es zu den bisherigen Bauarbeiten nahezu keine Beschwerden von Anwohnern, Geschäftsleuten oder Verkehrsteilnehmern gegeben habe. „Es gibt einen Unternehmer, der sich hin und wieder mal beschwert, obwohl dessen Kunden derzeit noch mehr Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen“, sagt der Stadt-Mitarbeiter.

Die Kommune hätte zudem stets versucht, die Einschränkungen für die Anlieger so gering wie möglich zu halten. „Wenn jemand beispielsweise ein zusätzliches Hinweisschild braucht, dann stehen ihm die Türen bei uns immer offen“, sagt Poitsch. „Bei einer mehr als eine Million Euro teuren Baustelle ist mir ein zufriedener Bürger, der drei zusätzliche Schilder bekommt, ja schließlich lieber, als wenn es da Ärger gibt.“

Naschwerkstatt-Betreiberin fühlt sich manchmal „ein bisschen alleine gelassen“

Zufrieden? Dieses Attribut trifft auf Dorothee Krause, eine der beiden Betreiberinnen der Naschwerkstatt in den Kolbermoorer Bahnhofsräumlichkeiten, allerdings nicht zu. „Wir hoffen, dass die Baustelle so schnell wie möglich weg ist“, sagt Krause auf OVB-Anfrage. „Denn der Weg zu uns ist wirklich ein Labyrinth.“ Weshalb auch die Kundenfrequenz abgenommen habe. Ob die Kommune wirklich alles unternommen habe, um die Belastungen so gering wie möglich zu halten, könne sie nicht sagen, „da wir so eine Situation ja nicht kennen“, aber: „Manchmal fühlen wir uns schon ein bisschen alleine gelassen.“

Die Umleitungsstrecken, die die Stadt für den Zeitraum der Sperrung der Bahnhofstraße vorgesehen hat.

Und wie bewertet die Stadt die Verkehrssituation durch die Baustelle? Poitsch findet, dass sich das gut eingespielt und keine größeren Probleme verursacht hat. „Es gibt natürlich immer wieder Leute, die anders fahren, als es erlaubt ist“, sagt Poitsch. „Oder Lkw-Fahrer, die nach Navi-Anweisungen oder alten Erinnerungen fahren und dann plötzlich an der Tonwerk-Unterführung wie wild rangieren müssen.“ Etwaige Unfälle oder brenzlige Situation habe es aber seines Wissens nicht gegeben. Und auch „99 Prozent der Lkw-Fahrer halten sich an die Umleitung“.

Einige innerstädtische Bus-Haltestellen sind weggefallen

Größere Einschränkungen in puncto Fortbewegung gibt es nach Angaben des Stadtmarketing-Chefs in erster Linie für die Nutzer der Busse im öffentlichen Nahverkehr, da derzeit „einige innerstädtische Haltestellen weggefallen“ seien. „Das bedeutet letztlich, dass sie vielleicht zwischen 150 und 400 Meter länger gehen müssen, um zur nächsten Zustiegsmöglichkeit zu kommen“, erklärt Poitsch. „Aber auch dazu sind bei uns keine Beschwerden eingegangen.“

Dennoch werden die Bürger natürlich froh sein, wenn die Bahnhofstraße wieder befahren werden kann. Poitsch verweist allerdings darauf, dass mit der Öffnung der Bahnhofstraße ab Mitte beziehungsweise Ende September die Bauarbeiten rund ums Bahnhofsareal noch nicht abgeschlossen sind. So werden beispielsweise an der Försterstraße noch notwendige Pflasterarbeiten stattfinden.

Wobei der Chef des Kolbermoorer Stadtmarketings nicht unerwähnt lassen will, dass die ganzen Maßnahmen dazu dienen sollen, das Areal ansehnlicher und bürgerfreundlicher zu gestalten. So sollen die Bürger schon bald vom Bahnhof aus per Fahrrad oder zu Fuß direkt über die Försterstraße, die als Einfahrt für den motorisierten Verkehr gesperrt werden wird, das Stadtzentrum erreichen können, ohne mit Autofahrern in Konflikt zu geraten.

Lkw-Durchgangsverkehr soll aus dem Zentrum verbannt werden

Zwei weitere wichtige Schritte sollen zudem im kommenden Jahr 2025 folgen: Zum einen werden dann am Bahnhof die bisherigen Fahrradständer entfernt, dafür ein zweigeschossiges Fahrrad-Parkhaus errichtet. Des Weiteren blicke die Stadt der Eröffnung der Westtangente, die eigentlich für das kommende Jahr anvisiert ist, „hoffnungsvoll“ entgegen. Denn dann will die Stadt Kolbermoor den Antrag stellen, den Lkw-Durchgangsverkehr aus dem Zentrum der Kommune zu verbannen. Poitsch: „Das wäre dann wirklich eine ganz extreme Entlastung für die Anwohner und den Verkehrsfluss in der Stadt.“

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