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Wie Weihnachten und Ostern zusammen

Neubau, Parkplatz, BMX-Anlage: Kolbermoorer Stadtrat bewilligt Riesen-Paket für den SV-DJK

An der Turneralm war eine Dachsanierung dringend erforderlich: Der Regen drang bereits in die Gymnastikräume ein. Es wurde ein kleiner Dachstuhl aufgebaut, um eine leichte Schräge zu erreichen.
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An der Turneralm war eine Dachsanierung dringend erforderlich: Der Regen drang bereits in die Gymnastikräume ein. Es wurde ein kleiner Dachstuhl aufgebaut, um eine leichte Schräge zu erreichen.

Ein neues Funktionsgebäude für die Turneralm, eine BMX-Anlage, ein Parkplatz und mehr Hallenzeiten. Der Kolbermoorer Stadtrat hat ein riesiges Paket für den SV-DJK auf den Weg gebracht hat. Hier die Details.

Kolbermoor – Es war ein wahrer Ritterschlag für den SV-DJK Kolbermoor, seine mehr als 3000 Mitglieder und 200 Übungsleiter: Der Stadtrat bekannte sich einstimmig dazu, den Verein in seiner weiteren Entwicklung aktiv zu unterstützen. Konkrete Projekte sind die Sportanlage an der Turneralm, die BMX-Anlage, neue Parkplätze und mehr Hallenzeiten.

Undichtes Dach wird saniert

Die dringend erforderliche Dachsanierung an der Turneralm hat bereits begonnen. Der Regen drang durch das undichte Flachdach in die Gymnastikräume ein. „Es wurde ein kleiner Dachstuhl aufgebaut, um eine leichte Schräge zu erreichen und das Dach dauerhaft zu sichern“, erläutert Sabine Balletshofer-Wimmer (CSU). Sie ist Vorstandssprecherin des SV-DJK Kolbermoor und zugleich Dritte Bürgermeisterin, weshalb sie sich der Diskussion in der jüngsten Stadtratssitzung enthielt.

„Sozialarbeit und Daseinsfürsorge“

Bereits im September hatte der Verein in einem ausführlichen Gespräch seine Nöte geschildert und die Stadt um Kooperation gebeten: „Die Angebote des Sportvereins zur Förderung des Breitensports sind wichtige Sozialarbeit und ein Teil unserer kommunalen Daseinsfürsorge“, würdigte Florian Spannagl (SPD) den SV-DJK.

Große Projekte stehen an: Für den Erhalt der Gebäude an der Turneralm ist neben der Dachsanierung auch eine energetische Dämmung erforderlich. Abzüglich der Fördermittel bleiben Kosten von 52.000 Euro. Auch am Vereinsheim am Huberberg müssen Flachdach und Erdöltank saniert werden. Kosten: weitere 18.000 Euro. „Der Verein hat seine Rücklagen für die Finanzierung des neuen Koordinationsraumes ausgeschöpft“, informierte Bürgermeister Peter Kloo (SPD). Wenn die Stadt nicht einspringe, müsste der SV-DJK Kredite aufnehmen. Der Stadtrat beschloss einstimmig, die Maßnahmen mit Gesamtkosten von 70.000 Euro mit 50.000 Euro zu bezuschussen. Die Mittel werden dem Verein aufgrund der Dringlichkeit sofort zur Verfügung gestellt und im aktuellen Haushalt als überplanmäßige Ausgaben verbucht.

Erhalt der Sportanlagen ist Programm

Im Rahmen der Flächennutzungsplanung hatte sich die Stadt Kolbermoor schon vor 20 Jahren für den dauerhaften Erhalt der dezentralen Sportanlagen ausgesprochen. Damit das auch an der Turneralm gelingt, ist der Bau eines modernen Funktionstraktes erforderlich. Sanitäranlagen und Umkleiden sind nicht mehr zeitgemäß, Vereinsräume für die Abteilung Fußball werden dringend gebraucht. „Die Stadt hat im Bebauungsplan ein Baurecht verankert. Wir sollten in einem gemeinsamen Planungsteam aus Verwaltung und Sportverein eine zukunftsfähige Lösung erarbeiten“, regte Bürgermeister Peter Kloo (SPD) an. Dabei solle auch die energetische und funktionale Sanierung der Bestandsgebäude berücksichtigt werden. Der Stadtrat sprach sich einstimmig dafür aus. „Gemeinsam Verantwortung zu tragen, ist ein wichtiges Ergebnis der ausführlichen Vorberatung“, würdigte Zweiter Bürgermeister Dieter Kannengießer (Parteifreie) den Beschluss.

Stadtrat würdigt Engagement des Vereins

Auch der Vorschlag, den Verein bei der Schaffung der erforderlichen Sportanlagen mit 50 Prozent der Kosten zu unterstützen, wurde einstimmig angenommen. Einzige Voraussetzung ist, dass die Haushaltslage der Stadt eine Förderung zum gegebenen Zeitpunkt zulässt. „Ich freue mich über den Geist des Miteinanders. Der Grundsatzbeschluss einer 50-prozentigen Förderung steht uns gut zu Gesicht“, betonte Leonhard Sedlbauer (CSU). Christian Demmel (AfD) betonte, dass es wichtig sei, den Vereinen „etwas zurückzugeben“, denn: „Sie schaffen Lebensqualität für unsere Bevölkerung.“ Zugleich befürwortete er eine „Überplanung des gesamten Areals an der Turneralm statt Stückwerks“.

Könnte Parkplatz das Biotop zerstören?

Damit sich auch die Parksituation an der Turneralm entspannt, wurde ein weiteres Projekt auf den Weg gebracht. Bislang sorgen bei Sportveranstaltungen zugeparkte Straße in der Siedlung – vor allem an der Ludwig-Prager-Straße – immer wieder für Ärger. Das soll sich nun mit einem neuen Parkplatz ändern. Dafür vorgesehen ist die Kiesfläche auf dem städtischen Grundstück im Bereich von Aiblinger und Rudolf-Hausenblas-Straße.

Die Kiesfläche auf dem städtischen Grundstück im Bereich von Aiblinger Straße und Rudolf-Hausenblas-Straße soll 2024 als Parkplatz hergerichtet werden. Dadurch soll künftig verhindert werden, dass die Ludwig-Prager-Straße bei Sportveranstaltungen zugeparkt wird.

„Die Fläche könnte für die Nutzung als Parkplatz ertüchtigt und eine Verbindung zum Fußweg an der Aiblinger Straße hergestellt werden“, informierte der Bürgermeister. Caroline Schwägerl (Bündnis 90 / Die Grünen) betonte, dass das für die Grünen-Fraktion im Stadtrat nicht infrage komme. Es seien ausreichend Stellplätze in der näheren Umgebung vorhanden, daher brauche es weder einen zusätzlichen Parkplatz noch einen extra Fußweg. Andrea Rosner (Grüne) erinnerte daran, dass sich der Stadtrat einst mehrheitlich dafür ausgesprochen habe, dort keinen Parkplatz zu errichten, um das Biotop zu erhalten. Zudem war sie der Meinung, dass es für den Ortseingang von Kolbermoor kein einladendes Bild sei, wenn links und rechts der Straße Autos parkten. Ihrer Meinung nach müssten an der Turneralm mehr Radstellplätze geschaffen werden, um die Sportler zu animieren, mit dem Fahrrad zum Training zu fahren.

Durchgrünte Schotterfläche bleibt

„Der Bereich ist eine durchgrünte Schotterfläche, und so soll es auch bleiben. Er kann mit geringem Aufwand hergerichtet werden. Dabei wird es zu keinerlei Schädigungen des neu gestalteten Biotops entlang des Entwässerungsgrabens kommen“, versicherte der Bürgermeister. „Es wird kein befestigter Dauerparkplatz“, betonte auch Dieter Kannengießer. „Aber wir könnten den Anwohnern der Ludwig-Prager-Straße etwas Gutes tun, wenn wir diesen Ausweichparkplatz schaffen“, verdeutlichte Leonhard Sedlbauer. Die Kosten werden von der Bauverwaltung auf etwa 50.000 Euro geschätzt. Der Stadtrat stimmte mit einem 17:3-Votum zu.

Die Schotterfläche an der Rudolf-Hausenblas-Straße soll künftig als Parkplatz genutzt werden dürfen. Ein Weg soll über den Fußweg an der Aiblinger Straße zur Turneralm führen. Dafür werden im 2024er-Haushalt der Stadt Kolbermoor finanzielle Mittel eingestellt.

Die BMX-Abteilung des SV-DJK plant seit langem den Bau einer neuen Bahn. Auf städtischem Grund am Rothbachl ließ sich das Vorhaben nicht verwirklichen. Nun wurde eine Lösung für die BMX-Anlage an der Aiblinger Straße gefunden. „Die Stadt hat dieses Grundstück im Jahr 2005 mit dem Ziel gekauft, es dem SV-DJK als BMX-Gelände zur Verfügung zu stellen“, informierte der Bürgermeister. Da der aktuelle Pachtvertrag jährlich kündbar sei, biete er keine sichere Basis für Zukunftspläne und Investitionen.

Weichen für neue BMX-Bahn gestellt

Deshalb soll mit dem Sportverein nun ein neuer Pachtvertrag geschlossen werden. „Für die symbolische Pacht von einem Euro wird das Gelände dem Verein für mindestens 20 Jahre überlassen“, so der Bürgermeister. Die Zustimmung aus dem Stadtrat war einstimmig. Damit wird der Verein auch in die Lage versetzt, Fördermittel zu beantragen.

Die BMX-Bahn an der Aiblinger Straße kann ausgebaut werden. Mit einem Pachtvertrag über mindestens 20 Jahre stellt die Stadt jetzt dafür die Weichen.

Ein weiterer wichtiger Punkt waren die Hallenzeiten: Die Stadtverwaltung hatte mit den Hausmeistern geprüft, ob es für den SV-DJK auch in den Ferien möglich sein könnte, die städtischen Sportanlagen zu nutzen. Das Ergebnis: Ein grundsätzlich Ja – bis auf die Weihnachtsferien und den Monat August, in dem Reinigungs- oder Wartungsarbeiten erforderlich sind. Da sich der Stadtrat einstimmig dafür aussprach, können nun die Belegungspläne für 2024 in Zusammenarbeit von Verwaltung und Sportverein erstellt werden.

Zahlreiche Sportler wohnten der Stadtratssitzung bei und erlebten „das klare Bekenntnis zu unserem Sportverein“, wie Vorstandssprecherin Sabine Balletshofer-Wimmer gegenüber dem OVB sagte: „Es ist eine Wertschätzung unserer ehrenamtlichen Arbeit.“ Besonders wichtig für die Zukunft des Vereins sei das eindeutige Votum der Gemeinderates für die dauerhafte Sicherung der Sportanlage „Turneralm“ und der Beschluss, in einem gemeinsamen Planungsteam von Stadt und Verein die baurechtlichen Voraussetzungen für den Neubau von Umkleidekabinen, Sanitäranlagen und Funktionsräumen zu schaffen sowie die künftigen Projekte auch finanziell zu unterstützen.

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