Großer Ehrenabend für Übungsleiter und Helfer
„Ohne Euch funktioniert nichts“: Dankeschön-Party für 200 Ehrenamtler beim SV-DJK Kolbermoor
Der SV-DJK Kolbermoor hat über 3000 Mitglieder: Aber ohne die mehr als 200 Übungsleiter und Helfer liefe nichts. Daher lud der Verein zur Sommer-Dankeschön-Party mit Drei-Gänge-Buffet und Bingo-Lotterie: Sponsoren hatten so viele Preise gestiftet, dass jeder einen Gewinn mit nach Hause nahm.
Kolbermoor – „Ohne Euch würde unser Verein nicht funktionieren.“ Mit einem großen Lob eröffnete Sabine Balletshofer-Wimmer, Vorstandssprecherin des SV-DJK Kolbermoor, die Dankeschön-Sommerparty für circa 200 Übungsleiter und Helfer des Vereins: „Ihr nehmt Euch jede Woche Zeit und geht immer wieder mit neuen Ideen für unsere 3000 Sportler an den Start.“
Begeisterung für Sport ist ansteckend
Dabei pflanzt sich das Engagement für den Sport in vielen Familien von Generation zu Generation fort. Birgit Rummer (61) beispielsweise ist „mit den Eltern auf dem Sportplatz aufgewachsen“, wie sie erzählt. Mit 16 Jahren hatte sie ihre erste Übungsleiterlizenz für Skilanglauf in der Tasche. Seitdem sind viele weitere hinzugekommen: unter anderem für Ältere, für Prävention oder für den Elementarbereich. „Ich bewege mich einfach gern, bin gern in der Natur zum Durchschnaufen“, beschreibt sie ihre Liebe zum Sport. Und so gibt sie neben der Arbeit als Apothekerin und dem ehrenamtlichen Engagement in der Kirchgemeinde fünf Kurse in der Woche – und das nicht nur in Kolbermoor: „Dienstag und Donnerstag sind meine Sporttage. Ich mag das einfach, denn es kommt viel zurück.“
Natürlich sei es aufwendig, Sportstunden vorzubereiten, denn sie sollten immer individuell auf die Fitness der Kursteilnehmer abgestimmt sein. „Aber ich habe über die Jahre so viele Vorbereitungen gemacht, davon kann ich jetzt zehren.“ Ihr Mann Christian (71) – er war vor 50 Jahren Mitglied der Skinationalmannschaft – ist im Sportverein als Kassenprüfer für die Finanzen zuständig. Tochter Bärbel (31) ist als Übungsleiterin im Volleyball aktiv. Tochter Evi (35) und Sohn Martin (33) sind als Übungsleiter im Schachklub Mangfalltal aktiv. „Ich glaube, die Rummers sind die Sportlerfamilie mit den meisten Übungsleiterlizenzen“, vermutet Karin Maier, Geschäftsführerin des SV-DJK Kolbermoor.
Angebote für alle Altersklassen
Vor 31 Jahren ist Elfriede Briechle (63) mit ihrer „Mäuseburg“ für Kinder, Eltern und Großeltern ins Sportheim am Huberberg eingezogen. Inzwischen ist auch ihre Tochter Veronika (36) als Übungsleiterin mit dabei.
Seit zehn Jahren bringt Rainer Krey aus Rosenheim (40) jungen Sportlern in die Turnhalle der Adolf-Rasp-Grundschule Freerunning bei. „Der Reiz an dieser Sportart ist, dass man sich austoben und frei entfalten kann“, beschreibt er. Ehe die akrobatische Fortbewegung mit Hindernissen gelingt, lernen die Jugendlichen Sprünge, Flips oder Saltos. Trainiert wird in sicherer Umgebung mit Matratzen. Beginnend mit leichten Übungen werden komplizierte Techniken aufgebaut. So lange, bis sie den Sportlern leichtfallen. „Die schönste Motivation für mich ist es, wenn ich Jugendliche mit meiner Begeisterung für die Sportart anstecken kann“, verrät Krey.
Schon Kinder sind Sportler und Helfer zugleich
Aus der rhythmischen Sportgymnastik und dem Leistungsgeräteturnen kommen Anna Bichlmeyer (37) und Ivonne Doriath (46). Aus Leidenschaft für ihre Sportarten haben sie 2016 in Kolbermoor die rhythmische Sportgymnastik aufgebaut und dafür die Jonglage aus Beruf, Familie und Ehrenamt gestemmt. Die Nachfrage ist groß. Mit 25 Kindern und einer Wochenstunde fingen sie an: „Heute trainieren wir gemeinsam mit Melanie Friedrich 50 Kinder in vier Wochenkursen“, berichtet Ivonne. Ihre beiden Söhne Dominik (12) und Patrick (14) sind automatisch mit hineingewachsen. Während sie heute selbst Basketball und Fußball spielen, geben sie im Turnen den kleinen Sportlern Hilfestellung.
Von Kindesbeinen an gehört Laura Tiefenbrunner (21) zur Abteilung Tischtennis, die sich für sie wie „eine eigene große Familie“ anfühlt. „Sie stand schon als Kind auf der Tischtennisplatte“, erinnert sich Sabine Balletshofer-Wimmer. Inzwischen spielt Laura mit der ersten Mannschaft in der Bundesliga, ist Deutsche Meisterin im Damendoppel, studiert Wirtschaftswissenschaften und arbeitet neben ihrem Studium in der Rofa Industrial Automation AG. Trotzdem nimmt sie sich Zeit für den Nachwuchs: „Kindertraining ist eine schöne Aufgabe“, schwärmt sie: „Man kann ihnen etwas beibringen und sieht Fortschritte. Das macht einfach Spaß.“
„Engagement ist von unschätzbarem Wert“
„Ohne unsere Übungsleiter und Helfer ginge gar nichts. Da könnten wir als Vorstand zappeln, wie wir wollen“, sagen Vorstandssprecherin und Geschäftsführerin unisono: „Dieses Engagement für unsere Gemeinschaft ist von unschätzbarem Wert.“
Beste Rahmenbedingungen für die Sportler zu schaffen, ist Aufgabe von Vorstandschaft und Geschäftsführung: „Wir brauchen Hallenkapazitäten“, macht Geschäftsführerin Karin Maier auf einen ständigen Engpass aufmerksam, der sich perspektivisch zumindest in den Schulferien entspannen könnte. Zudem stehen große Investitionen an: Die Dächer der Sportheime an der Turneralm und am Huberberg müssen saniert werden. Die Fußballer brauchen einen Clubraum und neue Sanitäranlagen. Die prekäre Parkplatzsituation an der Turneralm muss gelöst werden. „Es geht um die Existenz unseres Sportvereines“, macht Balletshofer-Wimmer klar und kündigt wegweisende Projekte in Kooperation mit der Stadt an.
Erst einmal aber wurde beim Ehrenabend für die Übungsleiter in der Sportgaststätte am Huberberg beim „köstlichen Dankeschön“ geschlemmt. Mimmo und Flo hatten ein Drei-Gänge-Buffet vorbereitet. Was bei der Sommer-Dankeschön-Party nie fehlen darf und Kultstatus genießt, ist Bingo. Sponsoren hatten so viele Preise gestiftet, dass jeder Spieler auch einen Gewinn mit nach Hause nehmen konnte.

