„Gladiator“ im exklusiven OVB-Interview
„Ich liebe den Schmerz“ – Warum Hollywoodstar Ralf Möller in Kolbermoor Gewichte stemmt
Mr. Universum, Schauspieler, Action-Held – Ralf Möller ist für markante Sprüche und viel Muskelmasse bekannt. Nun besuchte der in den USA lebende Promi Kolbermoor und gab dem OVB exklusive Einblicke in sein Leben. Was er hier macht, warum er die Region kennt und wovor selbst er Angst hat.
Kolbermoor/Rosenheim – Der ein oder andere wird sich die Augen ungläubig gerieben haben, als er an diesem Nachmittag seine Liegestütze, Crunches oder Sit-Ups im Kolbermoorer Fitnessstudio Quest Club durchführte. Gewohnt lässig und mit vielen lockeren Sprüchen auf der Lippe läuft Hollywood-Schauspieler Ralf Möller durch die Gänge, vorbei an Hantelbanken, Gewichten und Laufbändern. Möller, der neben seiner Bodybuilder-Karriere vor allem durch die Nebenrolle in dem 2000 erschienenen Monumentalfilm Gladiator an der Seite des Oscarpreisträgers Russell Crowe international bekannt wurde, setzt sich sogar selber an die Trainingsgeräte. Doch was genau macht der in den USA lebende Promi überhaupt hier in der Region?
„Mal schauen ob ich noch 1,95 Meter groß bin“, sagt Möller schmunzelnd bevor er sich einer genauen „Bioanalyse“ unterzieht. Der Quest Club, den Klaus Werndl der neuen Generation übergeben hatte, befand sich seit Monaten inklusive neuer Geschäftsführung in einer Umstrukturierungsphase. Nun, nach erheblichen Investitionen und einem neuen gesamtheitlichen Trainingskonzept, präsentierte das Fitnessstudio die Neuerungen offiziell der Öffentlichkeit bei einem „Reopening“ am vergangenen Wochenende. Mit dabei: Ralf Möller, der als Markenbotschafter für gute Laune sorgte. Und wenn eine solche Film-Größe mal im Lande ist, muss er dem OVB natürlich auch ein paar exklusive Einblicke in sein Leben gewähren.
Ralf Möller über die Region: „Ich war früher öfter hier“
„Ich bin mit Christoph (Quest Club-Eigentümer Christoph Bischoff) befreundet“, erklärt Möller die Verbindung nach Kolbermoor, während er ein paar Koordinationsübungen durchführt. Als sich der 64-Jährige an die Geräte macht, wird klar, dass Fitness in seinem Leben noch immer eine große Rolle spielt. Von seinen 113 Kilogramm Körpergewicht sind fast 43 Kilo Muskelmasse. Einer von vielen Werten, die die „Anamnese“-Neuheit in Kolbermoors Fitnessstudio ausspuckt. Zahlreiche hochtechnisierte Geräte zeigen den Mitgliedern so auf Basis von Millionen Daten ihren körperlichen Zustand in allen Bereichen auf. Möller jedenfalls ist zufrieden und bekommt in vielen Bereichen ein deutlich niedrigeres „Bio-Alter“ als sein tatsächliches Alter bescheinigt.
Dazu gehört natürlich der „Kraft-Wert“, denn Möller ist mit seinen 64 Jahren noch immer eine echte Erscheinung. Im Gespräch mit dem OVB zeigt er deshalb nicht selten, aber immer mit einem Augenzwinkern, seinen beachtlichen Bizeps. Ob er zum ersten Mal in der Region ist, kann der ehemalige Mr. Universum schnell verneinen. „Ich war früher öfter hier“, sagt der in den USA lebende Muskelberg und verweist dabei vor allem auf seine Freundschaft mit Siegfried Fischbacher aus Rosenheim, der wie sein Partner vom Magier-Duo „Siegfried & Roy“ bereits verstorben ist. Ansonsten kam Möller in der Vergangenheit immer wieder in die Region, um Fitnessstudios zu eröffnen. Viel Zeit für Sightseeing bleibt an diesem Wochenende jedoch nicht. Immerhin: „Ich habe mir das Turbinenhaus in Kolbermoor angeschaut, das war super.“
Möllers Tipp für Champions
Möllers Tipp für all diejenigen, die in seine Gladiator-Fußstapfen treten wollen? „Vor allem Durchhaltevermögen und Glaube an sich selbst.“ Erfolgreiche Champions hätten in ihrem Leben mehr „Nein“ als „Ja“ gehört und gerade gegen diese Widerstände angekämpft. „Ich liebe den Schmerz, ich mag den Gegenwind“, sagt der muskulöse Schauspieler. Auf seinem Weg ist Möller, der mittlerweile vegan lebt, vor allem von der Ernährung geprägt worden. „70 bis 80 Prozent des Erfolges macht die Ernährung aus, der Rest ist Workout“, so Möller.
Und genau diese Disziplin vermisst er heute vor allem bei der Jugend. „Von zehn Kindern waren früher, vor 30, 40 Jahren, zwei dick.“ Heute seien es durchschnittlich acht, „nur zwei sind fit“. Sein Wunsch: Mehr Ernährungslehre in den Schulen. Stefanie Ströhle, Geschäftsführerin des Kolbermoorer Fitnessstudios, die Möller die Räumlichkeiten zeigt, gibt ihm dabei recht. Es gebe zwar besagte Lehre, jedoch keine Fachlehrer hierfür, wofür die Politik verantwortlich sei.
Wovor Muskelprotz Möller Angst hat
Für Hollywood-Star Ralf Möller ist ein Bewusstsein für Sport und Gesundheit bei der Jugend aber besonders wichtig. „Bei allem Erfolg macht es mich besonders glücklich, wenn ich zum Beispiel einer Schulklasse dahingehend etwas mitgeben kann“, betont Möller, der sich immer wieder sozial engagiert. Und gibt es eigentlich etwas, das auch einem gestandenen Muskelprotz, der auch an diesem Nachmittag seinen durchtrainierten Körper zur Schau stellt, überhaupt Angst macht?
Möller schmunzelt. Gefährliche Filmdrehs, wie er sie in seiner Karriere mehrfach erlebt hat, seien die eine Sache. So erzählt Möller etwa von waghalsigen Stunts aus Filmen wie „Scorpion King“ oder „Universal Soldier“. Doch richtige Angst kennt der Schauspieler eigentlich nur aus dem privaten Bereich. „Angst habe ich zum Beispiel davor, dass meinen Kindern etwas passieren könnte.“ Ein echter Gladiator mit Herz also.


