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Kolbermoorer Bürgerhaus Mangfalltreff

Verloren im Netz? So sollen auch „abgehängte“ Senioren mit Whatsapp und Co. zurecht kommen

Daniela Dobner (links), Leiterin des Bürgerhauses Mangfalltreff in Kolbermoor, will gemeinsam mit zehn Ehrenamtlichen dafür sorgen, dass ältere Bürger hilfreiche Funktionen eines Smartphones wie beispielsweise einen Videochat (Symbolfoto) nutzen können.
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Daniela Dobner (links), Leiterin des Bürgerhauses Mangfalltreff in Kolbermoor, will gemeinsam mit zehn Ehrenamtlichen dafür sorgen, dass ältere Bürger hilfreiche Funktionen eines Smartphones wie beispielsweise einen Videochat (Symbolfoto) nutzen können.

Nachdem viele alltägliche Dinge ohne Smartphone kaum mehr möglich sind, fühlen sich immer mehr ältere Menschen ausgeschlossen. Eine Entwicklung, die engagierte Kolbermoorer nicht hinnehmen wollen und Senioren jetzt an Smartphone, Tablet und Co. fit machen wollen.

Kolbermoor – Die Buchung eines Arzttermins, der Kauf von Konzerttickets oder die Nutzung der Bahncard: Viele alltägliche Dinge sind heutzutage dazu ausgerichtet, dass sie online erledigt werden, manchmal sogar nur noch auf digitalen Wegen möglich sind. Eine Entwicklung, durch die sich gerade ältere Menschen oftmals abgehängt und ausgeschlossen fühlen. Das Team des Bürgerhauses Mangfalltreff in Kolbermoor will diese Menschen jetzt ins digitalisierte Leben zurückholen und am Smartphone, Tablet und Co. fit machen. Dazu hat sich der Mangfalltreff jetzt ehrenamtliche Experten ins Boot geholt.

Bereits vor Wochen hatte Daniela Dobner, Leiterin des Mangfalltreffs, einen Aufruf gestartet und jung(geblieben)e Helfer für das Projekt gesucht. Mit jungen Helfern hat es zwar nur bedingt geklappt, dafür umso mehr mit junggebliebenen, die neben ihren IT-Kenntnissen auch ihre beachtliche Lebenserfahrung in das Projekt einbringen möchten. Insgesamt zehn Kolbermoorer werden ab Ende April einmal im Monat Senioren auf dem Weg durch die digitale Welt begleiten.

„Wir wollen Senioren einen Schritt näher an eine gewisse Medienkompetenz heranführen und ihnen viele Dinge im Alltag ein klein wenig erleichtern“, sagt Dobner, die findet, dass „heute im Alltag kaum noch etwas ohne Smartphone und Co“ gehe. Sie selbst hat die Erfahrungen gemacht, dass viele ältere Mitbürger zwar ein Smartphone besitzen, beim Umgang damit aber völlig unterschiedliche Kenntnisstände haben. „Da gibt es Senioren, die gerade noch das Smarthone einschalten und ein Telefonat führen können“, weiß Dobner. „Und dann kenne ich wiederum welche, für die selbst der Verkauf von Artikeln bei Ebay kein Problem ist.“

Eins-zu-Eins-Hilfestellung für die Senioren

Eine Tatsache, die zur Entscheidung geführt hat, dass das neue Angebot nicht in Form üblicher Schulungen in kleineren oder größeren Gruppen angeboten wird, sondern in einer Eins-zu-Eins-Hilfestellung. „So können die Senioren direkt mit einem der Ehrenamtlichen ihre dringenden Fragen und Probleme besprechen“, sagt die Bürgerhaus-Leiterin, die mit großem Interesse rechnet und schon erste Voranfragen dazu bekommen hat.

Die ehrenamtlichen Experten, die die Rentner beispielsweise im Umgang mit Whatsapp, beim Fotografieren mit dem Smartphone oder dem Einrichten einer eigenen E-Mail-Adresse unterstützen werden, sind jedenfalls hochmotiviert. „Ich wollte unbedingt ehrenamtlich etwas machen“, sagt beispielsweise Staffan Lindqvist (69), der sein gesamtes Berufsleben im IT-Bereich verbracht und für dieses Thema prädestiniert ist. „Es ist doch etwas Schönes, wenn man Menschen helfen kann.

So sieht es auch Oliver Range (64), der als Lifecoach und Lebensberater arbeitet und einst ebenfalls im IT-Bereich gearbeitet hatte. „Ich habe meiner Mutter einiges in diesem Bereich beibringen können“, erinnert sich der 64-Jährige. „Die hat eine helle Freude daran gehabt.“ Wichtig sei seiner Meinung nach zudem, mit den Senioren, die sich helfen lassen wollen, zunächst eine Vertrauensbasis zu schaffen. „Da hilft mir sicherlich meine Zeit als Taxifahrer in München“, ist Range überzeugt.

„Wir wollen den Menschen die Angst vor dem Umgang mit dem Smartphone nehmen“

Gerhard Reh (71) sieht sich für seine zukünftige Aufgabe als „Digital-Lehrer“ ebenfalls gut gerüstet, auch wenn ihm klar ist, „dass ich selbst natürlich nicht jede Funktion meines Smartphones kenne“. „Ich denke aber, dass ich gut damit umgehen und das auch anderen Menschen beibringen kann“, ist der Kolbermoorer überzeugt. Für Helga Lichtinger, mit ihren 53 Jahren eine der jüngeren Ehrenamtlichen, ist auch das Thema Sicherheit ein wichtiger Aspekt. „Wir wollen den Menschen die Angst vor dem Umgang mit dem Smartphone nehmen“, sagt die 53-Jährige, die glaubt, dass sich dadurch auch Kostenfallen oder Betrugsversuche gegenüber den älteren Mitbürgern verhindern lassen.

Los geht‘s mit dem Projekt, das monatlich stattfinden soll, am Donnerstag, 24. April, um 15 Uhr in der Cafeteria des Bürgerhauses Mangfalltreff an der von-Bippen-Straße. Dann können sich die Senioren bei einer Tasse Kaffee, die eine weitere ehrenamtliche Helferin aufbrühen wird, in Eins-zu-Eins-Schulungen an Smartphone, Tablet und Co. fit machen lassen. Interessierte müssen sich dazu allerdings im Vorfeld bei Daniela Dobner im Bürgerhaus Mangfalltreff, Telefon 08031/2319257 anmelden.

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