Astbruch-Gefahr in Kolbermoor: Wie geht es weiter?
„Die Leute gefährden sich selbst“ – Warum die Sperrung des Tonwerkweihers für Ärger sorgt
Viele Bäume im Bereich des Kolbermoorer Tonwerkweihers sind Anfang Dezember den starken Schneefällen zum Opfer gefallen. Wegen „Gefahr von Astbruch“ ist das Gebiet für Spaziergänger noch immer gesperrt. Wie es dort weitergeht und warum Ärger aufkommt.
Kolbermoor – Seit Anfang Dezember sind die Waldwege am Tonwerkweiher in Kolbermoor gesperrt. Durch den starken Schneefall besteht dort „Gefahr von Astbruch“, hatte die Kolbermoorer Stadtverwaltung mitgeteilt und die Sperrung seit dem 5. Dezember damit begründet. Zwei Wochen später gibt es noch keine Entwarnung. Auf OVB-Nachfrage erklärte nun Jürgen Halder vom Bauamt der Stadt Kolbermoor, dass nach wie vor Aufräumarbeiten stattfinden müssen.
Die Witterungsverhältnisse hätten zu „Schneebruch“ geführt, unter anderem seien reihenweise Birken komplett umgekippt. Auch typische „Kronenbrüche“ rund um den Tonwerkweiher seien die Folge des starken Schneefalls. Anders als bei den meisten Fichten, auf denen aufgrund der Form die Schneemassen „abrutschen“ konnten, seien auch viele Eichen dem Wetter zum Opfer gefallen. „Auch Birken, die zu dieser Zeit in der Regel nicht wirklich belaubt sind, haben den Schnee nicht ausgehalten.“ Aufgrund dieser massiven Beschädigung zahlreicher Bäume, die die Last des Schnees nicht tragen konnten, hatten sich die Stadt Kolbermoor zusammen mit dem Landratsamt, Grundeigentümer des Gebiets, zu einer Sperrung entschieden.
Ärger über Missachtungen der Sperrung
„Unter anderem mit Baggern muss dort noch peu à peu aufgeräumt und vor allem die Wege befreit werden“, sagt Halder. Denn gerade Bäume, von denen abgebrochene Äste herunterfallen könnten, stellen für Spaziergänger eine Gefahr dar. Wie lange die Aufräumarbeiten noch andauern, konnte er aktuell noch nicht abschätzen. „Lassen Sie es jetzt über Nacht mal wieder schneien, dann sieht die Sache wieder ganz anders aus.“
Unverständnis äußerte Halder über das Verhalten einiger Menschen. „Es ist klar zu erkennen, etwa durch eine Schranke und Schilder, dass die Wege gesperrt sind.“ Diese Absperrungen würden jedoch von einigen Spaziergängern missachtet, „da rennen trotzdem Leute einfach durch, auf eigene Gefahr“. Und er stellt klar: „Die Leute gefährden sich dadurch selbst.“
Auch vor Ort zeigt sich, dass die gesperrten Zugänge Passanten nicht daran hindern, dort entlangzulaufen. Laut dem Kolbermoorer Bauhof werden derzeit nur noch Arbeiten seitens des Landratsamtes vorgenommen. Die Wege wurden weitestgehend freigeräumt, Äste und gefällte Bäume liegen neben den Wegen. Dennoch sind dort nach wie vor Bäume mit Astschäden zu erkennen.
Da der Tonwerkweiher auch als Naherholungsgebiet für die Kolbermoorer Bevölkerung dient, betreut die Stadt das Gelände. Der Grundeigentümer, das Landratsamt Rosenheim, teilte auf OVB-Nachfrage mit, dass aktuell noch Mitarbeiter auf dem Gelände beschäftigt seien. Voraussichtlich sollen die Arbeiten an diesem Mittwochnachmittag (20. Dezember) soweit abgeschlossen sein, dass die Wege von der Stadt Kolbermoor wieder freigegeben werden können, so eine Sprecherin des Landratsamtes.

