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An der Rosenheimer Straße

Flüchtlings-Unterkunft für 212 Personen in Kolbermoor: So weit sind die Planungen fortgeschritten

Auf diesem Areal an der Rosenheimer Straße in Kolbermoor soll eine Flüchtlingsunterkunft für 212 Personen entstehen.
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Auf diesem Areal in Kolbermoor soll eine Flüchtlingsunterkunft für 212 Personen entstehen.

Laut Plänen, die der OVB-Redaktion vorliegen, soll in Kolbermoor an der Rosenheimer Straße eine Flüchtlingsunterkunft für 212 Personen entstehen. Was bislang zum Projekt bekannt ist – und was Behörden und Anlieger sagen.

Kolbermoor – Soll an der Rosenheimer Straße in Kolbermoor eine Flüchtlingsunterkunft gebaut werden? Das geht jetzt aus Unterlagen hervor, die der OVB-Redaktion vorliegen. Demnach plant die Quartier Kolbermoor Projekt GmbH mit Sitz im niederbayerischen Wörth an der Isar eine Flüchtlingsunterkunft für 212 Personen an der Rosenheimer Straße 62 und 62a. Eine Bestätigung für das Vorhaben kommt aus der Stadt Kolbermoor.

Laut Eingabeplan sind auf dem Grundstück neben der Tankstelle, auf dem einst ein Autohändler seinen Platz hatte, zwei zweistöckige Gebäudekomplexe geplant. Aus den der Redaktion vorliegenden Plänen ist zudem zu entnehmen, dass auf den Dächern der beiden Gebäude Photovoltaikanlagen installiert werden sollen.

Das projektverantwortliche Unternehmen, die Quartier Kolbermoor Projekt GmbH aus Wörth an der Isar, war bislang für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Auch seitens des Landratsamtes Rosenheim gibt es zunächst keine Informationen. Eine Sprecherin der Behörde verweist aber auf eine Pressemitteilung, die noch im Lauf des Donnerstags (6. Februar) dazu verschickt werden soll.

Landrat nimmt Anfang Januar Kontakt zu Kolbermoors Bürgermeister auf

Und die Stadt Kolbermoor? Bürgermeister Peter Kloo (SPD) ist nach eigenen Angaben erstmals Anfang Januar von Rosenheims Landrat Otto Lederer (CSU) darüber informiert worden, dass dem Landkreis das Areal für eine Flüchtlingsunterkunft angeboten worden sei. Vergangene Woche sei er dann von Lederer darüber informiert worden, dass „der Vertrag wohl unterschriftsreif“ vorliege.

Der Bauantrag ist nach Angaben des Bürgermeisters am Dienstag, 4. Februar, in der Stadtverwaltung eingegangen. „Dieser wird jetzt, wie jeder andere Bauantrag auch, geprüft, ob er mit allen Rechten und Vorgaben übereinstimmt“, so Kloo auf OVB-Anfrage. Es sei zwar nicht vollständig ausgeschlossen, dass der Bauantrag bereits in der öffentlichen Sitzung des Bauausschusses am Dienstag, 11. Februar, behandelt werde, aber „doch sehr unwahrscheinlich“.

Den gewählten Standort hält das Kolbermoorer Stadtoberhaupt persönlich nicht für ungeeignet für eine derartige Einrichtung. Schließlich seien in direkter Nachbarschaft zahlreiche Unternehmen zu finden, die „händeringend Arbeitskräfte suchen“. Nun läge es am Gesetzgeber, dafür zu sorgen, dass diese Menschen dann auch die Möglichkeit bekämen, zu arbeiten.

„Wir müssen nicht nur darüber diskutieren, wie und wo diese Menschen untergebracht werden, sondern vor allem darüber, wie sie integriert werden können“, sagt Kloo, der darauf verweist, dass unter anderem ein berufliches Engagement dafür wichtig sei. Daher spreche er sich persönlich auch für kleinere, dezentrale Unterkünfte aus, da „in diesen großen Unterkünften die Menschen oftmals unter sich bleiben“. Was wiederum der Integration nicht zuträglich sei.

Anlieger hat große Bedenken

Auch wenn die Entscheidung über den Bauantrag also noch aussteht – bei einem Anlieger, der namentlich nicht genannt werden möchte, sorgt das Projekt bereits jetzt für Empörung. Vor allem die Größenordnung ist ihm ein Dorn im Auge. „Es geht überhaupt nicht darum, dass eine Flüchtlingsunterkunft entsteht“, sagt der Anlieger, der von den Plänen erstmals am Mittwoch (5. Februar) gehört hatte. „Es geht vor allem darum, dass 212 Personen in diesem Bereich einfach viel zu viel sind.“ Zumal in direkter Nachbarschaft unter anderem eine Kindertagesstätte und eine Tanzschule zu finden seien. „Das ist schon sehr problematisch.“ Auch die Tatsache, dass an der Tankstelle direkt nebenan Alkohol verkauft werde, sei nicht gerade beruhigend.

Was den Anlieger besonders auf die Palme bringt: Dass mit den Nachbarn im Vorfeld nicht geredet worden sei. „Es gehört sich bei so einem sensiblen Thema einfach, dass man zunächst das Gespräch mit den Anliegern sucht“, sagt der Mann. „Gerade hier ist eine maximale Transparenz aller Beteiligten dringend notwendig.“

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