Nach Vorwürfen des Behindertenbeirats
Bezirk macht Vorschläge für barrierefreies Klinikum Wasserburg – werden diese umgesetzt?
Das neue Klinikum in Wasserburg ist nicht barrierefrei: Nach den Vorwürfen des Behindertenbeirats reagiert nun der Bezirk Oberbayern darauf. Welche Lösungen er vorschlägt.
Wasserburg – Der Behindertenbeirat Wasserburg hat die Schnauze voll. Nach monatelangen Forderungen haben sie sich nun in einem offenem Brief an die Verantwortlichen gewandt. Denn der hochmoderne Neubau des kbo-Inn-Salzach-Klinikums und der Romed Klinik soll endlich barrierefrei werden. Nun hat sich der Bezirk als Träger des kbo-Klinikums und der Romed-Klinikverbund gemeinsam dazu geäußert. Die gute Nachricht: Es tut sich was.
„Das kbo-Inn-Salzach-Klinikum und die RoMed Klinik Wasserburg sind seit langem im Austausch mit den Behindertenbeauftragten. Insofern bedauern wir es sehr, dass durch den Offenen Brief scheinbar nun der Eindruck entstanden ist, die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen würden nicht ausreichend berücksichtigt“, erklärt Constanze Mauermayer, Pressesprecherin des Bezirks Oberbayern. Es hätten bereits zahlreiche Besprechungen stattgefunden, um eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden. „Nach dem Erscheinen des Offenen Briefes sind wir einmal mehr mit den Behindertenbeauftragten in den Austausch gegangen. Von unserer Seite haben wir die Gespräche als konstruktiv empfunden.“
Bus-Shuttle kommt ab August
Dass die Situation noch nicht ideal ist, gibt auch Mauermayer zu. „Aus unserer Sicht kann die Situation über die gesetzlichen Vorgaben hinaus weiter verbessert werden. Aufgrund der weiterhin laufenden Baumaßnahmen sind einige geplante Maßnahmen noch nicht fertiggestellt.“ Darunter die Wegweisung vom Parkplatz aus. „Das Wegeleitsystem wird voraussichtlich bis Mitte September realisiert. Die Beschilderung soll von jeder Parkreihe aus so erfolgen, dass der Weg zum Haupteingang des RoMed-Klinikums und des kbo-Inn-Salzach-Klinikums klar ersichtlich ist“, erklärt Mauermayer, dieses Konzept liege den Behindertenbeauftragten der Stadt vor. Ab Anfang August soll zudem der Bus-Shuttle vom Parkplatz zum Haupteingang kommen. Der Bus dafür sei bereits geleast und ein Fahrer ab 1. August eingestellt. An der Erstellung eines Konzepts für die Orientierungshilfe für Menschen mit Sehbehinderungen werde derzeit gearbeitet.
Insgesamt seien Bezirk und Krankenhäuser jedoch zufrieden mit der Umsetzung. „Aus Sicht des kbo-Klinikums und der RoMed Klinik befinden sich die im März angekündigten Maßnahmen zur Barrierefreiheit zeitgerecht in der Umsetzung“, so Mauermayer. „Weiterhin und über die Maßnahmen hinaus sind die Kliniken dialogbereit, mit dem Ziel die Erreichbarkeit des Klinikums zu verbessern. Selbstverständlich prüfen wir alle Vorschläge und Ideen zur barrierefreien Erreichbarkeit des Klinikums, ob diese umgesetzt werden können. Dazu befinden wir uns mit den Behindertenbeauftragten im steten Austausch.“
Von Heike Duczek und Sophia Huber