Bestandsaufnahme in allen fünf Gemeinden
Reichen die Plätze für die Kinder aus? Ein Blick in die Kitas im Mangfalltal
Die Suche nach einem Kindergarten- oder Krippenplatz treibt Jahr für Jahr viele Eltern um. In vielen Orten, vor allem in Städten, herrscht Mangel. Wie sieht es da im Mangfalltal aus, zu dem die drei größten Kommunen des Landkreises Rosenheim gehören? Wir haben in den Rathäusern nachgefragt.
Bad Aibling/Altlandkreis – Auch wenn vereinzelt immer mal wieder Warnlichter in der öffentlichen Diskussion aufflackern und Engpässe hier und da für Sorgenfalten sorgen: Die fünf Gemeinden in unserem Verbreitungsgebiet im Mangfalltal sehen sich verhältnismäßig gut aufgestellt, was das Angebot an Plätzen in den Kindertagesstätten angeht. Auch mit Blick auf das neue Kindergartenjahr ab September spricht keine von ihnen von einer Flaute. Für die weitere Zukunft bauen die meisten der Kommunen aber auch vor und kündigen Erweiterungs- oder Neubauprojekte an.
Aktuell gut bewertet man die Lage in der rund 20.000 Einwohner zählenden Stadt Bad Aibling. Hier wurde das Angebot an Kindertagesstätten in den vergangenen Jahren sukzessive ausgebaut. Bei der Ausweisung neuer Wohngebiete wie zuletzt in Harthausen-Ost wird auch der Bedarf an Kinderbetreuung jeweils unter die Lupe genommen und berücksichtigt. So konnten sich am früheren Klinikstandort Harthausen heuer im Februar die ersten Mädchen und Buben der „Kleinen Weltenentdecker“ über ihre nagelneuen Räumlichkeiten freuen.
Laut der Aiblinger Stadtverwaltung gibt es weder für Krippen- noch für Kindergartenplätze Wartelisten. In den Aiblinger Krippen ist Platz für insgesamt 159 Kinder. Nach jetzigem Stand liegt der Bedarf zum Herbst 2025 knapp darunter – bei 156 Plätzen. In den Kindergärten gibt es noch ein kleines bisschen mehr Luft: 675 Plätze stehen einem Bedarf von 663 Kindern gegenüber.
„Zudem soll das BRK-Haus für Kinder ,Kleine Weltentdecker‘ planmäßig auch noch durch die Eröffnung weiterer Gruppen mit Leben gefüllt werden“, erklärt Bürgermeister Stephan Schlier: Zum neuen Kindergartenjahr soll die Einrichtung von zwei auf vier Gruppen wachsen. Räumlich bestehe dann immer noch Kapazität für ein Anwachsen auf insgesamt sechs Gruppen in den Folgejahren je nach Bedarf.
Auch Kolbermoor plant weiter
Für die Stadt Kolbermoor, die ebenfalls rund 20.000 Einwohner zählt, meldet auch Christian Poitsch vom Stadtmarketing grünes Licht: „Da die Anmeldungen für das Betreuungsjahr 2025/2026 bereits komplett abgeschlossen sind, steht der reale Bedarf fest. Und das zeigt, dass die vorhandenen Plätze in Kolbermoor für die vorliegenden Anmeldungen ausreichen.“ 170 Krippenplätze gibt es im Stadtgebiet, in den Kindergärten gibt es 705 Plätze. Laut Poitsch ist laut der aktuellen Bedarfsplanung weder für das Kindergartenjahr 2025/2026 noch 2026/2027 eine Erweiterung notwendig.
So ist die Lage in Bruckmühl
122 verfügbare Krippenplätze stehen in der 18.000 Einwohner zählenden Marktgemeinde Bruckmühl laut Stadtmarketing-Chefin Silvia Mischi einem Bedarf an 140 Plätzen entgegen. Auch in den Kindergärten liegt der Bedarf mit 530 Plätzen höher als die aktuell 519 verfügbaren Plätze. Doch bedeuten diese Momentaufnahmen laut Mischi nicht, dass man im Herbst ins Schwitzen kommt: „Aktuell wird ja der achtgruppige Kindergarten an der Rösnerwiese errichtet. Die Plätze sind schon für den Herbst gebucht.“
Im Moment seien in dieser Einrichtung fünf Gruppen geplant. „Sollte es kurzfristig eine Gruppe mehr werden, wird nachbelegt. Dies ist aber personalabhängig“, betont Mischi. Sie erklärt des Weiteren: „Sollte dieser Kindergarten mit acht Gruppen voll ausgelastet sein, erfüllt die Kommune sogar mehr als den Bedarf und ist für den geplanten Bedarf der kommenden Jahre gerüstet.“
Betreuungssituation in Feldkirchen-Westerham
Feldkirchen-Westerham mit seinen rund 11.000 Einwohnern meldet ebenfalls, dass die Betreuung im neuen Kindergartenjahr mit den angebotenen 104 Krippen- und 464 Kindergartenplätzen gesichert sei. Die Gemeinde kündigt überdies an, dass das Kinderhaus Bucklberg ab September um 26 Kindergartenplätze ausgebaut wird. Zudem soll der Kindergarten Höhenrain im Jahr 2027 um 23 Krippen-, 26 Kindergarten- und 52 Hortplätze erweitert werden.
Bad Feilnbach plant Erweiterung in Au
Der Bedarf steigt allerorten in den Kommunen des Altlandkreises, so auch in der rund 8000 Einwohner zählenden Gemeinde Bad Feilnbach mit ihren aktuell 48 Krippenplätzen. Knapp zehn Kinder stehen auf der Warteliste. „Durch Tagesmütter und gute Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden können aber alle Familien unterstützt werden“, heißt es aus dem Rathaus. Als „gleichbleibend“ bezeichnet die Verwaltung aktuell den Bedarf an Kindergartenplätzen. Davon gibt es in der Gemeinde 325. Doch auch hier bleibt man mit dem Blick auf die Zukunft nicht untätig: Im Ortsteil Au plant man bereits eine Erweiterung.
Die Gemeinde Tuntenhausen scheint eine Punktlandung hinzulegen, was das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage angeht. So liegt der Bedarf nach Auskunft der Kommune ab Herbst bei 70 Krippenplätzen. Genau so viele können in der Gemeinde auch bereitgestellt werden. Hinzu kommen noch zehn Plätze in der Kindertagespflege. Bei den Kindergartenplätzen beläuft sich der Bedarf ab dem neuen Kindergartenjahr auf 339. Derzeit verfüge man über 314 Plätze, doch kämen ab September 25 weitere hinzu. Die Frage, ob Tuntenhausen eine Erweiterung der Kinderbetreuung plant, beantwortet die Gemeinde mit einem Ja.
