Flammen und Rauch im gesamten Gebäude
„Ist mir ein Rätsel“: Kiefersfeldener Geschäft brennt ab – Gab es eine Explosion?
Nach dem Großeinsatz in Kiefersfelden am Dienstag (21. Januar), bei dem ein Einkaufsmarkt vollständig ausbrannte, sind immer noch viele Fragen offen. Was die Polizei dazu sagt und was die Feuerwehr bei dem Einsatz vor Probleme stellte.
Kiefersfelden – Viel ist nicht mehr übrig vom Ein-Euro-Laden im Kiefersfeldener Gewerbepark. Nach dem Vollbrand sind nur noch Überreste vom Sortiment zu erkennen. Die Frage, die Polizei und Feuerwehr nun beschäftigt: Was hat so eine heftige Explosion ausgelöst?
„Ganz ehrlich, ich verstehe es auch nicht ganz”, sagt Kilian Hager, Kommandant der Feuerwehr Kiefersfelden, wenn er auf die Ursache des heftigen Brandes angesprochen wird. Als er mit rund 70 Helfern am Dienstagabend, 21. Januar, im Gewerbepark der Gemeinde eintraf, qualmte schon dichter Rauch aus dem Geschäft der Firma „Tedi”. Obwohl es nur rund viereinhalb Minuten dauerte, bis die Helfer das Haus erreichten, war bereits klar, dass kaum noch etwas zu retten sein wird.
Vollbrand von Einkaufsmarkt in Kiefersfelden: Der Tag danach




„Nicht Schlimmeres passiert“
Glücklicherweise war der Laden bis auf zwei Personen komplett leer, wie die Polizei auf OVB-Nachfrage mitteilte. Beide konnten sich alleine nach draußen retten, ein Feuerwehrmann erlitt eine leichte Rauchvergiftung. „Ansonsten ist nichts Schlimmeres passiert”, bestätigt Hager.
Doch um der „enormen Hitze“ beizukommen, mussten die Helfer einiges investieren. „Wir haben den Raum mit Wasser geflutet, um überhaupt zu den Flammen vordringen zu können”, sagte der Kommandant. Zu dicht sei der Qualm gewesen, der wohl größtenteils von der schmelzenden Plastikware ausging.
Großbrand in Kiefersfelden am 21. Januar 2025




Was zu so einem enormen Ausbruch führen konnte, ist bisher unklar. Laut eines Mitarbeiters des nahegelegenen Supermarktes gab es einen lauten Knall. Einige Sekunden später breitete sich das Feuer im ganzen Haus aus. „Das Blech des Tores an der Anlieferungszone war nach außen gewölbt, als ob es eine Explosion im Inneren gegeben hat“, beschreibt Hager. Wie das in so einem Ausmaß passieren kann, ist selbst dem erfahrenen Kommandanten „ein Rätsel“.
Die Polizei hält sich mit ersten Vermutungen bedeckt. Demnach übernahm die Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim die Ermittlungen noch am selben Abend. Fortgeführt werden die weiteren Untersuchungen nun von den Brandfahndern des Fachkommissariats 1 der Kripo Rosenheim. Der Schaden wird auf einen mittleren sechsstelligen Betrag geschätzt.
Keine Gefahr mehr
Zumindest für die Feuerwehren ist der Einsatz abgeschlossen. Nach rund drei Stunden, gegen 20.30 Uhr waren die Flammen vollständig gelöscht. Die Kontrollen um drei und fünf Uhr morgens zeigten keine neuen Brandherde. „Für uns ist alles erledigt”, sagte Hager nach einer denkbar kurzen Nacht.