Fast alle Rückhaltevorrichtungen voll
„Jahrhundert-Hochwasser“ am Aubach: Was den Ort gerettet hat und mit den Geröll-Massen passiert
Den Bach durch ihren Ort erlebten die Bewohner von Au in der Gemeinde Feilnbach am Montag (3. Juli) so reißend, wie es nur extrem selten vorkommt. Das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim spricht von einem 100-jährlichen Hochwasser. Doch es hätte schlimmer kommen können.
Bad Feilnbach – Wie schnell Starkregen im Alpenvorland selbst aus kleinen Bächen reißende Flüsse machen kann, mussten viele Kommunen in der Region am Montag (3. Juni) erleben. Mit Sorge verfolgten so auch die Bewohner von Au, wie der Pegel ihres Aubachs, der mitten durchs Dorf fließt, anschwoll und wie das Wasser immer wilder herabschoss.
Und tatsächlich: „Dort ist ein 100-jährliches Hochwasser abgeflossen“, sagt Andreas Holderer, Abteilungsleiter beim Wasserwirtschaftsamt Rosenheim. Der Aubach habe enorm viel Wasser geführt. Doch das habe noch „relativ gut Platz gehabt“, so seine Beobachtung. Dass das Wasser an manchen Stellen überschwappt, könne vorkommen. Insgesamt sei die Situation weniger dramatisch gewesen, als sie vielleicht ausgesehen habe. Unter anderem auch, weil die Feuerwehr die richtigen Maßnahmen getroffen habe.
Was im gesamten Gemeindegebiet vor allem geholfen habe, Schlimmeres zu verhindern, seien die Kiesfänge und Dosier- beziehungsweise Geschiebesperren im Oberlauf der Wildbäche, die in der Vergangenheit auch ausgebaut und verstärkt worden seien: „Ohne die hätte es in Bad Feilnbach anders ausgesehen“, so der Experte. Nicht nur der Geschiebefang oberhalb von Au sei nun nach dem Starkregenereignis voll, sondern die Bauwerke an fast allen Wildbächen.
Diese gelte es jetzt so schnell wie möglich zu räumen, da es bei der derzeitigen Wetterlage schnell wieder zu stärkeren Regenereignissen kommen könne. Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamts Rosenheim beseitigen derzeit erhebliche Massen an Geröll, welche die Fluten in Richtung Tal beförderten. So auch an einer Senke am Osterbach, in der sich 800 bis 1000 Kubikmeter Sand, Kies und Steine angehäuft haben.
Nach Einschätzung der Behörde werden die Ausbaggerungsarbeiten circa eineinhalb Wochen in Anspruch nehmen. Entsprechend beherrschen Lkw mit großräumigen Muldenkippern die Szene in der Schwarzenbergstraße. Weitere Aktionen zur Beseitigung von Geröll, unter anderem nach Murenabgängen, sind in Litzldorf und am Aubach im Achtal erforderlich.
