Am 30. November
Frasdorfs Weihnachtsmarkt stirbt 2024 nicht, aber kostet erstmals Geld - Was passiert in Zukunft?
Die gute Nachricht: Am 30. November wird es am Frasdorfer Rathaus einen Weihnachtsmarkt geben. Die weniger gute: Er kostet erstmals Geld. Was in Zukunft geplant ist.
Frasdorf – Der Burschenverein war es, der den Weihnachtsmarkt in Frasdorf einführte und zehn Jahre lang organisierte. 2022 löste er sich auf. Die Feuerwehr übernahm. Doch im Frühjahr zog sie sich zurück. 100 Einsätze im Jahr, dazu Übungen und Ausbildungen – bei so viel ehrenamtlichem Engagement war der zusätzliche Aufwand für den Christkindlmarkt einfach zu groß. Den Nachfolger bei der Organisation und Durchführung zu unterstützen, versprachen die Kameraden trotzdem.
Von ehren- zu hauptamtlicher Vorbereitung
Doch ein wirklicher Nachfolger hat sich nicht gefunden, trotz der eigens für den Weihnachtsmarkt einberufenen Versammlung aller Ortsvereine. Keiner wollte übernehmen. „Sterben sollte unser Weihnachtsmarkt aber trotzdem nicht“, so Bürgermeister Daniel Mair. Und so wurde er diesmal hauptamtlich vorbereitet: von der Tourist-Info Frasdorf.
Nun wurden die Pläne dem Gemeinderat vorgestellt, denn erstmals wird für die Finanzierung des Marktes auch Geld gebraucht – insgesamt 2820 Euro. Für Werbung, sechs Holzhütten, Chor, Musiker, Beleuchtung, Bastelmaterial, Rahmenprogramm, Verpflegungsgutscheine für insgesamt etwa 40 Mitwirkende sowie für Christkindl samt Kostüm und Überraschungssäckchen.
Wie Standgebühren verhandelt werden
„Die Holzhütten leihen wir vom Gewerbeverband Bernau für 120 Euro pro Stück aus“, informierte Bürgermeister Mair. Die Standgebühren sollten nach der ersten Kalkulation bei 80 Euro für Waren und bei 160 Euro für Kulinarik liegen. Dann wäre ein gemeindlicher Zuschuss von 1700 Euro erforderlich. „Das war vielen einfach zu teuer“, sagt Mair. Deshalb wurde neu kalkuliert. Nur 50 Euro beziehungsweise 75 Euro Standgebühren – dann müsste die Gemeinde 2300 Euro dazugeben.
Im Gemeinderat wurde weiter mit Zahlen jongliert, denn schließlich wissen alle aus den Vorjahren, dass an den Warenständen – meist mit weihnachtlichen Basteleien von Kitas oder Schulen – an diesem Abend kaum etwas zu verdienen ist, es beim Essen aber ganz gut läuft: 25 für Waren, 150 für Essen? Oder 25 und 75 Euro? Oder 15 und 75 Euro, so wie es die Feuerwehr praktiziert hat? Letztlich einigte sich der Gemeinderat mit 12:3 Stimmen auf einen Zuschuss von 2300 Euro. Einmalig. Die Warenstände sollen 25 Euro und die Essensstände 100 Euro Gebühr zahlen.
Kann man aufs Christkindl verzichten?
Angeregt wurde außerdem, aufs Christkindl und seine Geschenkesäckchen zu verzichten. Wichtig sei doch vor allem ein schöner Abend für alle. Zudem finde der Frasdorfer Weihnachtsmarkt am Samstag (30. November) noch vor dem Ersten Advent statt. Der Grund dafür seien die gut gebuchten Holzhütten, erklärte der Bürgermeister. Der 30. November sei der einzig verfügbare Termin gewesen, denn schon am zweiten Adventswochenende würden sie in Aschau im Chiemgau gebraucht.
Mit dabei sind bislang Feuerwehr, Sportverein, Trachtler, Bayernpartei, Elternbeirat, Mittagsbetreuung sowie Stände mit gebrannten Mandeln und Büchern. Eine Anmeldung ist immer noch möglich.
Zurück zu den ehrenamtlichen Wurzeln
Auf Dauer werde der Weihnachtsmarkt so nicht funktionieren, war aus dem Gemeinderat zu hören. Deshalb, so der Wunsch, soll er im nächsten Jahr wieder von Vereinen vorbereitet werden. Angeregt wurde, dafür mehrere Vereine zusammenzubringen und außerdem selbst Holzhütten zu bauen, um diese für künftige Feste in der Gemeinde nutzen und Gebühren sparen zu können.
