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Schweizer Vorboten der Biennale

Im Feuer geschmiedet: Im Kolbermoorer Rathaus treffen Max und Moritz auf Pan Tau

Marek Krähenbühl und Christa Keller mit dem „Fliegenden Holländer“, rechts die Skulptur „Pan Tau“.
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Marek Krähenbühl und Christa Keller mit dem „Fliegenden Holländer“, den die Schweizer IG Schmiede bei der Biennale 2022 in Kolbermoor geschmiedet hat. Das Werk ist ab Sonntag, 23. Juni, im Rathaus zu sehen. Ebenso die Skulptur „Pan Tau“ aus dem Jahr 2014, als Tschechien das Gastland war.

In sechs Wochen startet die Schmiede-Biennale in Kolbermoor. Für alle, die vorab schon in die Welt der Kunst, des Handwerks und der Fantasie eintauchen wollen, ist ab Sonntag, 23. Juni, im Kolbermoorer Rathaus bereits eine im wahrsten Sinne des Wortes märchenhafte Ausstellung zu sehen.

Von Peter Elgaß

Kolbermoor – Bei der Biennale der Schmiede vom 1. bis 4. August 2024 wird eine Tradition fortgesetzt. Es sind wieder Schmiede aus einem Gastland eingeladen. Dieses Jahr sind das die Kolleginnen und Kollegen aus der Schweiz. Erwartet werden 15 Schmiedinnen und Schmiede, die in der Interessengemeinschaft Schmiede (IG) zusammengeschlossen sind.

Fast alle 50 Mitglieder sind aktive Schmiede, haben das Schmieden als Hobby oder tragen Verantwortung, dass Leben in Schmiedemuseen einkehrt. Letztes Jahr hat die IG Schmiede es geschafft, dass das Schmieden in der Schweiz als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde.

„Die schwarzen Brüder“: 2012 war die Erzählung „Spazzacamino“, eine wahre Begebenheit aus Norditalien, Thema der Schweizer IG Schmiede in Kolbermoor.

Seit dem Treffen im Jahr 2002 sind Mitglieder der IG Schmiede regelmäßig bei allen Treffen in Kolbermoor dabei. Sie suchen sich immer ein bestimmtes Thema aus der Welt der Märchen und Erzählungen aus, die sie in einer geschmiedeten Skulptur „lebendig“ werden lassen.

Die Organisatoren der Biennale haben die noch verfügbaren Schweizer Arbeiten zusammengeholt und eine kleine Ausstellung im Kolbermoorer Rathaus vorbereitet. Diese Schau ist nun schon ab Sonntag, 23. Juni, dort zu sehen.

Begonnen hat alles 2002 mit den „Bremer Stadtmusikanten“. Diese kamen bei den Besuchern hervorragend an. Also blieb es bei der Biennale 2004 dabei. Die Gruppe schmiedete das Märchen vom „Tischlein deck dich“. 2006 folgten die beiden Spitzbuben „Max und Moritz“, die dem Schneider Böck übel mitspielten. Im Jahr 2008 wurde das Kasperltheater Thema und 2010 „Der kleine Prinz“.

Schmieden – das immaterielle Kulturerbe der Schweiz

Die Interessengemeinschaft Schmiede wurde im Jahr 2002 gegründet. Mitglied werden kann jeder, der sich für das Schmiedehandwerk interessiert. Aus den anfangs vier Mitgliedern wurde ein Verein mit mittlerweile über 50 Mitgliedern – Berufsschmiede ebenso wie begeisterte Hobbyschmiede oder anderweitig schmiedeinteressierte Personen. Sie haben die Interessengemeinschaft (IG) Schmiede geschaffen, die auch versucht, die Interessen der Schmiede zu unterstützen und zu fördern. „Dank der IG Schmiede ist das Schmieden nun immaterielles Kulturerbe der Schweiz. Unser Anliegen ist es, dass das Schmieden nicht nur erhalten wird, sondern auch in der Zukunft seinen Platz und seine Berechtigung haben wird. Und dafür setzen wir uns ein“, so die IG Schmiede.

Im Jahr 2012 luden die Veranstalter vom Förderverein mit Italien erstmal ein Gastland zur Biennale nach Kolbermoor ein. Die Mitglieder der IG Schweiz änderten ihr Konzept und gingen auf Geschichten und Erzählungen aus dem jeweiligen Gastland ein. 2012 war die Erzählung „Spazzacamino“, eine wahre Begebenheit aus Norditalien, das Thema. 2014, als die Tschechische Republik eingeladen war, kümmerten sich die Schweizer Schmiede um die bekannte Filmfigur „Pan Tau“.

„Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ entstand bei der Biennale 2016.

Bei der Biennale 2016 war Österreich zu Gast – die Schweizer schmiedeten „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“. Als 2018 Skandinavien zu Gast war, thematisierten die Schweizer „Die Entstehung des Nordlichts“. 2020 fiel die Biennale wegen Corona aus. 2022 sollten die Benelux-Staaten zu Gast sein. Die Nachwirkung von Corona führte allerdings zur Absage des Gastland-Auftritts –nur den Schweizern wurde das nicht mitgeteilt. Sie gestalteten den „Fliegenden Hollländer“.

2024 ist die Schweiz selbst Gastland und die IG Schmiede nehmen sich den „Schmied von Göschenen“ zum Thema.

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