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„KlinikClowns“ feiern Jubiläum

Warum vier Clowns aus dem Chiemgau in Kliniken und Pflegeheimen auftreten

Die KlinikClowns Chiemgau besuchen Krankenhäuser und Pflegeheime in der Region. Heuer feiern sie das 25-jährige Jubiläum des Vereins. (V.l.n.r) Kathi Strophe, Dr. Ottilie Genusswurzel, Dr. Liesel Radiesel, Professor Lupino.
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Die vier KlinikClowns im Chiemgau besuchen Krankenhäuser und Pflegeheime in der Region. Heuer feiern sie das 25-jährige Jubiläum des Vereins. (V.l.n.r) Kathi Strophe, Dr. Ottilie Genusswurzel, Dr. Liesel Radiesel, Professor Lupino.

Seit 25 Jahren gibt es den Verein „KlinikClowns“. Eine Zeit voller Begegnungen und emotionaler Momente. Auch im Chiemgau. Welche Besuche den Clowns dort besonders im Gedächtnis geblieben sind und wie die Region vom Jubiläum profitieren kann.

Prien/Chiemgau – Wer an Clowns denkt, hat normalerweise sofort einen Zirkus im Kopf. Eine rote Nase, ein buntes Kostüm, große Schuhe und sie unterhalten die Gäste mit witzigen Kunststücken. Mit einem Krankenhaus oder Pflegeheim werden die Darsteller kaum in Verbindung gebracht. Ganz anders beim Verein „KlinikClowns Bayern“, der ebenso im Chiemgau vertreten ist. Heuer feiert er bereits sein 25-jähriges Bestehen.

1998 hatte Elisabeth Makepeace die Idee kennengelernt. Ursprünglich kommen die KlinikClowns aus Amerika, hatten jedoch auch schon in Österreich und der Schweiz Anklang gefunden. „Ich war so begeistert, dass ich in Bayern auch so einen Verein gründen wollte, und hatte schnell Unterstützer gefunden“, sagt Makepeace auf OVB-Nachfrage.

Menschen Humor geben, die ihn brauchen

Seitdem besucht der Verein regelmäßig Kinderkrankenhäuser, Seniorenheime und weitere Pflegeeinrichtungen. Getreu dem Motto: Ein Lachen schenken. „Wir wollen damit eine lockere Atmosphäre schaffen, anstatt einer bedrückenden“, so Makepeace. Um Clown zu werden ist eine Ausbildung an einer speziellen Clownsschule nötig, in der sie die Grundlagen der Clownerie erlernen. So war es auch bei Lucia Mellauner. Sie ist Clownin im Chiemgau, an der Seite von Kathi Strophe, Dr. Ottilie Genusswurzel und Professor Lupino. Bekannt ist sie unter dem Namen Dr. Liesel Radiesel.

Humor war schon immer Teil ihres Lebens, wie sie gegenüber dem OVB berichtet. Durch ein Interview, das sie im Radio hörte, lernte sie den Bereich Clownerie für Kranke kennen. „Das hat mich so fasziniert und inspiriert, dass ich mich mehr damit befasst habe.“ Sie entschied sich für eine allgemeine Clowns-Ausbildung an der Schule „Kunst des Stolperns“, die von Makepeace mitgegründet wurde. „Danach war mir klar, ich will nicht nur Humor auf der Bühne verbreiten, sondern ihn Menschen geben, die ihn in schwierigen Situationen brauchen.“

Deshalb bewarb sie sich bei den KlinikClowns - mit Erfolg. Seit 2016 besucht sie nun als Dr. Liesel Radiesel Pflegeeinrichtungen für Kinder oder Senioren, wie zum Beispiel die Orthopädische Kinderklinik Aschau im Chiemgau oder das Caritas Altenheim St. Irmengard in Traunstein, sowie die Kreisaltenheime in Grabenstätt und Palling.

Unterwegs sind sie immer zu zweit. „Da haben wir unsere eingespielten Choreographien, wie Gstanzl oder bayerische Lieder singen, Zaubertricks, Ballontricks und vieles mehr“, so Mellauner und betont dabei, dass ein Besuch zu 90 Prozent improvisiert ist, worauf die Clowns speziell geschult sind.

Besuche zeigen, welche Kraft Humor hat

Das wichtigste für sie: Über allem muss die Begegnung stehen! Und die kann sehr emotional sein. Zum Beispiel war in einem Pflegeheim, das sie besucht, ein älterer Mann zu dem sie über die Jahre auch eine persönliche Bindung aufgebaut hat. „Und dann sah ich ihn das erste Mal im Bett liegen, an das er nun gebunden war und wusste, dass es leider dem Ende zugeht.“

Ein weiterer Moment war, als sie einen anderen Clown begleitet hat. Sie waren in einem Krankenhaus bei einem Kind, das kurz vor einer Knochenmarks-Transplantation stand. „Zu sehen, wie entstellt das Kind war, hat mich sehr berührt. Und wir durften gar nicht direkt zu ihm, sondern kommunizierten durch eine Glasscheibe“. Dennoch brachten sie es zum Lachen. „Da habe ich gemerkt, welche Kraft Humor haben kann. Ich habe nur noch das Lachen des Kindes und nicht mehr sein Äußeres wahrgenommen.“

Aktion für Betriebe

Mit dem Beruf als KlinikClown ist für Mellauner ein Traum wahr geworden, wie sie ganz stolz erzählt. Ein Traum, der heuer sein 25-jähriges Jubiläum feiert. Und dazu haben sich die Clowns im Chiemgau etwas für die Betriebe der Region einfallen lassen.

Sie sammeln Spenden, um weitere Visiten finanzieren und durchführen zu können. „Unter allen spendenden Firmen wird eine ausgewählt und die bekommt dann ein besonderes Geschenk“, erklärt Mellauner. Denn zwei Clowns besuchen den ausgewählten Betrieb und arbeiten dann dort für zwei Stunden mit. „Damit wollen wir auch die Arbeit raus aus Klinik und Pflegebereichen schaffen, zu denen, die es nicht so mitbekommen.“ Weitere Infos gibt es auf der Homepage der KlinikClowns, Spendenschluss ist der 30. September.

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