Haushalt 2024
Finanzieller „Drahtseilakt“: Wo kann Schnaitsee sparen?
Bei der Beratung des Haushalts der Gemeinde Schnaitsee nannte Kämmerer Bernhard Wolf die finanzielle Lage angespannt. Die Ausgaben übersteigen die Einnahmen, was Bürgermeister Thomas Schmidinger als „Drahtseilakt“ bezeichnete.
Schnaitsee – Im Rahmen der Beratungen für den Haushalt der Gemeinde Schnaitsee nannte Kämmerer Bernhard Wolf die Lage angespannt. „Die Einnahmen werden heuer geringer sein als unsere Ausgaben. Zumindest können wir mit dem Haushalt noch die Grundlage schaffen, um den notwendigen Unterhalts- und Verwaltungsaufgaben nachzukommen und begonnenen Maßnahmen abschließen zu können.“ Den Umgang mit dieser Haushaltslage bezeichnete Bürgermeister Thomas Schmidinger als „Drahtseilakt“ für die Gemeinde.
Der Kämmerer nannte auch die Ursachen für diese Schieflage. „Die Kreisumlage steigt um gut 400 000 Euro, die Personalausgaben steigen um fast 270 000 Euro und die Ausgaben für Schulen und Kinderbetreuung steigen um rund 530 000 Euro. Dem gegenüber sinken die Schlüsselzuweisungen.“ Wie Kreisrat und Zweiter Bürgermeister Franz Rieperdinger bestätigte, ist das Festlegen der Kreisumlage im Kreistag immer ein heißes Thema. „Da macht auch viel die Krankenhausmisere aus“, so Thomas Schmidinger. „Und wir Gemeinden müssen schauen dass wir zurecht kommen.“
Personal- und kostenintensiv
Im Gremium wurden vor allem die hohen Ausgaben für die Nachwuchsbetreuung von fast 2 900 000 Euro diskutiert. Hier müssen Einsparungsmöglichkeiten gesucht werden. Besonders die Trennung von Hort und Krippe und dem Kindergarten sind sehr personal-, also auch kostenintensiv. Als weitere hohe Ausgabenposten nannte Wolf den Zuschuss für das Musikheim von 140 000 Euro, das neue Fahrzeug und für Umbauten der Feuerwehr Schnaitsee für rund 110 000 Euro, den Investitionszuschuss für den Schulverband von 100 000 Euro, die Straßenbaupauschale von 300 000 Euro, die Neugestaltung des Gehwegs in der Chiemsee- und Trostberger Straße für 250 000 Euro, die Sanierung der Kläranlage für 100 000 Euro und die Kosten für den Notverbund der Wasserversorgungen in Höhe von rund 230 000 Euro. Größe Einnahmeposten sind Investitionszuweisungen vom Land in Höhe von 820 000 Euro, Grundstücksverkäufe für 650 000 Euro und voraussichtlich 600 000 Euro Förderung für das Kinderhaus
Insgesamt schließt der Haushalt bei 9 448 084 Euro im Verwaltungshaushalt und bei 2 751 029 Euro im Vermögenshaushalt ab. Die Steuersätze bleiben unverändert.
Die Satzung und der Stellenplan wurden einstimmig beschlossen. Bei der Finanzplanung für die Jahre 2025 bis 2027 gab es eine Gegenstimme durch Maria Dirnaichner von der Umweltinitiative.