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Beschluss im Gemeinderat

„Preise sind nicht so lustig“: Wieso Wasser und Abwasser in Gstadt deutlich teurer werden

Um kostendeckend zu wirtschaften, erhöht die Gemeinde Gstadt zum Januar die Wassergebühren.
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Ab Januar steigen in Gstadt die Preise für Wasser und Abwasser.

Höhere Wasser- und Abwassergebühren: Darauf müssen sich die Bürger von Gstadt ab dem 1. Januar 2025 einstellen. Die Preise steigen deutlich an. Warum Erhöhungen notwendig sind und welche Kosten auf die Bürger zukommen.

Gstadt – Künftig müssen die Gstadter Bürger mehr für ihr Wasser bezahlen: Ein Kubikliter Wasser kostet ab dem 1. Januar 2025 1,41 Euro, in den vergangenen vier Jahren waren es 23 Cent je Kubikmeter weniger. Die Einleitungsgebühr wird sich um 28 Prozent von 2,12 Euro je Kubikmeter auf 2,71 Euro erhöhen. Ebenfalls steigen wird die Grundgebühr: Bei einem Dauerdurchfluss von vier Kubikmeter pro Stunde sind es statt 110 Euro künftig 132 Euro pro Jahr. Bei einem Verbrauch über 16 Kubikmeter pro Stunde steigt die Grundgebühr von 414 Euro auf 497 Euro.

„Die Preise sind nicht so lustig“

Die Gstadter Gemeinderäte brachten in der jüngsten Sitzung einstimmig eine neue Wasserabgabe- (WAS) und Entwässerungssatzung (EWS) auf den Weg. Im Vorfeld hatte Heitauer erläutert, dass die Gebühren nach den gesetzlichen Vorgaben sowohl bei der Wasserversorgung als auch bei der Entwässerungssatzung kostendeckend sein müssen.

Nach Art. 8 KAG fallen unter ansetzbare Kosten die Betriebs- und Unterhaltskosten sowie die kalkulatorischen Kosten (kalkulatorische Abschreibungen und kalkulatorische Zinsen). Heitauer erinnerte daran, dass letztmalig eine Wirtschaftlichkeitsberechnung 2020 erfolgte und dass diese turnusmäßig heuer wieder durchzuführen ist. Um diese kostenrechnende Einrichtung entsprechend den Vorgaben des Kommunalabgabengesetzes und der Gemeindeordnung auch kostendeckend betreiben zu können, seien Gebührenanpassungen erforderlich.

Heitauer ging zuerst explizit auf die Verbrauchsgebühren ein. Hier sei in vier Jahren ein Defizit von über 59 .000 Euro entstanden, jährlich durchschnittlich also gut 14. 800 Euro. Auf Vorschlag des Finanzausschusses soll dieses Defizit aber nicht in die Kalkulation miteinfließen, sondern nur nachrichtlich vermerkt werden.

Auf Nachfragen aus den Reihen des Gremiums erklärte Heitauer, dass ein Vergleich mit anderen Gemeinden schwer möglich sei, weil diese teilweise noch nicht nachkalkuliert hätten. Hans Obinger (FWG) wollte wissen, ob die Preise ständig weiter steigen. Dominikus Schneider (FWG) hakte nach, inwieweit sich die Sanierung des Hochbehälters bei Rimsting auf die Wassergebühren auswirke.

Hinsichtlich der Preissteigerungen befand Schneider in Bezug auf die Landwirtschaft: „Die Preise sind nicht so lustig.“ Bürgermeister Bernhard Hainz (FWG) äußerte Verständnis für die Sorgen der Landwirte, verwies aber auch darauf, dass die Gemeinde durch das Außenvorlassen des Defizits das Ganze mit zehn Prozent bezuschusse. Heitauer erklärte, dass es keine Branchenpreise gebe. Zudem verwies er auf das Kostendeckungsprinzip. Hier sei „nicht abzusehen, wie sich das weiterentwickeln wird.“

Was die Sanierung des Hochbehälters angehe, so werde diese Maßnahme erst dann Wirkung zeigen, wenn abgerechnet werde. Die Betriebskosten des Ringkanals über den AUV verursachen knapp die Hälfte der Einleitungsgebühren. Die AUV-Betriebskosten seien in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Als Beispiel nannte Heitauer hier die Stromkosten für die Belebung des Abwasserklärbeckens.

Zusatzkosten durch Kläranlage

Michael Rappl (FWG) erinnerte daran, dass die Kläranlage nicht jünger werde. Da seien viele Neuerungen nötig, die weitere Zusatzkosten nach sich ziehen. Georg Anderl (Bürgerliste) forderte, Fördermöglichkeiten zu eruieren. Dies sei die Kernaufgabe jeden Kämmerers, erklärte Heitauer. Bürgermeister Hainz fügte hinzu, dass vier Gemeinden aus dem AUV diesbezüglich schon vor einem Jahr bei der Regierung Fördermöglichkeiten angefragt hätten. Dies sei aber negativ beschieden worden.

Im Übrigen unterhalte die Gemeinde Gstadt eine eigene Infrastruktur, in die man jährlich investiere. Da keine weiteren Wortmeldungen eingingen, ließ Bürgermeister Hinz über die Änderungen bei der WAS und bei der EWS abstimmen. Beiden Beschlußvorlagen erteilten die Gemeinderäte einstimmig ihre Zustimmung.

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